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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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und zutiefst betroffen. Man kündigte für den späteren Vormittag eine weitere Stellungnahme an. Außerdem berichteten die Sender vom Gerücht, dass die Explosion im JIS-2-Gebäude bei Luxemburg in einem Raum stattgefunden habe, von dem aus man das Manöver Southern Countdown 16 beobachtet habe. Möglicherweise, so wurde spekuliert, weil der europäische Nachrichtendienst wusste, dass bei dem Manöver chemische Kampfstoffe eine Rolle spielen könnten. Des Weiteren könne es sein, dass der Rücktritt von Verteidigungsminister Jackson im Zusammenhang zu sehen sei. Die Medien machten darauf aufmerksam, dass auf einen Teil des Manövers das Informationszugangsgesetz angewendet worden war. Es sei ihnen nicht gestattet, weitere Details zu veröffentlichen. Das Manöver Southern Countdown 16 sei unmittelbar nach Bekanntwerden der Katastrophe von Sandrock abgebrochen worden
       Josephina saß auf dem Sofa und heulte sich die Augen aus. Sie hatte Tim zu Unrecht verurteilt. Er war nie in die Ferien gegangen. Nur Minuten, nachdem sie den Fernseher eingeschaltet hatte, war sie schon überzeugt, dass die Regierung ihn und die anderen Bewohner gegen deren Willen festgehalten hatte. Vielleicht sogar, um sie als Versuchsobjekte zu missbrauchen. So wie sie Washington einschätzte – und sie wusste, dass die meisten ihrer Freunde ihre Meinung teilen würden – war der Regierung alles zuzutrauen. Nicht, dass sie sich besonders für Politik interessierte. Aber: Washington! Jeder wusste, dass die Stadt der korrupteste Ort auf Erden war, der die charakterlosesten und schlechtesten Menschen anzog wie das Licht die Motten! Jetzt lag ihr geliebter Tim, Vater ihres werdenden Babys, zwischen den anderen tot auf der dreckigen Stra ß e. Getötet durch eine Chemiewaffe. Sie war so endlos traurig und wütend! Sie schaltete ihr Notebook ein und schickte ihrem Arbeitgeber eine Mitteilung. Sie könne heute nicht kommen, ihr Freund sei in Sandrock ums Leben gekommen. Mable hatte schon angekündigt, so schnell wie möglich zu ihr zu fahren, um ihr beizustehen.
    Eine halbe Stunde später läutete es an der Tür. Wenigstens war sie jetzt nicht mehr allein. Sie öffnete und hatte eine Erscheinung.

 
    57
    Mittwoch, 14. September 2016
     
    David Isler empfand keine Genugtuung, obwohl es gekommen war, wie er befürchtet hatte. In Southern Countdown 16 war ein grausames Geheimnis verborgen. Die aktuelle Ausgabe der Texas Times lie ß die Katze aus dem Sack. Isler saß im Kellerbüro in seinem Haus in Bolligen und las den Artikel von Chefredakteur Luce Brencis online.
     
    TEXAS AM SCHEIDEWEG
       Die USA nach der Sandrock-Apokalypse
       Von Luce Brencis. Houston, 13. September 2016, 22.30 Uhr.
       Mit dem grausamen Gastod von über eintausend unschuldigen Zivilisten – mithin die gesamte Bürgerschaft der nordtexanischen Gemeinde Sandrock – und dreihundert Insassen der Sandrock Correctional Facility wurde Washington in die schwerste Krise seit Jahrzehnten gestürzt. Vielleicht sogar seit Gründung der Union.
       Noch hat sich die durch den Potgate-Skandal gezeichnete Administration Adams nicht zu der Katastrophe geäußert, sieht man von allgemeinen Bekundungen des Bedauerns und der Betroffenheit ab.
       Fest steht bisher nur, dass Sandrock mitten in einem Gebiet liegt, in dem seit einigen Tagen das Manöver Southern Countdown 16 abgehalten wurde. Erwiesen ist außerdem, dass Sandrock das Ziel eines Versuchs unbekannter Natur war, der von der strenger Geheimhaltung unterliegenden ›Defense Agency for Population Research‹ geleitet wurde.
       Medienvertreter wissen, dass US-Generalstaatsanwalt Terry Walker den Versuch bereits vor einem Jahr dem Informationszugangsgesetz unterstellt hat, das die freie Berichterstattung der Presse fast gänzlich unterbindet.
       Nur Stunden, vor die ersten Bilder aus Sandrock die Welt erschütterten, hat Verteidigungsminister Paul Jackson seinen Rücktritt bekannt gegeben. Brisant ist seine Begründung: Er sei nicht bereit und in der Lage gewesen, eine Anordnung der Präsidentin auszuführen. Jackson will sich heute, Mittwoch, gegenüber der Öffentlichkeit erklären.
       Auffallend war die zögerliche Antwort der Präsidentin bei der gestrigen Pressekonferenz auf die Frage, ob Jacksons Rücktritt im Zusammenhang mit den Vorgängen in Texas stehe. ›Möglicherweise nicht unmittelbar‹, sagte eine unverkennbar unter Druck stehende und verunsicherte Jeanne Adams, nachdem sie zuerst mehrere Sekunden

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