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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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    Es folgte noch mehr. Worte rollten durchs Artefakt, begleitet von Illustrationen – es lief auf eine Art Verkaufspräsentation hinaus, die beschrieb, wie wundervoll unendlich die simulierten Umgebungen waren, die jedes kristallene Heim anbot. Mehrmals wurde betont, dass diese Sondenlinie zu den ältesten und besten zählte, mit einem unerreichten Rekord für wiederholtes Kopieren durch verschiedene planetare Kulturen.
    Es erinnerte Gerald an eine detaillierte Info-Werbung für eine große Kreuzfahrtlinie, die eine endlose Reise anbot. Er versuchte, diesem Gedanken zu folgen, aber plötzlich breitete sich Unruhe bei den Mitgliedern des Kontaktteams aus. Mehrere von ihnen schnappten hörbar nach Luft.
    Gerald blickte zu Akana, die ihm bedeutete, seine Brille wieder aufzusetzen.
    Als er ihrer Aufforderung nachkam, sah er das eingeblendete Gesicht des chinesischen Kontaktteam-Mitglieds Haihong Ming.
    »Meine Regierung hat Nachricht von einer Gruppe an der Xian-Akademie für kunstvolle Illusion erhalten, die zwei Stunden lang jene Bilder untersucht und analysiert hat, die wir früher an diesem Nachmittag gesehen haben. Ich meine die Bilder, die uns den Start des Artefakts vom Planeten der Fledermaus-Hubschrauber-Wesen zeigten.
    Professor Wu Yan und seinen Kollegen gelang es, Einzelheiten aus dem kurzen Flackern zu gewinnen, als die Sonde ihre lange Reuse von ihrer Heimatwelt zur Erde begann.«
    Geralds Brillengläser wurden dunkler und brachten die Schwärze des Alls zurück, im Hintergrund der Planet von Tief Schnappender Fischtöter und vorn die orbitale Fabrik, die einen kristallenen Gesandten nach dem anderen herstellte und damit interstellare Kettenbriefe schuf. Ganz vorn befand sich ein langes Fließband, das neu produzierte Sonden zu der Abschussvorrichtung brachte, die einer großen Kanone ähnelte. Das gewaltige Geschütz schickte sich an, diesen Botschafter auf seine lange Reise zu einer gelben Sonne zu schicken.
    »Achten Sie auf die in Schutzanzüge gehüllten Gestalten, die sich umdrehen und nach unten sehen«, fuhr Haihong Ming fort. »Sie bemerken helle Objekte, die sich der Fabrik nähern.«
    Gerald erinnerte sich daran, auch an seinen Wunsch, danach zu fragen. Doch dann hatten ihn andere Dinge abgelenkt. Jetzt beobachtete er, wie sich mehrere der Fledermausgeschöpfe in Zeitlupe umdrehten, als wollten sie fliehen. Andere erstarrten, wie etwas Unvermeidlichem gegenüber. In der Ferne waren andere glühende Punkte zu sehen, die weite, sich kreuzende Bahnen über dem Planeten zogen.
    O nein.
    Die Kanone feuerte, ein konzentrisches Aufblitzen mit der hypothetischen Kamera im Mittelpunkt, und dann fiel der blaubraune Planet schnell zurück, als die Sonde fortraste.
    Allerdings geschah jetzt alles viel langsamer. Die chinesischen Bildspezia listen hatten es geschafft, drei letzte Bilder aus den visuellen Daten zu extra hieren, die noch immer den Planeten und die orbitale Fabrik zeigten.
    Gerald bemerkte etwas Grausames und Tödliches, das sich zuvor im Gleißen der feuernden Kanone verloren hatte.
    Explosionen. Eindeutig nuklearer Art. Eine von ihnen, die nächstgelegene, begann damit, die Fabrik mit ihrem atomaren Feuer zu verschlingen – die Botschaftersonde, von der die Aufnahmen stammten, war der Vernichtung im letzten Augenblick entkommen. Die anderen Emissäre auf dem Fließband hatten ihre geplanten Reisen nicht antreten können.
    »Die Fledermaus-Zivilisation muss diese Runde der Gewalt überlebt haben«, erläuterte Haihong Ming. »Denn später schickte sie den Strahl aus geladenen Partikeln, der die Sonde weiter beschleunigte. Aber es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis sie dazu imstande war.
    Und der Strahl blieb nicht von langer Dauer.«
    Gerald nahm erneut die Brille ab, diesmal um sich die Augen zu reiben.
    So sah es zumindest für die anderen aus. Es gelang ihm, seine Tränen vor ihnen zu verbergen.
    Als er den Blick wieder auf das Artefakt richtete, wusste er, was er die Außerirdischen fragen musste. Allerdings brauchte er einige Sekunden, um sich auf das Älteste Überlebende Mitglied zu konzentrieren und seine Stimme wiederzufinden.
    »Was ist mit eurer Heimat!«
    Er sprach mit scharfer Stimme – schrie fast –, um die »Verkaufspräsentation« zu unterbrechen. Ob sich Äm über die Unterbrechung ärgerte, war ihm völlig schnuppe.
    »Mit den Planeten, Völkern und Zivilisationen, die jeder von euch zurückgelassen hat. Enthält

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