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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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lief auf ein Gefecht hinaus. Mehrere Kridan-Schiffe strebten eindeutig auf das Theramenes-Subsystem zu und da dies auch das Ziel der STERNENFAUST war, ließ sich eine Konfrontation nicht vermeiden.
    »Wir sollten um Verstärkung bitten«, meinte Soldo, nachdem er sich die Lage auf der schematischen Positionsübersicht angeschaut hatte. »Dann würden wir zwar auf jede Tarnung verzichten, aber allein werden wir gegen die anrückenden Kridan-Einheiten nicht ankommen.«
    »Wir werden trotzdem die Funkstille einhalten«, bestimmte Leslie. »Vertrauen wir darauf, dass das, was sich hier abspielt, auch unseren Leuten auffällt. Schiffsbewegungen in solchem Umfang können eigentlich nicht unbemerkt bleiben, wenn die Raumüberwachung unseres Flottenverbandes nicht ausnahmslos aus Stümpern besteht.«
    »Dadurch verlieren wir Zeit und die Verstärkung trifft eventuell zu spät ein!«, gab Soldo zu bedenken.
    Commander Leslie erhob sich aus seinem Kommandantensessel. Er trat einen Schritt auf den Panorama-Schirm zu.
    Der kosmische Knochen namens Theramenes C wurde vom Licht Tau Cetis angestrahlt und wirkte jetzt fast, als wäre er mit Gold überzogen. Ein einmaliger Anblick.
    »Ich verstehe Ihr Argument, I.O. Aber so wie ich das sehe, wird eine Verstärkung in jedem Fall zu spät eintreffen. Wenn wir einen Funkspruch absetzen, wird die andere Seite ihn auffangen und analysieren.«
    »Wir wissen nicht exakt, wie weit die Fähigkeiten der Kridan auf diesem Gebiet sind«, wog Soldo ab.
    »Wir sollten sie besser nicht unterschätzen. Selbst, wenn sie die Transmission nicht knacken sollten, werden sie ihre Schlüsse daraus ziehen. Und der einzig mögliche Schluss für sie wird sein, dass sie Zeit genug haben, uns umzubringen, weil noch keine Verstärkung im Anmarsch ist. Lassen wir sie also lieber im Unklaren. Davon verspreche ich mir einen größeren taktischen Vorteil, als wenn wir einen Funkspruch an Allister absetzen.«
    Soldo schwieg, aber seine Gesichtszüge sprachen Bände darüber, dass er anderer Meinung war.
    Leslie ließ den Blick schweifen.
    »Wie ist Ihre Einschätzung, Mister Barus?«
    »Ich teile die Bedenken von Lieutenant Commander Soldo«, erklärte der Offizier für Waffen und Taktik an Bord der STERNENFAUST.
    Leslie drehte ein wenig den Kopf. Sein Blick ruhte nun auf Rudergänger Abdul Rajiv. »Lieutenant?«
    »Ich teile die Ansicht von Mister Soldo und Mister Barus.«
    »Majevsky?«
    »Sir, es tut mir leid, aber ich kann mich dem nur anschließen.«
    Der einzige, der jetzt noch im Raum war und nichts gesagt hatte, war Fähnrich Sakuro. Er hatte die Brücke einfach noch nicht verlassen, obwohl seine Schicht zu Ende war. Wahrscheinlich war das der Dramatik der Ereignisse geschuldet. Er wollte einfach wissen, was geschah. Schließlich war er wie alle an Bord direkt von den Entscheidungen betroffen, die jetzt getroffen wurden.
    Denken Sie nur nicht, dass Sie ja sowieso niemand fragt, Sakuro! , ging es Commander Leslie durch den Kopf.
    »Fähnrich?«
    »Sir? Ich?«
    »Ihre Einschätzung.«
    Mikael Sakuro schluckte. Er schien mit vielem gerechnet zu haben, nur nicht damit .
    Na los, dann üben Sie schon mal, Entscheidungen zu treffen! Wenn Sie irgendwann einen Dreadnought kommandieren wollen, wovon Sie doch insgeheim sicher träumen, dann wird das Ihr tägliches Brot sein!
    Commander Leslie hob die Augenbrauen.
    »Ich stimme Ihrer Einschätzung zu, Captain. Man sollte die Funkstille halten. Dann werden die Kridan-Reihen in der ständigen Unsicherheit bleiben, ob nicht jeden Augenblick Star Corps-Einheiten aus dem Bergstrom-Raum materialisieren und in die Kampfhandlungen eingreifen.«
    Leslie nickte wohlwollend. Na, da bin ich aber froh, dass das keine vollkommen einsame Entscheidung geworden ist!

 
6. Kapitel – Antworten
     
    Antworten erhalten wir am ehesten dann, wenn wir es am wenigsten erwarten.
    Saint Garran zugeschrieben
     
     
    Höre mit dem dritten Ohr – und du wirst Erkenntnis gewinnen. Auch wenn es lange stumm gewesen ist, eines Tages wird die Zeit kommen, da du mit diesem besonderen Ohr, das nicht zu sehen ist, Dinge erfährst, die lange im Verborgenen lagen.
    Das Buch des dritten Ohres;
    traditionelle Überlieferung der Xabong,
    Herkunftszeit: Unbekannt,
    aber ganz sicher vor dem
    Ersten Exodus der Xabong,
    als dieses Volk von seiner Urheimat
    aus nach Triple Sun floh.
     
     
    Yklangklonglarang sprang auf. Er zog seinen Dolch und schleuderte ihn dem Schatten entgegen, der sich auf ihn gestürzt

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