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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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die infraroten Strahlen, den Wasserdampf, das Kohlendioxyd und sogar auf die Atemgeräusche, die von einem Menschen ausgingen – außer dieser Mensch trug einen nichtmetallischen Anzug wie Hart. Offensichtlich besaß das Personal dieser Station aber nicht solche Anzüge, denn zweimal während der ersten zehn Minuten wurde der Saboteur durch ein Reagieren seiner winzigen Instrumente in ein Versteck getrieben. Während dieser zehn Minuten hatte er bereits ein gutes Stück der äußeren Zone zurückgelegt.
    Er lernte rasch, daß ein Gebiet, in dem eine Kohlendioxyd-Atmosphäre aufrecht erhalten wurde, in seiner Ausdehnung beschränkt war. Wahrscheinlich diente es als Quarantäne-Zone für neu eingetroffene Vorräte oder als Lagerraum. Es wurde auf der einen Seite von einem Korridor umgeben, von dem luftdichte Türen in die Kohlendioxyd-Räume führten, und auf der anderen Seite von normalen Türen, die in die anderen Lagerräume abgingen. Hart wunderte sich über diese riesigen Lagerräume. Dann wurde seine Aufmerksamkeit von etwas anderem in Anspruch genommen. Er wollte sich gerade den Korridor hinabgleiten lassen, auf der Suche nach Zweigkorridoren, die zum Treibstofflager führten, als ihm ein winziger Fleck an der einen Wand ins Auge stach.
    Sofort trat er näher, um ihn genauer zu betrachten, und erkannte ihn rasch als photoelektrisches Auge. Es schien keine Linse vorhanden zu sein, was auf eine Strahleneinrichtung schließen ließ. Aber der Strahl selbst war nicht sichtbar. Auch konnte er keinen Projektor entdecken. Das bedeutete, daß es lebenswichtig war, den Strahl zu vermeiden. Er blieb stehen, um nachzudenken.
     
    Im Beobachtungsraum auf der zweiten Ebene kicherte Dr. Bruce Mayhew laut.
    »Es ist großartig, einen Überheblichkeitskomplex zu haben. Er ist zum erstenmal stehengeblieben – und er schien keine Zweifel an seiner Sicherheit zu hegen, bevor er das Auge sah. Anscheinend wirken die alten Phrasen von dekadenten Demokratien noch immer. Er muß eher ein militärischer Agent sein als ein Wissenschaftler.«
    Warren Floyd nickte.
    »Wissenschaftler oder nicht, für einen solchen Job sucht man keinen Idioten aus. Glauben Sie, daß er Explosivstoff bei sich trägt? Ein Mann allein kann kaum genug Chemikalien bei sich haben, um eine Anzahl von Lecks in der äußeren Hülle zu verursachen.«
    »Vielleicht hofft er, ins Zentrum zu gelangen und einen Sprengkopf zu öffnen«, erwiderte der ältere Mann, »obwohl ich mir nicht vorstellen kann, wie er das erwarten kann. In seiner Nähe ist eine Riesenmenge Treibstoff, natürlich. Aber der ist nur für Torpedos. Für uns also ungefährlich.«
    »Ein Feuer wäre sehr unangenehm, auch wenn keine Explosion zustande kommt«, bemerkte der Assistent. »Besonders, weil alles aus fast purem Magnesium besteht. Ich weiß, es ist sündteuer, solche Massen von der Erde zu transportieren, aber ich wünschte, sie hätten diese Station aus irgendeinem Material gebaut, das weniger Hitze- und Sauerstoff empfindlich ist.«
    »Keine Angst«, erwiderte Mayhew. »Er wird kein Feuer zustandebringen.«
    Floyd blickte auf die zuckenden Bildschirme, die bewaffnete Männer zeigten, wie sie in Parallelkorridoren mit dem Agenten Schritt hielten, und nickte.
    »Ich nehme es auch nicht an – vorausgesetzt, Ben und seine Mannschaft sind nicht zu langsam, wenn wir das Signal geben.«
    »Sie meinen, wenn ich das Signal gebe«, sagte der andere. »Ich habe meine Gründe, ihn so lange wie möglich frei agieren zu lassen. Je länger er frei ist, eine desto schlechtere Meinung wird er von uns haben. Wenn wir ihn dann überraschend schnappen, wird er keine Gelegenheit zum Selbstmord haben, und der plötzliche Zusammenbruch seines Selbstvertrauens wird die Befragung erleichtern.«
    Floyd hoffte im stillen, daß nichts passieren möge, was der Zuversicht seines Vorgesetzten schaden könnte, aber klugerweise sagte er nichts. Und die beiden Männer beobachteten Harts weitere Bewegungen fast schweigend während der nächsten Minuten. Hie und da sprach Floyd ein oder zwei Worte mit der Suchtruppe, um sie über den jeweiligen Standort ihres Opfers zu informieren. Aber kein anderer Laut unterbrach das angespannte Warten.
     
    Endlich hatte Hart einen Korridor gefunden, der von dem abzweigte, den er bisher entlanggeglitten war, und bog vorsichtig in den neuen Gang ein. Inzwischen wußte er, in welchen Abständen die Photoaugen angebracht waren und wich ihnen beinahe schon automatisch aus. Er kam gar nicht

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