EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung
who knows
And he’s the man who fights the bull.
»Kuba-Krise«, bemerkte Adams, als sie den Vers gelesen hatte.
»So ist es.«
Adams blickte auf ihre Armbanduhr.
»Vielen Dank, dass du mich angehört hast, Jeanne. Ich denke, es ist überflüssig zu sagen, dass dieses Gespräch ...«
»Es bleibt unter uns. Ich werde mir überlegen, ob ich deinem Rat folge und das Manöver abbreche.« Sie reichte ihm die Hand. »Und vielen Dank, Giovanni.«
»Keine Ursache. Schwesterrepubliken.« Er lächelte erleichtert.
Sie gingen zurück zum Oval Office. Adams erwog, Mattei noch einmal nach dem Namen des involvierten US-Politikers zu fragen, entschied sich dann aber dagegen. Offenbar gab es für Mattei gewichtige Gründe, ihr diese Information nicht zu geben. Wie immer diese auch lauteten, Adams wollte sie respektierten – für den Moment.
Nachdem sie Mattei verabschiedet und er das Oval Office verlassen hatte, setzte sie sich an den Resolute Desk. Der über einhundertdreißig Jahre alte Schreibtisch, geschreinert aus Hölzern eines britischen Forschungsschiffs, hatte alle Kriege und Krisen des 20. Jahrhunderts mit stoischer Gelassenheit ertragen. Adams sah lange auf die Karte mit Islers Handschrift, die ihr Mattei im Rose Garden überreicht hatte. Immer wieder las sie den Reim. Plötzlich kniff sie die Augen zusammen, nahm einen Kugelschreiber und ließ ihn über die Karte flitzen. Zufrieden lächelte sie über ihre Entdeckung. Sie nahm sich vor, noch heute zu entscheiden, ob das Manöver in Texas abgebrochen werden sollte.
Laura’s Southern Grill an der Ecke Texas und Austin Street in Houston gehörte zu den Restaurants, die man schon vergessen hatte, sobald man wieder auf die Stra ß e hinaustrat. Der hohe dunkle Raum hatte den Charme einer Bahnhofshalle, woran auch der braune Spannteppich nichts ändern konnte. Aber das Essen war zuverlässig gut. Wegen seiner zentralen Lage zwischen den Bürotürmen von Banken, Versicherungen und Medienkonzernen war Laura’s jeden Mittag gut besucht. Vince Osman saß mit dem Chefredakteur der Texas Times, Luce Brencis, an einem der Zweiertische am Fenster. Osman bestellte gerade einen Kirschkäsekuchen zum Nachtisch, als sein Telefon läutete. Er blickte auf das Display, konnte aber die Nummer aus Houston nicht zuordnen. Da das Gespräch mit Brencis seit einigen Minuten stockte, entschied er, abzuheben.
»Osman?« Seine Stimme ließ erkennen, dass er nicht auf den Anruf gewartet hatte.
»Mr. Vince Osman?«, fragte eine unbekannte Männerstimme.
»Am Apparat. Und Sie?« Er blickte zu Brencis und verdrehte die Augen.
»Lieutenant Lombok, Houston Police Department. Kennen Sie einen gewissen Hank Darling?«
»Natürlich. Mein Assistent.«
»Mr. Osman, ich muss Ihnen eine traurige Mitteilung machen.«
Schlagartig setzte sich Osman aufrecht hin. Sein Mund klappte auf.
»Hank Darling hat sich letzte Nacht vermutlich mit einer Überdosis Schlaftabletten umgebracht.«
Eine Kaskade von Gedanken schoss Osman durch den Kopf. »Mein Gott! Darling!«
Brencis blickte Osman verwundert an.
»Ja. Es tut mir leid. Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«, fragte der Polizist.
»Gestern Abend«, antwortete Osman. In diesem Moment erinnerte er sich daran, was er Darling erzählt hatte. Über den Plan . Er wurde bleich »Das kann nicht sein. Sind Sie sicher, dass es keine Verwechslung ist?«
»Ganz sicher. Der Hausmeister hat ihn identifiziert.« Der Polizist erklärte, der Hausmeister sei mit seinem Generalschlüssel am Vormittag in Darlings Wohnung gegangen, um eine kleine Reparatur in der Küche auszuführen. Er sei davon ausgegangen, dass Darling bei der Arbeit sei. Zu seinem Entsetzen habe er ihn tot in der Badewanne gefunden.
»Das ist ja schrecklich. Und Sie sagen, es war Selbstmord?«
»Vermutlich«, antwortete der Polizist. »Es wird allerdings noch eine Leichenschau stattfinden. Wir brauchen Ihre Aussage, Mr. Osman. Bitte kommen Sie so schnell wie möglich in unsere Station an 61 Riesner Street. Sind Sie jetzt in Houston?«
»Ja. 61 Riesner. Ich komme sofort. Zehn Minuten.«
»Okay. Vielen Dank.« Lieutenant Lombok legte auf. Osman rieb sich die Augen und schüttelte dann den Kopf. Entsetzt blickte er Luce Brencis an. »Hank Darling hat sich letzte Nacht das Leben genommen.«
»Das ist ja schrecklich. Mein herzliches Beileid.« Brencis machte einen
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