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Exit to Eden

Exit to Eden

Titel: Exit to Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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von dir geben.«
    »Nein, Lisa.«
    »Und ich werde auch keine dieser Unverschämtheiten mehr hören, die du heute nachmittag geäußert hast.«
    »Nein, Lisa.«
    Schließlich stöhnte ich hemmungslos, ich konnte es nicht mehr verhindern. Ich biß die Zähne zusammen, selbst wenn ich ihr antwortete. Ich dachte wieder an ihr Geschlecht, ihre gespreizten Beine, die heiße kleine Scheide, die mich umklammert hatte. Ich wollte sie sehen. Ich wollte ihr Dinge sagen, für die es keine Worte gab. Aber ich wagte nichts anderes zu äußern als die korrekten Antworten, lauschte durch die prasselnden Hiebe hindurch auf ihre Fragen. Ich war bereit für alles, was sie fordern würde.
    Schließlich hörte sie auf.
    Meine Haut glühte, jede Strieme, jeder Hieb dampfte, während sie die Manschetten mit ihren zum Wahnsinn treibenden, behenden kleinen Fingern löste und mich hieß aufzustehen.
    Trunken taumelte ich vom Bett und fiel vor ihr auf die Knie, erschöpft, als sei ich kilometerweit gerannt. Meine Muskeln schmerzten vom An- und Entspannen während der Peitscherei, und mein Verlangen, sie in den Arm zu nehmen, war so stark, daß ich den Kopf auf den Boden drückte. Ich war geschwächt von diesem Gefühl für sie, berauscht.
    Ich beugte mich vor und küßte das weiche Leder ihrer kleinen Stiefel. Ich legte meine Hand um ihr linkes Fußgelenk und rieb mein Gesicht an ihr. Mir war alles in der Welt völlig egal, nur sie nicht. Da gab es alle Abstufungen. Sie haben, sie fürchten, von ihr geschlagen werden, mich an ihr festhalten.
    »Nein«, sagte sie. Ich zog meine Hand zurück und küßte ihre Füße ein paarmal. Das Wundsein und das Verlangen kamen in Wellen.
    »Das war eine anständige Tracht Prügel, nicht wahr?«
    »Ja, Lisa.« Ich nickte und ließ gegen meinen Willen ein kleines Lachen entschlüpfen. Wenn du wüßtest - »Sehr anständig« -, daß ich dich verschlingen möchte. Daß ich ... was?
    »Hast du schon bessere gehabt?« wollte sie wissen. Sie stupste mit dem Riemen gegen meine Wange, so daß ich aufschaute.
    Einen Moment lang konnte ich sie nicht deutlich sehen. Ihre Umrisse waren ganz verschwommen. Dann brannte sich ihr Gesicht durch den Nebel. Sie war ein wenig feucht von der Anstrengung, ihre geschminkten Lippen schimmerten leicht, ihre Augen schauten unschuldig und voll unbestimmter Neugier. Martin hatte in solchen Momenten auch diesen Ausdruck gehabt, dieses ständige Staunen, Prüfen, Entdecken.
    »Ich habe dir eine Frage gestellt. Hast du schon bessere gehabt?« sagte sie höflich, wenn auch ein wenig ungeduldig. »Ich möchte es gern wissen.«
    »Länger und lauter«, murmelte ich. Ich wußte, daß ich sie anlächelte, beinahe ironisch. »Und fester, aber nicht besser, Lisa«, sagte ich.
    Sie bückte sich und küßte mich, und ich dachte, ich würde schließlich kommen; das nasse Lutschen ihres Mundes, diese Art zu küssen, die ich noch nie erlebt hatte.
    Ich begann mich aufzurichten. Ich wollte sie packen und an mich drücken. Aber sie wich rasch zurück. Wieder fühlte ich das warme Prickeln in meinen Gliedmaßen und diese seltsame Taubheit in meinem Mund.
    »Ich hätte dich bei lebendigem Leib häuten können«, sagte sie. »Aber ich wollte dich nur ein bißchen aufheizen. Du wirst heute nacht ein paar Dinge für mich tun.«
    Ich schaute zu ihr auf und hatte Angst, sie würde mich auffordern, den Blick zu senken. »Würdest du ...?« flüsterte ich.»Dürfte dein ... dürfte dein Sklave eine ganz kleine Bitte äußern?«
    Sie schaute mich einen Augenblick beinahe kalt an. »Also gut.«
    »Laß mich dich küssen, Lisa. Nur einmal noch.«
    Sie starrte mich an. Aber dann bückte sie sich, und ich streckte die Arme aus und griff nach ihr. Es war, als ströme ihre Hitze rauschend in mich ein, brutal und poetisch zugleich. Ich war ein Tier, das sie begehrte, sonst nichts.
    »Laß los, Elliott«, befahl sie. Sie klang streng und mißbilligend, aber ihre Hände umklammerten mich noch immer und ließen mich dann los, als wäre sie es, der man den Befehl gegeben hatte, nicht ich.
    Ich senkte den Kopf.
    »Es ist Zeit für ein paar echte Lektionen in Gehorsam und Benehmen«, sagte sie, aber ihre Stimme klang ein wenig unsicher, verwirrt. Wohltuend! »Steh auf!«
    »Ja, Lisa.«
    »Verschränke die Hände in Taillenhöhe auf dem Rücken.«
    Ich gehorchte, und das altbekannte Gefühl - was Übles steht bevor, ich sollte vielleicht lieber machen, daß ich wegkomme - stellte sich wieder ein, die leise,

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