Exodus der Xabong
meisten perfektionierte Organisationsform, die die Menschheit in ihrer Geschichte entwickelt hat. Man sollte so viel wie möglich davon auch auf sein Privatleben übertragen.
Milton Lexington I;
Datenfile ohne Parameter
»Das Störsignal ist von den Kridan gerade beendet worden«, meldete Commander Milton Lexington III, der auf dem Dreadnought PERSEUS als Kommunikationsoffizier diente.
»Danke, Mister Lexington«, sagte Commodore Seijon Allister. Dieser erhob sich aus seinem Kommandantensessel und blickte stirnrunzelnd auf den Übersichtsschirm.
Die vermutlichen Positionen jener Einheiten, die auf Allisters Befehl in den Wirkungsbereich der Störsender eingeflogen waren, hatten besondere, sternförmige Markierungen, die pulsierend aufblinkten. Ob sich die betreffenden Einheiten tatsächlich an den angegebenen Positionen befanden, konnte niemand mit Sicherheit sagen, schließlich beruhten die Angaben lediglich auf Computerberechnungen, die natürlich davon ausgingen, dass die Mission plangemäß fortgeschritten war.
»Es kann noch eine Weile dauern, bis wir etwas von den ausgesandten Teams hören«, sagte Captain Dan Ragirus, seines Zeichens Erster Offizier der PERSEUS. »Ich mache mir etwas Sorgen um die Operation im Theramenes-Subsystem – Was die drei anderen Missionen angeht, kann ich keine Auffälligkeiten erkennen.«
Allister hob die Augenbrauen und richtete den Blick auf Ragirus. »Und was missfällt Ihnen im Theramenes-Subsystem?«
»Mehrere Flugmanöver von Kridan-Schiffen, die wir anhand ihrer Signaturen sicher lokalisieren konnten. Sie weichen so stark vom üblichen Schema ab, dass man schon annehmen kann, dass da irgendetwas passiert ist …«
»Lexington?«
»Ja, Sir!« Der Kommunikationsoffizier nahm selbst im Sitzen noch Haltung an, wenn Allister mit ihm sprach.
Drei Generationen Raumflotte hinterlassen offenbar ein Gehorsams-Gen! , dachte Seijon Allister spöttisch. Aber trotzdem schlug Lexington irgendwie aus der Art. Zumindest war Seijon Allister dieser Überzeugung. Jemand, der den Rang eines Commanders erreicht hatte und nicht danach strebte, ein eigenes Kommando zu bekommen, mit dem stimmte irgendetwas nicht. Zumindest konnte man in Zweifel ziehen, ob die Offizierslaufbahn tatsächlich das Richtige für ihn war.
Spätestens wenn er die Karriereleiter bis zum Stabschef des Oberkommandos hinaufgefallen sein mag, wird er selbst Befehle geben müssen! , dachte Allister. Und ganz auszuschließen ist das ja nicht. Schließlich ist ein Mann wie Gregor Rudenko auch Admiral geworden, ohne je ein eigenes Raumkommando geführt zu haben …
Es ging nicht alles mit rechten Dingen zu im Star Corps. Das war Allister schon früher aufgefallen. Aber im Moment beklagte er sich nicht.
Rudenko schien ihn zu fördern und hatte ihn auch während einer Phase in seiner herausgehobenen Kommandofunktion belassen, als einige hinter den Kulissen seinen Kopf wegen angeblicher Unfähigkeit gefordert hatten.
Insbesondere der Alleingang von Commander Richard Leslie mit seiner STERNENFAUST hatte Allister sehr geschadet. Auch wenn es Leslie gewesen war, der gegen jede Vorschrift gehandelt hatte, so stand der Kommandant des Leichten Kreuzers doch am Ende wie der Held da, der es geschafft hatte, eine Verschwörung im Keim zu ersticken und zu verhindern, dass der Putschist Rendor Johnson von den Kridan als politische Zeitbombe mit extremer Fernwirkung eingesetzt werden konnte.
Es hatte Seijon Allister schon sehr geärgert, am Ende wie ein kompletter Idiot dazustehen. Als jemand, der die Situation nicht richtig eingeschätzt hatte und sich von einem kleinen Commander hatte vormachen lassen müssen, wie man die Sache regelte.
Rudenko hatte Leslie gestützt.
Allister fragte sich, aus welchen Motiven und kam immer wieder nur zu einem einzigen logischen Ergebnis: Der Admiral hatte offenbar seine eigene dubiose Rolle während des Rendor Johnson-Putsches kaschieren wollen.
»Lexington, nehmen Sie Verbindung zu den Einheiten des Abschnitts C auf. Ich möchte eine Konferenzschaltung!«
»Ja, Sir.«
»Ruder?«
Der Ruderoffizier der PERSEUS hörte auf den Namen Bingham Groves. Er hatte weißes Haar und einen weißen Bart – war aber erst Anfang dreißig, wie man es bei einem Commander auch erwarten konnte.
Aber Bingham Groves fand weiße Haare wohl schick und es gab keinerlei Flottenvorschriften, die so etwas hätten verhindern können. Dass er äußerlich auf den ersten Blick wie der Großvater des Commodore
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