Exil
gesorgt.«
»Stefano, ich bin Jungfrau«, flüstere ich. »Ich bin nicht bereit.« Er bittet und bettelt, holt seinen Schwanz heraus, zieht ein Kondom drüber, küsst meine Brüste, fasst mir an die Schenkel. »Stefano, ich kann es dir mit der Hand machen, aber du musst mir hoch und heilig versprechen, dass du es niemandem erzählst.«
»Ja«, sagt er.
»Versprich es.«
»Ich schwöre bei meiner Mutter und der heiligen Jungfrau Maria, dass ich es niemandem erzählen werde«, sagt er und schlägt das Kreuz.
»Leg dich auf den Rücken.« Ich setze mich neben ihn auf die Erde, beuge mich über ihn und befriedige ihn, während wir uns einen Zungenkuss geben.
Hinterher ist er völlig überdreht. Aber lange hält es nicht an. Nicht weil ich glaube, dass er noch unberührt ist – in irgendeinem Schuppen wird er dafür schon mal bezahlt haben.
»Wie kommt es, dass ihr Mädchen hier bei den Pferdeställen immer williger seid?«, fragt er, als wir zurück zum Spielplatz gehen.
»Wovon redest du?«
»Es ist doch komisch, dass es viel leichter ist, euch das Höschen auszuziehen, wenn irgendwo in der Nähe ein Pferd schnaubt.« Stefano grinst.
»Du hast mir nicht das Höschen ausgezogen, Stefano.«
»Nein, aber es wird nicht mehr lange dauern.«
»Du bist blöd«, sage ich und lasse seine Hand los. Gehe ins Haus.
Pfeilspitze
Eines Abends versucht Stefano bei den Pferdeställen, seine Hand zwischen meine Beine zu zwängen. Ich schlage ihm ins Gesicht, und er drückt mich gegen die Wand, hart – und fängt an, an meinen Jeans zu reißen.
»Du kleine Nutte«, zischt er.
»Hör auf. Hör jetzt sofort auf!«, schreie ich.
»Verflucht, du hast mich nicht zu schlagen.« Er zerrt mich zu Boden. Die Pferde schnauben.
»Hilfe, Hilfe!«, schreie ich. Er hat mir die Hose aufgeknöpft und zieht den Reißverschluss herunter, aber er kann sie mir nicht ausziehen, denn dann könnte ich entkommen. Ich schnappe nach Luft. Es riecht hier eigenartig – der Geruch nach Holzfeuer?
Zuerst sehe ich nur die Pfeilspitze, deren Metall dunkel in der Dämmerung glänzt. Zwanzig Zentimeter von Stefanos Hals entfernt.
»Verschwinde hier!«, befiehlt Ebenezer. Stefanos Hände sind an meinen Armen festgefroren. Er starrt auf die Pfeilspitze. Stefano flüstert mir ins Ohr: »Sag, dass es einfach nur Spaß ist.«
Ich weine, aber lautlos.
»Sofort«, erklärt Ebenezer.
»Es ist doch nur Spaß«, sagt Stefano zu ihm.
»Erschieß ihn«, sage ich. Die Spitze zielt direkt auf Stefanos Hals, als er meine Arme loslässt und vorsichtig aufsteht, wobei die Pfeilspitze seiner Bewegung folgt.
»Du bist wahnsinnig«, sagt Stefano zu Ebenezer.
»Ja, tatsächlich«, erwidert er. Stefano verschwindet in der Dunkelheit.
» Tsk , ein kranker Junge«, sagt Ebenezer, und ich beginne zu schluchzen. Ebenezer hilft mir auf die Beine und legt einen Arm um meine Schultern. »Ich bringe dich zurück.«
»Ja.« Wir gehen auf die Lichter zu. Ich ziehe das T-Shirt aus meiner Hose, damit niemand den offenen Reißverschluss sieht. Glücklicherweise sitzen die Jeans so stramm, dass sie nicht herunterrutschen.
»Warte«, sagt Ebenezer, wühlt in seinen Taschen und zieht eine halb gerauchte Zigarette heraus. Er zündet sie mit einem Streichholz an und gibt sie mir. Es ist grober schwarzer Tabak vom Markt, gerollt in Zeitungspapier; es kratzt im Hals, mir wird schwindlig. Trotzdem nehme ich einen langen Zug.
»Danke«, sage ich und gebe ihm die Zigarette zurück. Wir nähern uns den Gebäuden und erreichen das schwache Licht. »Ich geh jetzt rein.«
»Ich bleibe hier stehen und passe auf, bis du an der Tür bist.«
»Danke.«
Panos sitzt auf dem Spielplatz auf dem Karussell.
»Samantha?« Ich gehe an ihm vorbei. »Was ist passiert?«, ruft er mir nach.
Nutte
Am nächsten Tag kommt Stefano in der großen Pause zu mir und entschuldigt sich.
»Nein«, erwidere ich.
»Ich kann ohne dich nicht leben.«
»Dann lass es.«
»Ich werde mich mit dem Messer verstümmeln, wenn du mich nicht mehr sehen willst.«
»Na los, mach doch.«
Er packt meinen Oberarm.
»Wir gehören zusammen.«
»Lass mich los«, fauche ich. Er fasst fester zu. In diesem Moment tritt ein Lehrer auf den Flur. Stefano lässt los und geht.
Am Abend sitze ich auf der Toilette, es gibt keinen Anlass, ich will nur in Ruhe gelassen werden. Ein paar Schülerinnen kommen herein, um sich die Zähne zu putzen.
»Habt ihr gehört, dass Samantha wieder mit Stefano zusammen war?« Es ist Diana.
»Sie
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