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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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Tim schlug die Decke zurück und stand auf.
       »Bis später.«
       »Ja.« Tim legte das Telefon weg und ging ins Wohnzimmer. Er nahm die Fernbedienung und schaltete NBC ein. »Mein Gott! Der Krieg hat angefangen.« Er sah das Bild eines riesigen Atompilzes, aufgenommen aus gro ß er Distanz durch das Fenster eines Flugzeugs.
       Breaking News * Atombombe explodiert in Los Angeles * Stadt weitgehend zerstört * Wahrscheinlich mehr als eine Million Opfer
       »... streitet jegliche Involvierung kategorisch ab«, informierte Judith Roth. »In einem soeben verbreiteten Statement spricht General Schdanow von einem, Zitat, barbarischen Akt. Russland habe keine kriegerischen Handlungen ergriffen. Es sei nicht Teil russischer Kriegsstrategien, die Zivilbevölkerung anzugreifen. Schdanow spricht in dieser Erklärung der amerikanischen Bevölkerung sein Beileid aus.«
       Roberto McIntyre übernahm. »Wie NORAD meldet, ist die Explosion, die in South Gate, ungefähr zehn Meilen östlich des Los Angeles International Airport ihr Zentrum hatte, nicht von einer Rakete verursacht worden. Damit wird immer wahrscheinlicher, dass es sich um eine von Terroristen platzierte Bombe handelt.«
       Tim hielt sich die Hand vor den Mund. In dieser Sekunde fällte er die Entscheidung. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue!

 
    49
    Montag, 12. September 2016     07.11 CDT / 14.11 MESZ
     
    David Isler hatte schon früh beim SND angerufen und sich krank gemeldet – Schwindelgefühle. Spontan war er in seinen Volvo gestiegen und nach Disentis gefahren. Jetzt saß er Pater Aurelius in dessen Stube des Benediktinerklosters gegenüber. Er hatte dem Pater in der letzten halben Stunde in leisem Ton von Operation Magnoliophyta erzählt.
       »Ein wagemutiger Plan!« Pater Aurelius sah nachdenklich zum Fenster hinaus.
       »Ja.« Isler tat es dem Pater gleich und ließ seine Gedanken über die Berge südlich der Talsohle schweifen. Ohne ihn anzublicken, fügte er hinzu: »Aber vielleicht ist es gar nicht nötig. Wenn Mattei mit der Präsidentin spricht und sie das Manöver abbricht, noch bevor es zur Katastrophe kommt.«
       Minuten später zeigte der Pater mit zittriger Hand auf eine Alpweide. Sie war auf halber Höhe zwischen dem Tal und dem Gipfel des Piz Muraun. »Sehen Sie das Bauernhaus auf dem Scheitelpunkt der Wiese?«
       Isler nickte.
       »Als ich noch gut zu Fuß war, bin ich oft in der Gegend gewandert. An der Fassade des Hauses ist ein Weisheitsspruch eingeschnitzt. Er hat mir immer gut gefallen.« Er blickte lächelnd zu Isler, hob die Augenbrauen und sagte in getragenem Ton: »Fessle durch Taten die jagende Zeit und schmiede den Tag an die Ewigkeit!«
       »Sehr schön«, nickte Isler. »Wirklich sehr schön.«
       »Mir ist bewusst, dass Sie über den Aspekt schon nachgedacht haben. Aber wenn Ihnen bei Ihrer Mission etwas zustoßen sollte, ist Ihre Familie abgesichert?«
       »Ich habe eine Lebensversicherung.« Isler schluckte.
       »Olivia würde Sie vermissen.«
       »Meine Frau auch.«
       »Sind Sie sicher?« Pater Aurelius machte eine beschwichtigende Geste. »Kleiner Scherz. Natürlich würde Angela Sie auch vermissen. Aber wir wollen nicht vom Schlimmsten ausgehen.«
       »Nein. Ich bin eigentlich kein Held.«
       »Noch nicht, mein Lieber!«
       Sie lachten.
       Der Pater stand unvermittelt auf, so schnell es sein alter Körper zuließ, und nahm seine Strickjacke. »Gehen wir in die Kirche.«
       »In die Kirche?«, fragte Isler und ärgerte sich prompt über seinen verwunderten Ton.
       »In die Kirche. Beten wir. Für die Präsidentin. Für die Texaner.« Er drehte sich um und blickte Isler in die Augen. »Und für Sie, David!«
     
    Oberst Warren war es im Verlauf des Sonntagnachmittags gelungen, die Stimmung im SitRoom wieder zu drehen. Er wusste, dass die Zivilisten Paul O’Brien und Patricia Palmer nicht die Konstitution hatten, einen Streit mit ihm für mehr als ein paar Stunden durchzuhalten. Außerdem wollte er vermeiden, dass Floyd Landler und die anderen sich anstecken ließen oder Partei ergriffen. Der SitRoom war nicht groß, und sie mussten es noch mehrere Tage miteinander aushalten.
       Nachdem er seit 6 Uhr, als er den SitRoom betreten hatte, darauf wartete, dass sich Delta Eleven – die Nationalgarde in Sandrock – meldete, um den Abgang von Ricky Myers zu melden, wurde er nun selbst aktiv. Myers war seit letzter Nacht, als er durch die Wrackteile

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