Exit to Eden
überwältigend, aber das Gefühl war nicht, wie es sein sollte! Es war nicht, war nicht Ich fühlte mich ausgeschlossen, und es war nicht er, der mich ß! Ich hätte ihn weiter peitschen, ich hätte ihn lassen können. Er hätte es getan. Und ich wäre ausgesperrt gewesen!
Er war noch immer aufgewühlt, beinahe rasend. Und meine Berührungen machten es noch schlimmer. Ich löste die Gurte, die seine Arme und Hände fesselten. Bevor er sich selbst befreien konnte, schnallte ich das Halsband ab und warf es beiseite.
Sein ganzer Leib schien aufzuseufzen, als die Gurte zu Boden fielen, die Spannung zuckte in seinem Schwanz.
Dann erwachten seine Hände zu Leben. Erst sah es aus, als wolle er seine Handgelenke reiben, dann faßte er nach der Augenbinde, seine Finger tanzten direkt davor, ohne sie zu berühren, und dann faßte er nach mir.
Ich zuckte zusammen. Er bekam meine Arme zu fassen, legte seine Finger fest darum und zog mich näher. Dann merkte er, daß ich nackt war. Er befühlte meine Flanken, meine Brüste und gab ein erstauntes Geräusch von sich. Ehe ich ihn hindern konnte, hatte er mich fest an seine Brust gedrückt. Sein Schwanz schlug gegen mein Geschlecht, er küßte mich in dieser schockierenden Weise, und ich merkte, daß er mich hochgehoben hatte.
Ich streckte die Hände aus, schob die Augenbinde hoch und befreite seine Augen. Seine Augen waren wie ein überirdischer Teil von ihm, ein Schauspiel aus Licht und Blau, zwei lebendige, spiegelnde Gestirne. Ich verliere den Verstand, dachte ich. Ich bin offensichtlich übergeschnappt.
Aber ich konnte nichts mehr sehen. Er küßte mich wieder, und wir sanken auf die Knie, er zog mich, und ich hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden, die Lichter verloschen um mich herum, die Wände schmolzen dahin. Er streckte mich auf dem Teppich aus und stieß mit einer schnellen, scharfen Bewegung in mich hinein, so daß ich mich nicht mehr beherrschen konnte, es nicht mehr zurückhalten konnte. Es zündete auf der Stelle.
Ich stöhnte in seinen Mund, dann blieb mir die Luft weg. Ich erstarrte, die Lust brach in Wellen über mich herein, eine nach der anderen, bis ich fast schrie, gewiß, daß es so nicht weitergehen konnte, sonst wäre es wirklich mein Tod. Er stürmte gegen mich, direkt gegen mein innerstes Mark, und ich spürte diesen unvermittelten Schwall meiner Flüssigkeit, dieses unsagbare Öffnen, und das Gefühl brauste auf, als er kam, er donnerte darüber hinweg, stocherte und schürte und trieb es immer weiter, bis es mich zerschmetterte, und ich schrie »nein, nein, nein» und »Gott« und »Scheiße« und »verdammt« und «halt«, und schließlich gab ich auf, zerbrochen, zerschmettert, unfähig, einen Ton von mir zu geben oder mich zu rühren.
Nach einer langen Weile stieß ich ihn ein bißchen an der Schulter, der Brust. Ich liebte sein Gewicht auf mir, seinen Kopf auf meiner Schulter, den Sonnengeruch seines Haars. Ich stieß ihn ein bißchen und genoß die Tatsache, daß ich ihn unmöglich bewegen konnte. Dann lag ich völlig still.
Als ich die Augen aufschlug, sah ich zunächst nur einen verschwommenen Lichtschimmer, dann nach und nach das Bett, die Lampen, die Masken, meine wahren Gesichter, die vor den Wänden schwebten.
Und ihn, der neben mir saß, die gebeugten Knie an meinem Schenkel.
Er saß nur da, das Haar zerzaust, das Gesicht noch immer feucht und rosig, der Mund ein wenig hart. Seine Augen waren weit und verträumt, voll von was immer er sah. Und er schaute mich an. Es war, wie wenn man am Ufer eines Stromes erwacht, an einem Ort, wo man sich gänzlich allein wähnt, und dann dieses außergewöhnliche männliche Wesen direkt neben sich entdeckt, diese Schönheit, die einen anschaut, als habe er in seinem ganzen Leben noch nie ein weibliches Wesen gesehen.
Er sah nicht geistesgestört aus oder gefährlich oder widerspenstig, nur extrem undurchschaubar, wie schon die ganze Zeit.
Ich setzte mich auf und wich ganz langsam zurück. Dann stand ich auf. Er beobachtete mich, aber rührte sich nicht.
Ich ging zur Frisierkommode und nahm das Négligé Stuhl. Ich zog es über und dachte, wie abwegig diese Hülle aus Baumwolle und Spitzen war, die mich vor ihm schützen sollte. Ich klingelte nach dem Aufseher, und sein Gesichtsausdruck wandelte sich.
Furcht leuchtete darin auf, dann Verzweiflung. Seine Augen wurden ein wenig feucht, als wir uns anschauten. Ich hatte einen Kloß im Hals. Es geht alles zu Ende, dachte ich. Aber was bedeutet
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