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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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erklärte Isler.
       »Nämlich?«, fragte Pater Aurelius, obwohl er die Geschichte kannte. Regelmäßig exerzierten die beiden diese Art von reflektierendem Dialog. Immer wieder gelangten sie dabei zu neuen Erkenntnissen.
       »Hinter der Tapete? In einem ausgehöhlten Tischbein?« Isler lächelte. Pater Aurelius schüttelte den Kopf.
       »Viel zu einfach und zu kompliziert. Zuerst rollte er den Brief in beide Richtungen auf, beschmutzte und zerknitterte ihn und riss ihn sogar ein, um ihn alt und unwichtig wirken zu lassen, so als hätte er ihn fast weggeworfen, sich dann aber anders entschieden. Dann faltete er ihn in der entgegengesetzten Richtung der ursprünglichen Faltung und versah ihn mit seiner eigenen Adresse, geschrieben augenscheinlich mit der winzigen Handschrift einer Frau«, fasste Isler zusammen. »Schließlich legte er ihn wie achtlos in eine Briefablage aus Pappe, die vom Sims des Kamins baumelte.«
       »Die Polizei hat ihn übersehen«, nahm Pater Aurelius den Faden auf, »weil sie zu weit dachte. Es war der intelligente Amateurdetektiv Auguste Dupin, der D’s List durchschaute.«
       Isler nickte zufrieden.
       »Coram publico«, wiederholte Pater Aurelius. Sie lächelten.
       Der Pater erinnerte an die häufige Anwendung des ersten Strategems, gerade in Krieg und Politik. Er erwähnte die List der deutschen Seite vor Beginn des Frankreichfeldzugs. Neunundzwanzig Mal hatten sie den Überfall verschoben, um so Frankreichs Wachsamkeit einzuschläfern. »Dann haben sie zugeschlagen!« Seine Miene verfinsterte sich.
       »Unglaublich«, kommentierte Isler.
       »Die Suppe«, mahnte Pater Aurelius.
       »Wie bitte? Ach ja.« Isler blickte erstaunt in den Teller. »Nun ist sie kalt.«
     
    »Zehn Millionen Dollar für einen fünfundzwanzig Jahre alten Jumbo? Sie machen Witze!« Floyd Landler hatte sich andere Größenordnungen vorgestellt. Für einen Einsatz im Nahen Osten hatte er im Auftrag des Pentagons schon russische MIGs gekauft, aber mit zivilen Flugzeugen hatte er bis zu seiner Arbeit für Excess noch nichts zu tun gehabt. Der Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung, ein Flugzeughändler aus Arizona, hatte ihn überrascht. Er kritzelte Boeing 747-200, flugfähig, aber ohne aktuelle FAA-Zulassung, 10M auf seinen Notizblock. »Ja, richtig, für eine Filmproduktion, ein TV-Film über eine Fugzeugkatastrophe ... Das Ding fliegt aber wirklich, oder? ... Gut. ... Mit provisorischer Zulassung, aha, interessant. ... Was wir damit machen werden? Wir werden es abstürzen lassen!« Er lachte, als hätte er einen guten Witz erzählt. »Ja natürlich mit Fernsteuerung. ... Nein, die entsprechende Technik bekommen wir von anderer Seite. ... Natürlich könnten wir den Crash auch digital inszenieren, aber es würde nicht echt aussehen. ... Ja, die Lackierung ist bereits organisiert. ... Die Transaktion ein Haufen Papierkram? ... Shit, das hört sich ja wirklich nach Arbeit an. ... Nein, nicht ich, wenn das so ist, werden wir dafür einen Spezialisten engagieren; wie wär’s mit Ihnen, Mike? ... Sehr gut. ... Der Name der Produktionsgesellschaft? Excess Film Productions, Los Angeles. … Ja, nomen est omen . ... Bitte geben Sie mir Ihre E-Mail-Adresse, Mike.« Er notierte [email protected]. »Okay, meine ist [email protected]. ... Ja genau. Sie senden mir bitte möglichst bald die Details zum Flugzeug.«
       Landler erschrak. Warum hatte er seinem Gesprächspartner, den er nicht einmal persönlich kannte, davon erzählt, dass die 747 wirklich abstürzen würde? An sich war das kein Problem, da Miller vom wahren Hintergrund der TV-Produktion niemals erfahren würde. Aber es war eine grobe Verletzung des Abschottungsprinzips. Warum musste Miller auch lauter Fragen stellen, die mit dem Flugzeugverkauf nichts zu tun hatten? Für einen Moment spürte Landler ein Schwindelgefühl hochsteigen. Verdammt! Er ließ sich seine Verunsicherung nicht anmerken. »Hören Sie, Mike, es ist wichtig, dass Sie die ganze Sache vertraulich behandeln, verstehen Sie? Das ist unser erster Film, und Sie können sich vorstellen, wie hart die Konkurrenz in unserem Geschäft ist«, versuchte er den Schaden wieder gutzumachen. »Ja, vielleicht kann ich für Sie eine Komparsenrolle organisieren.« Er verdrehte die Augen. »Bis spätestens Ende Oktober müssen wir den Vogel abholen können. Okay, Mike, und vergessen Sie nicht, zu niemandem ein Wort, sonst ist der Deal gefährdet.«
       Schlecht

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