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EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung

Titel: EXCESS - Verschwörung zur Weltregierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Frey
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die am 14. Dezember 1000 Meilen westlich von Los Angeles über 250 Menschen das Leben gekostet hat, ist weiterhin unklar. Wie Gar Unger, Sprecher der Nationalen Transportsicherheitsbehörde NTSB, gestern in Washington bekannt gab, ist es nicht sicher, ob die Ursache je herausgefunden wird.
       »Das Unglück hat sich an einem Ort ereignet, der unseren Experten die Untersuchung erschwert. Wichtige Bestandteile jeder Untersuchung, wie Wrackteile und die Aufzeichnungen der Flugdatenrekorder, fehlen bei diesem Unglück. Sie vom Grund des Pazifiks zu bergen wird sehr schwer, wenn nicht unmöglich sein. Zwar ist es uns gelungen, einige auf der Wasseroberfläche schwimmende Stücke des Wracks und Leichenteile zu bergen, aber ihre Aussagekraft scheint nach einer ersten Sichtung sehr gering zu sein. Das Einzige, was wir bisher wissen ist, dass es sich um Teile eines Airbus 330 und einer Cessna Citation X handelt. Untersuchungen der Leichenteile haben außerdem ergeben, dass es vermutlich kein Feuer an Bord der Flugzeuge gegeben hat. Das bestätigt uns in der Vermutung, dass es sich um eine Kollision gehandelt hat.«
       Wie Unger weiter mitteilte, ist der Funkkontakt zur Cessna Citation etwa zehn Minuten vor der Unglückszeit abgebrochen. Kurze Zeit später hat der Informationsfluss des Navigationscomputers der Cessna zum Flugkontrollzentrum Los Angeles aus unbekannten Gründen gestoppt. Der Fluglotse hat daraufhin die Besatzung des in der Nähe des Businessjets fliegenden Airbus darauf aufmerksam gemacht, dass er die Separation nicht mehr gewährleisten könne. Außerdem hat er die militärische Luftraumverteidigung NORAD informiert.
       Kurz darauf hat der Pilot eines anderen Linienflugzeuges gemeldet, einen Feuerball beobachtet zu haben.
       Das von NORAD gesandte Aufklärungsflugzeug hat das fragliche Gebiet erst eine halbe Stunde nach der Kollision erreicht.
       Möglicherweise hat zum Unglück beigetragen, dass beide Besatzungen durch die tief stehende Sonne geblendet wurden. »Es ist denkbar«, so Unger, »dass es an Bord der Cessna Citation ein größeres technisches Problem gegeben hat, das zum Ausfall mehrerer Systeme führte. Die Piloten könnten dadurch derart ablenkt worden sein, dass sie die Annäherung an den Airbus nicht wahrgenommen haben. Die direkt ins Cockpit leuchtende Sonne könnte ein weiterer Faktor gewesen sein.« Dies sei aber zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Die Nationale Transportsicherheitsbehörde untersuche grundsätzlich ergebnisoffen.
       Inzwischen wurden auch die Namen der Opfer bekannt gegeben. Bei den Passagieren des World-Airlines-Fluges handelte es sich um Mitarbeiter einer Filmproduktion einer in Los Angeles ansässigen Firma.
       Außerdem befand sich der ehemalige Kongressabgeordnete Eugene Moore aus New York an Bord des Airbus.
       In der Cessna Citation waren nur die beiden Piloten.
      
    Isler schüttelte nachdenklich den Kopf. Er erinnerte sich an eine Flugzeugkollision, die im Sommer 2002 in der Nähe des Bodensees passiert war. Damals – es war nicht einmal ein Jahr nach dem 11. September – hatte er zuerst auf einen besonders perfiden terroristischen Anschlag getippt. Im Lauf der Untersuchungen war aber herausgekommen, dass die Kollision durch eine Verkettung unglücklicher Umstände passiert war. Damals hatte er zu weit gedacht – déformation professionelle.
       Beim Unglück über dem Pazifik irritierte ihn allerdings, dass eines der beteiligten Flugzeuge – die Cessna Citation – von einer Air-Taxi-Gesellschaft betrieben worden war, deren CEO, Peter Pretorius, in der Datenbank des SND vorkam. Ein Kollege von Isler hatte diese Tatsache vor einigen Tagen beim Mittagessen beiläufig erwähnt. Pretorius habe seit Jahrzehnten Kontakte zum südafrikanischen Nachrichtendienst gehabt. Er war allerdings nie offiziell dort beschäftigt. »Pretorius ist wie ein Komet, dessen Orbit immer wieder mal an einem Schwarzen Loch vorbeikommt«, hatte der Kollege zu Isler gesagt.
       »Fertig für den Adventsspaziergang!« Seine Frau Angela und ihre Tochter Olivia standen mit Stiefeln, dicken Jacken, Handschuhen und Mützen bekleidet in der Tür und machten erwartungsfrohe Gesichter.
       »Was? Ach so, der Spaziergang. Bin schon fast draußen.« Isler lächelte, legte die Zeitung beiseite, und stand vom Küchentisch auf. Ein bisschen Zeit mit seiner Familie und frische Luft würden ihm gut tun.
     
    Fünfzig Stunden nach dem Ablegen in Los Angeles erreichte

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