Exit to Eden
würde auf der rechten Seite stehen.
Ich überließ ihn dem Treiber und ging hinauf zu den obersten
Rängen der Tribüne, um zuzuschauen.
Von dort aus konnte ich einen großen Teil des Geländes überblicken, die Avenuen, die Brunnen, die Buden und die Massen, die sich auf den Wegen entlangwälzten, und die erhöhten Zementsockel sehen, auf denen die Pfahle standen.
Er wurde an dem Ring an der Vorderseite seines weißen Halsbandes gezogen. Dann wurde er fest an den hohen Pfahl gebunden. Schnell wurden ihm die Gurte um die Knöchel festgezurrt. Jetzt konnte er nur noch geradestehen, die Arme stramm auf dem Rücken, und die Schläge erdulden. Er sah tatsächlich edel aus. Wie Errol Flynn in Captain Blood, als der Feind ihn zu fassen bekam: der gerechte Held einer SamstagsMatinee in Ketten. Knirschend vor Begierde, mit einem Ständer, hart wie Stahl.
Die Peitschenmeister ließen gleich die Riemen schwingen.
Die anderen inszenierten, wie vorherzusehen war, ein hübsches Drama, doch er war angespannt, zitterte, kämpfte die ganze Zeit dagegen an.
Ein gutes Dutzend Gäste bewegte sich mit dem unfehlbaren Blick für das Besondere in seine Richtung. Sie begannen, ihn zu verspotten. Ich fragte mich, wie viele von ihnen erkannten, daß er tatsächlich am Zusammenbrechen war.
Geräusch und Rhythmus der Riemen waren hypnotisierend. Und je länger es dauerte, desto schlimmer wurde es für ihn. So sehr es ihn auch erregte, es wirkte offensichtlich verheerend auf ihn. Er konnte sich nicht gehenlassen.
Sobald es vorüber war, winkte ich, daß man ihn gefesselt und mit verbundenen Augen zum Fuß der Tribüne bringen solle.
Er war so heiß, als sei er gerade einem Dampfbad entstiegen, sein Haar triefte, seine Brust bebte, sein Atem ging keuchend. Ich drehte ihn um, und er hatte keinen Funken Widerstand mehr in sich, als ich seine Haut inspizierte.
Er sah so anziehend aus wie immer. Er schwieg und leckte sich die Lippen, nur die Hautfarbe und die zuckenden Gesichtsmuskeln zeigten, wie elend ihm zumute war.
Ich führte ihn behutsam durch die Menge den Weg hinunter Er war offenbar verzweifelt, weil er nichts sehen konnte. Er zuckte zusammen, wenn man ihn berührte. Aber er würde mich nicht noch einmal bitten, ihm die Augenbinde abzunehmen. Er gab keinen Ton von sich. Ich lenkte ihn schnurstracks zum Ausgang des Geländes, hinaus in den Garten und die Stille.
LISA Ausgesperrt
Er war kein bißchen ruhiger, als wir mein Schlafzimmer betraten, aber er hatte keinen Laut von sich gegeben. Die schwächsten Lampen waren eingeschaltet, das Bett frisch bezogen und die Decke für die Nacht ordentlich zurückgeschlagen.
Ich führte ihn in die Mitte des Zimmers, wo ich ihm sagte, er solle stillstehen. Ich trat zurück und schaute ihn an, betrachtete ihn ganz ruhig. Er weinte unter der Augenbinde. Und er versuchte, es in der klassisch männlichen Weise zu unterdrücken, so daß die leisen Töne, die er von sich gab, sogar den Eindruck von Kraft vermittelten. Sein Schwanz war noch immer wunderbar steif.
Ich ging durch die Doppeltür und überlegte, wie scharf sein Gehör sein mochte; ich schaute zurück auf sein Profil, auf das wirklich fabelhafte Bild: er in Fesseln vor der gediegenen Ausstattung des Zimmers. Die weiße Augenbinde ließ ihn noch rosiger erscheinen, sein Haar wirkte noch voller.
Leise setzte ich mich an meinen Schreibtisch. Mein Kopf tat weh, aber es war kein wirklicher Schmerz. Es war ein lautes, scheußliches Dröhnen. Mein Körper lechzte nach ihm, doch ich war wie gelähmt, betäubt. Ich schlug seine Akte auf und betrachtete das große Schwarzweißfoto von ihm in Rollkragen und getönter Pilotenbrille, auf dem er in die Kamera lächelte. Ich klappte den Ordner wieder zu und legte ihn weg.
Ich stützte die Ellbogen auf den Tisch und preßte die Zähne gegen die Fingerknöchel, bis ich merkte, daß ich sogar hineinbiß. Ich stand auf und zog meine Kleider aus. Ich war so ungeduldig, daß ich sie beinahe zerriß, und ich ließ sie einfach auf den Boden fallen.
Nackt ging ich ins Schlafzimmer zurück und stellte mich vor ihn. Ich betrachtete sein Gesicht, strich mit den Fingern darüber und hob es ein wenig an, um es im Licht besser sehen zu können. Ich ließ meine Daumen über seine Unterlippe fahren und streichelte seine Wangen.
Er hatte seidige Haut, Haut, wie sie nur Männer haben, nicht weich wie Frauenhaut, sondern seidig. Das berauschende Gefühl, ihn zu besitzen, alles mit ihm machen zu können, war
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