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Exodus der Xabong

Exodus der Xabong

Titel: Exodus der Xabong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Treibjagd interpretiert, die da im Gang gewesen war und es stellte sich die Frage, ob die L-1 überhaupt eine Möglichkeit gehabt hatte, dem konzentrierten Graser-Beschuss zu entkommen.
    Von der Fähre war wenig später auf den Ortungsschirmen nichts mehr zu sehen gewesen. Keine Signatur, keine charakteristische Reflexion im Tau Ceti-Licht – gar nichts.
    Niemand auf der Brücke der STERNENFAUST dachte daran, die Flinte frühzeitig ins Korn zu werfen, aber es war den Anwesenden auch durchaus bewusst, dass die Überlebenschancen des Shuttles und seines Piloten denkbar gering waren.
    Die Jagdgeschütze der STERNENFAUST entließen zahllose Gauss-Geschosse in den Raum. Alle gingen ins Leere.
    Das Kridan-Schiff veränderte leicht den Kurs und feuerte zurück. Im Gegensatz zu den Gauss-Geschützen der STERNENFAUST waren die Graser-Geschütze des Kridan-Schiffs schwenkbar, sodass aus jeder Position heraus geschossen werden konnte. Vor allem versuchte das Kridan-Schiff außerhalb des Schussbereichs der Breitseiten zu bleiben, so dass die größere Zielsicherheit der Graser-Geschütze die höhere Durchschlagskraft der Gauss-Projektile neutralisierte.
    Chip Barus reagierte darauf.
    Die STERNENFAUST veränderte den Kurs so, dass die Breitseite dem Kridan-Schiff zugewandt war. Das Feuer der Jagdgeschütze wurde eingestellt, als der Winkel zu ungünstig wurde.
    Mehrere Graser-Blitze zuckten durch das All. Einer davon traf die STERNENFAUST. Ein paar Schäden im Bugbereich wurden gemeldet.
    »Nichts Ernstes«, meinte Björn Soldo. Der Erste Offizier war zuversichtlich. »Ein Behälter mit Kühlgasen ist geplatzt und der Inhalt entweicht nun ins All. Keine Verletzten. Es war niemand in der betreffenden Sektion.«
    Commander Leslie atmete tief durch. »Hätte schlimmer kommen können«, murmelte er.
    Dann begannen die Geschütze der den Kridan zugewandten Breitseite des Leichten Kreuzers ihr Vernichtungswerk. Zehntausende von Gauss-Projektilen wurden auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. Ein Schauer faustgroßer Teilchen raste in Richtung des Kridan-Schiffs.
    Die meisten dieser Projektile verloren sich im All. Aber ein einziges Geschoss fand seinen Weg und durchbohrte das Kridan-Schiff.
    Teile der Außenhülle platzten ab, ehe das Schiff zerbarst.
    Eine Sorge weniger! , dachte Leslie.
    Aber auf der Positionsübersicht war bereits zu sehen, dass es wohl nicht lange dauern würde, bis das nächste Gefecht anstand.
    »Ruder! Übergabe der Schiffskontrolle!«, rief Chip Barus.
    »Schiffskontrolle übernommen«, meldete Lieutenant Rajiv. »Setze ursprünglichen Kurs fort und gehe auf maximale Beschleunigung.«
    »Captain, es gibt erneut ein Störsignal von Theramenes A!«, meldete Sara Majevsky. »Es handelt sich wieder um ein Signal, das nur von dieser Störstation ausgeht und nicht koordiniert mit den anderen Stationen abgesetzt wird.«
    »Eigentlich ist das nicht logisch«, meinte Björn Soldo. »Wir haben zwar keine aktuellen Daten darüber, aber zurzeit laufen parallel zu unserer eigenen Mission ähnliche Operationen gegen alle vier Störstationen der Kridan.«
    »Vielleicht erweist sich Theramenes A als besonders harter Brocken«, vermutete Lieutenant Barus.
    »Sie sind ein Optimist«, meinte Leslie. Er erhob sich von seinem Kommandantensessel. »Aber ich glaube, da geht etwas anderes vor sich …«
    »Das Signal ist erneut von rekordverdächtiger Stärke«, fügte Sara Majevsky jetzt noch hinzu. »Ich verstehe wirklich nicht, wieso die das machen! Als ob die mal die Leistungsfähigkeit ihres Bergstrom-Senders testen wollen.«
    »Sie haben recht, Majevsky«, stimmte Barus zu. »Weder die Störintensität noch die Reichweite steigt ab einem gewissen Wert noch an.«
    »Dann müssen diese Signale eine andere Ursache haben.« Auf dem Panorama-Schirm zoomte Lieutenant Rajiv jetzt den kosmischen Knochen etwas näher heran.
    Er fand Spuren von Kampfhandlungen und Graserfeuer und meldete dies dem Captain.
    Leslie nahm dies schweigend zur Kenntnis. Selbst ein genialer Pilot wie Moss Triffler wird aus einer einfachen L-Fähre kein Kampfschiff machen können! , dachte er.
    Der Boden zu seinen Füßen vibrierte leicht. Für die von Lieutenant Rajiv eingeleitete maximale Beschleunigung mussten die Ionentriebwerke erneut aufgewärmt werden.
    Leslies Gedanken waren bei dem Störsignal der Kridan. Was führen die im Schilde? , fragte er sich.
    Gab es da einen Faktor, den der Captain der STERNENFAUST einfach noch nicht erfasst hatte? Wenn

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