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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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natürlich keine Gewähr.
    Triffler lehnte sich in seinem Schalensitz zurück. Allein in einem Raumschiff. So ist es dir doch eigentlich am liebsten , ging es ihm durch den Kopf, während er auf dem Bildschirm die herangezoomte Projektion der Knochen-Oberfläche betrachtete. Ein Anblick, bei dem der Geist entspannen konnte, so empfand es Triffler. Dein Leben hat sich ganz schön geändert, seitdem du vor ein paar Jahren deine Stellung als Testpilot bei Far Horizon verloren hast , dachte er. Naja, das ist ziemlich nett ausgedrückt … Achtkantig rausgeflogen bist du. So muss man es wohl nennen. Und wenn nicht gerade Krieg gewesen wäre, hätte dich auch beim Star Corps niemand eingestellt …
    Ob der Moment, in dem er an Bord der STERNENFAUST angemustert hatte, wirklich zu den glücklicheren in seinem Leben zu zählen war, daran hatte Moss Triffler inzwischen durchaus seine Zweifel. Was es bedeutete, militärische Einsätze in einem Krieg zu fliegen, hatte er damals nicht wirklich gewusst. Und noch weniger, was es bedeutete, sich einer manchmal auch ziemlich engstirnigen Hierarchie unterwerfen zu müssen, die für Starallüren wenig Raum ließ.
    Starallüren, die er sich während seiner Zeit bei Far Horizon durchaus hin und wieder geleistet hatte. Ja, eigentlich hatte er sie sogar gebraucht. Er hatte einfach von Zeit zu Zeit austesten müssen, wie viel er sich herausnehmen konnte.
    Für Moss Triffler war das immer so etwas gewesen wie ein Ausdruck der Wertschätzung. Auch wenn es absurd und einer guten Zusammenarbeit auch nicht zuträglich war, so hatte er dies immer und immer wieder wiederholen müssen.
    In diesem Punkt war seine Gier unersättlich. Allerdings war er in dieser Hinsicht seit seinem Eintritt ins Star Corps auf eine Art kalten Entzug gesetzt worden. Das man jetzt einen Start etwa seinetwegen verschieben würde, war nahezu undenkbar.
    Früher habe ich neuartige Raumfahrzeuge getestet, was manche für halsbrecherisch hielten, die keinerlei Einblick in die Konstruktionsprinzipien solcher Maschinen haben und gar nicht wissen, wo wirklich Risiken bestehen und was nur gefährlich aussieht , dachte Triffler. Gefährlich, aber gut.
    Er musste lächeln. Und was mache ich jetzt? Ich kämpfe mit vogelähnlichen Kreaturen um ein paar Materiebrocken im Weltall. Und da soll einer ohne Sinnkrise über die Runden kommen …
    Wenigstens brauchte er im Moment das Gequatsche der anderen nicht auszuhalten.
    Er war nicht gerne Teil einer Crew. Das war noch nie sein Fall gewesen, bei Far Horizon nicht und später ebenso wenig.
    Er war nur froh, dass ihm die ganze verfluchte Ausbildung auf der Star Corps-Akademie von Ganymed erspart geblieben war. Ein Netzkurs mit den wichtigsten Vorschriften des Star Corps zum Download und Selbststudium – das war alles gewesen.
    Sein Job war es, eine Fähre zu fliegen und man war offenbar davon ausgegangen, dass er in der Lenkung unterschiedlichster Raumfahrzeuge ausreichende Praxis besaß.
    Moss Triffler konnte die Oberen des Star Corps und des Hohen Rates nur darin beglückwünschen, dass sie diese Einschätzung geteilt hatten und ihm und anderen Quereinsteigern in die Raumflotte der Solaren Welten auf diese Weise den Einstieg erleichtert hatten.
    Ein Alarmsignal schrillte.
    Mehrere Kontrollleuchten blinkten auf.
    Moss Trifflers Blick glitt über die verschiedenen Anzeigen. Es war die Ortung …
    Ein Objekt näherte sich, dessen Energieemission nur unwesentlich höher als bei der L-2 war, dessen Masse aber etwa der eines Leichten Kreuzers der STERNENFAUST-Klasse entsprach.
    Im nächsten Augenblick kam es hinter einer Unebenheit am Horizont des Knochens hervor. Normalerweise wäre das Objekt aus dieser Entfernung noch gar nicht zu sehen, sondern nur zu orten gewesen.
    Aber in diesem Fall war das anders.
    Das Objekt hob sich als ein immer größer werdender Schatten gegen das Licht der fernen Sonne Tau Ceti ab und warf einen weiteren Schatten auf die vom Sonnenlicht angestrahlte Oberfläche von Theramenes C.
    Das Ortungssystem der L-1 war darauf eingestellt, so etwas zu erkennen und sofort Rückschlüsse auf Größe und Masse des Objekts zu schließen.
    Und in Verbindung mit der zwar äußerst schwachen, unter normalen Umständen kaum zu registrierenden Emission im elektromagnetischen Spektrum war nur ein einziger Schluss möglich.
    Es handelte sich um ein kridanisches Kampfschiff.

 
3. Kapitel – Die andere Seite
     
    Die Gambano aber waren das erste Volk Gottes, und viel ist schon

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