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Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Exil im Kosmos: Roman (German Edition)

Titel: Exil im Kosmos: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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geweitet.
    Müller fragte: »Wie lange haben Sie die Viecher abgewehrt?«
    »Zwanzig Minuten, eine halbe Stunde. Ich weiß es nicht. Es müssen an die hundert von ihnen gewesen sein. Ich zertrat ihre Rückenwirbel. Ein knackendes, knirschendes Geräusch, wissen Sie, wie das Zerbrechen von frischen Zweigen. Und dann ging der Käfig auf.« Rawlins lachte wild. »Das war der beste Teil. Ich war gerade fertig, alle diese kleinen Bestien zu zertrampeln, und wollte ein wenig verschnaufen, da kamen diese drei großen Ungeheuer, und natürlich musste sich der Käfig gleich darauf öffnen, und …«
    »Langsam«, sagte Müller. »Sie reden so schnell, dass ich nicht mitkomme. Können Sie die Stiefel ausziehen?«
    »Was von ihnen übrig ist.«
    »Ja. Ziehen Sie sie aus, damit wir Ihre Beine verarzten können. Lemnos hat keinen Mangel an infizierenden Bakterien. Und Viren und Protozoen und Trypanosomen und anderen – sogar Algen, wenn meine Vermutungen zutreffen.«
    Rawlins fummelte mit zitternden Fingern an den Schnallen. »Können Sie mir helfen?«, murmelte er. »Ich fürchte, dass ich nicht …«
    »Sie werden es nicht mögen, wenn ich näherkomme«, warnte Müller.
    »Zum Teufel damit!«
    Müller zuckte mit der Schulter. Er ließ sich vor Rawlins auf die Knie nieder und öffnete die verbogenen und zerbrochenen Stiefelschnallen. Das Metall war von den kleinen Zähnen zerkratzt und verformt; die Stiefel selbst wiesen Löcher und Risse im Leder auf. Nach kurzer Zeit war Rawlins von Stiefeln und Socken befreit. Er lag ausgestreckt auf dem Boden, schnitt schmerzliche Grimassen und versuchte heroisch auszusehen. Seine Beine waren schlimm zugerichtet, obwohl keine der Wunden wirklich ernst zu sein schien; es war nur, dass es so viele von ihnen gab. Müller schloss den Diagnostaten an. Die Lampen glühten auf, der Eingabeschlitz klappte einladend auf.
    »Es ist ein altes Modell«, sagte Rawlins. »Ich bin nicht sicher, was ich tun muss.«
    »Stecken Sie Ihre Beine unter den Abtastkopf.«
    Rawlins gehorchte. Blaues Licht spielte über seine Wunden. In den Eingeweiden des Diagnostaten klickte und klapperte es. Ein Gelenkarm mit einem nach Desinfektionsmitteln riechenden Schwamm löste sich von der Maschine und wischte leicht über sein linkes Bein, immer auf und ab. Rawlins drehte das Bein langsam hin und her, bis es ganz gereinigt war. Die Maschine verschluckte den blutigen Schwamm und brachte kurz darauf einen neuen zum Vorschein – oder war es der alte, der gesäubert worden war? Rawlins hielt sein rechtes Bein hin und biss die Zähne zusammen. Als der Schwamm seine Arbeit getan hatte, war alles Blut entfernt, und ein blutstillendes Mittel verhinderte ein Nachbluten. Alle Bisswunden und Risse waren zu sehen. Die Beine sahen noch immer schlimm aus, dachte Müller, aber nicht mehr so übel wie zuvor.
    Der Diagnostat kam mit einer Injektionsspritze, und Rawlins schob ihr sein teilweise entblößtes Hinterteil unter. Ein schmerzstillendes Mittel, vermutete er. Eine zweite Injektion folgte sofort, und sie war wahrscheinlich eine Art Allzweck-Antibiotikum zur Abwehr von Infektionen. Rawlins zog seine Hose hoch und legte sich wieder auf den Rücken. Er begann sich zu entspannen, während der Abtastkopf von neuem über seinen Beinen hin und her fuhr, um die notwendigen Detailreparaturen aufzunehmen. Längeres Summen und Klicken folgte, und nun schoben sich zwei kleinere Gelenkarme aus dem Gerät und fingen an, die tieferen Wunden zu verschließen.
    »Liegen Sie still«, sagte Müller. »In ein paar Minuten ist alles fertig.«
    »Sie sollten das nicht tun«, sagte Rawlins. »Im Lager haben wir unsere eigenen medizinischen Einrichtungen Sie müssen knapp an Medikamenten sein. Die Sonde hätte mich sicher zum Lager zurückgebracht, und …«
    »Ich will diese Roboter nicht hier herumkriechen sehen. Und der Diagnostat hat einen Vorrat, der wenigstens fünfzig Jahre reichen wird. Ich werde nicht oft krank, und das Gerät kann die meisten Dinge synthetisieren, die es je für mich brauchen wird. Solange ich ihm von Zeit zu Zeit Protoplasma eingebe, kann es für den Rest sorgen.«
    »Lassen Sie sich wenigstens Ersatz für die seltenen Sachen liefern.«
    »Nicht nötig. Mildtätigkeit ist unerwünscht. Ah! Sie sind schon fertig. Wahrscheinlich werden Sie nicht mal Narben davontragen.«
    Die Maschine hatte sich abgeschaltet. Rawlins zog seine Beine an und untersuchte sie, dann blickte er zu Müller auf. Der wilde Ausdruck war nicht mehr in

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