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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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Freund, dem britischen Premierminister Millner erhalten. Millner war durch Bundespräsident Mattei am Schluss eines Telefongesprächs – »Ach, übrigens, ich habe zufälligerweise gehört, dass Art Sinshy einen neuen Rosengärtner sucht, ich wüsste da jemanden« – auf Malans aufmerksam gemacht worden.
       Der echte Patrick Malans wusste nicht, worum es ging – Abschottung. Ein Scheck und eine diskret vorgetragene Bitte aus dem Eidgenössischen Department für Auswärtige Angelegenheiten in Bern hatten ihn aber überzeugen können, für einige Wochen in Disentis unterzutauchen. Offiziell hatte der alleinstehende Malans seine Gärtnerei zum Verkauf ausgeschrieben. Um in die USA zu emigrieren.
       Als Isler an diesem Abend die Nachrichten aus Texas hörte, wurde ihm schlecht beim Gedanken an die Verantwortung, die er auf sich genommen hatte.

 
    61
    1. Oktober 2016 – 9. Oktober 2016
     
    Fünf Wochen vor den Wahlen in den USA sorgten Nachrichten aus London für Aufsehen. Anlässlich einer lange geplanten Rede des Premierministers Millner vor dem UK Business Council stellte er die Frage, wie die Regierung ihrer Majestät zur texanischen Sezession stehe. Mit seiner Antwort nahm Millner zum ersten Mal öffentlich zum Thema Stellung. »Zuerst möchte ich klar sagen, dass sich Großbritannien nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischt. Das haben wir immer so gehalten und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Trotzdem wird niemand bestreiten können, dass gerade das Vereinigte Königreich immer auf der Seite von Freiheit und Selbstbestimmung gestanden hat.« Millner gehörte zu jenen Politikern, die die ungeheuerlichsten Behauptungen in den Raum stellen konnten, ohne eine Miene zu verziehen. »Jede britische Regierung, die in dieser freiheitlichen und demokratischen Tradition handelt, wäre deshalb gezwungen, jedes Parlament anzuerkennen, das in freien und geheimen Wahlen zustande gekommen ist, selbst wenn dieses Parlament Schritte einleiten würde, die die britische Außenpolitik möglicherweise in einen Konflikt mit langjährigen Partnerländern stürzen würde.« Gegenüber Journalisten, die ihn nach der Rede um eine Erläuterung seiner Aussage baten, spielte Millner die Sache herunter. Er habe eine Binsenweisheit verkündet. Jeder andere Premierminister hätte dies auch getan.
       Der zweite Aufreger aus London war eine Mitteilung des Foreign Office. Großbritannien habe entschieden, bereits kommende Woche ein Kriegsschiff mit zweitausend Mann Besatzung und Truppen in den Golf von Mexiko zu entsenden, um an einem kurzfristig anberaumten Manöver der mexikanischen Streitkräfte mitzuwirken. Die Tatsache, dass das Manöver an der Grenze zu Texas stattfinden und eine Woche vor den Wahlen in den USA beginnen werde, wollte man im Foreign Office nicht kommentieren. Niemand nahm den militärischen Aspekt der Entscheidung ernst. Was waren schon zweitausend britische Soldaten im Vergleich zur Militärmacht USA? Aber die Symbolik der Entscheidung, vor allem im Kontext mit Millners unprovoziertem Statement, hätte nicht stärker sein können. Die Meldung, auch der erst 2015 in Dienst gestellte britische Flugzeugträger ›HMS Prince of Wales‹ werde in den Golf verlegt, wurde allerdings umgehend dementiert.
       Drittens brachte eine Aussage des ehemaligen Außenministers Lord Percy Mather, Abgeordneter des Oberhauses und langjähriger Freund von Premierminister Millner, Aufregung für die Medienleute. Nachdem die ersten Meldungen über Millners Aussage zur Texas-Frage über die Ticker gegangen waren, ließ sich Mather von der London Times zitieren: »Premierminister Millner und ich kennen, schätzen und respektieren uns ungefähr seit der Zeit von Königin Victoria. Ich bin der Pate seines ältesten Sohnes. Unsere Freundschaft ist in Whitehall Legende. Ich würde mir ein Bein ausreißen, wenn ich damit William den Nachmittag verschönern könnte. Es darf ernsthaft bezweifelt werden, dass William einen besseren Freund hat als mich – mit Ausnahme des Königs selbstverständlich. Aber was der Premierminister heute hinsichtlich der diffizilen Situation in Texas gesagt hat, wird mit Sicherheit als der schwächste Moment seiner Amtszeit in die Geschichte eingehen. Alles, was ein verantwortungsvoller europäischer Regierungschef zum heutigen Zeitpunkt zur Frage der texanischen Sezession sagen kann, ist: No comment. Jedes weitere Wort ist ein Wort zuviel.« Angesprochen auf die

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