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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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ist ganz meinerseits, Herr Bundespräsident. Aber wollen wir es nicht etwas weniger formal machen, Giovanni?«
       »Okay, Jeanne. Ein sehr schöner Name übrigens.« Mattei lächelte.
       »Du fragst dich sicher, warum ich Termine vereinbare, als wäre ich eine vernachlässigte Ehefrau.« Was ich eigentlich auch bin. »Obwohl ich heute noch ein halbes Dutzend andere Verpflichtungen habe.«
       »Nun ...«
       Adams schlug Mattei ein Gentlemen’s Agreement zu einem der morgen anstehenden Fragen vor. Sie könnten das am besten unter vier Augen erledigen. Es ging um ein Abkommen zur Zusammenarbeit in der Frage der internationalen Geldwäsche. Adams bat Mattei, morgen anzudeuten, dass die Schweiz Probleme habe, das Abkommen, so wie es vorgeschlagen wurde, zu unterzeichnen. Das sei doch auch in seinem Sinne. Er würde ihr damit einen großen Gefallen tun, da sie so den Entwurf wieder zurück an den zuständigen Ausschuss des Kongresses senden könne. Sie sei nicht zufrieden mit dem Text, wolle aber die Geduld des Ausschusses nicht zu sehr strapazieren, da sie von ihm Entgegenkommen in einer anderen Angelegenheit brauche. Ein politischer Kuhhandel.
       »Ich werde das mit dem zuständigen Bundesrat besprechen. Ich denke, wir können das so machen, Jeanne«, antwortete Mattei nach kurzem Überlegen.
       Sie kannten sich seit fünf Jahren. Allerdings nicht gut genug, um ein wirkliches Vertrauensverhältnis entwickelt zu haben. Mattei wunderte sich darüber, wie offen sie mit ihm gesprochen hatte. Soll ich jetzt ...? Es wäre ideal. Hier unter vier Augen ...
       »Misses President, entschuldigen Sie, aber die Angehörigengruppe wartet im Oval Office«, unterbrach der Stabschef die Sitzung.
       »Natürlich.« Sie stand auf. »Also, Giovanni. Danke, dass du Zeit hattest. Wir sehen uns dann morgen. Der Fahrdienst wird dich zurück in die Botschaft bringen.« Sie gab ihm die Hand. Sekunden später war sie verschwunden.
    »Das!« David Isler setzte sich im Bett auf und schaltete die Nachttischlampe an. Er sah sich in der verspiegelten Tür des gegenüber dem Bett stehenden Kleiderschranks. »Du bist ein Genie!«, sagte er zu seinem Spiegelbild.
       »Danke«, murmelte Angela schlaftrunken. »Können wir jetzt wieder schlafen?«
       »Ich muss dich enttäuschen, Liebes, aber ich bin das Genie! Du bist allerdings auch ganz toll! Sehr toll sogar. Wirklich!« Er schlug die Decke beiseite, schaltete das Licht aus und tastete sich der Wand entlang zur Schlafzimmertür.
       »Du bist das Genie? Danke, dass du mich geheiratet hast.«
       »Keine Ursache. Muss noch mal kurz ins Büro.«
       Er holte die Uhr aus dem Bad und ging in den Keller. An seinem Schreibtisch angekommen, schaltete er sein Offline-Notebook ein. Er startete ein Schreibprogramm und dachte einen Moment nach. Dann begann er zu tippen. Operation Magnoliophyta .
       Eine halbe Stunde später, nachdem er die Datei mit einem Passwort geschützt und den Ausdruck in den Schredder gesteckt hatte, ließ er den Online-Computer laufen. Vielleicht würde eine Suche im Web noch weitere Erkenntnisse bringen, die er bisher übersehen hatte.
       Es war nach Mitternacht, als er die Suchbegriffe ›Sezession‹ und ›Texas‹ eingab. Erst auf der siebzehnten Seite der Resultate sah er den Link, der ihn elektrisierte.
    Neue Texanische Sezessionsbewegung durch Feuer ausgelöscht
    Der Artikel der Texas Times vom 21. August 2015 berichtete in knappen Worten über den Feuertod aller acht Mitglieder des Vorstands der obskuren Bewegung. Die Polizei vermute Brandstiftung, könne aber noch keine weiteren Angaben machen. Eine neue Suche mit dem Namen der Gruppe förderte einen weiteren Artikel zutage. Ein Jahr später meldete die Texas Times, der oder die Täter seien immer noch nicht gefunden. Polizei und FBI hätten alle Ermittlungsmethoden ausgeschöpft. Ein Sprecher des FBI bezeichnete die Chancen als gering, den Fall noch aufzuklären. Personen aus dem Umfeld der Opfer kämen nicht als Täter in Frage. Die Brandstiftung habe möglicherweise politische Hintergründe gehabt. Daher gäbe es zwischen Täter und Opfern vermutlich keine Verbindung.
       »Soso! Acht Menschen sterben und das FBI scheint froh zu sein, den Tätern nicht zu nahe zu kommen«, murmelte er. »Die Sezessionisten wurden getötet, um ... eine neue Sezessionsbewegung ins Leben zu rufen. Eine synthetische. Die Partei für Staatenrechte. Die Partei von Vince Osman.«
     
    Kurz vor 4 Uhr.
      

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