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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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zurücknehmen.«
    Trotz seiner Versicherung, daß der Weg frei sei, blickte Ishihara nicht von seinem Instrument auf. Solange die Haifisch unterwegs war, ließ seine Pflichtauffassung keine Unaufmerksamkeit zu. Auch Winkle, obwohl sein schläfriges Aussehen eine ständige Zielscheibe schlechter Witze war, blickte aufmerksam nach vorn, um rechtzeitig Hindernisse zu erkennen. Er konnte mehrere Eisberge sehen. Aber keiner lag direkt im Weg des Schiffes, und Winkles Finger bewegten sich nicht, bis sein Zweiter Offizier das erwartete Signal gab.
    Dann verstummte das Wimmern der Turbinen allmählich, und die breite Form der Haifisch sank in die Dünung hinab. Der Rumpf setzte sanft auf der Wasserfläche auf, und das Schiff stoppte. Und zwanzig Fuß hinter der Kommandokabine warteten die vier restlichen Mitglieder angespannt auf den Befehl zur Aktion.
    »Langsam genug, um die Daten zu lesen?« fragte Winkle.
    »Ja, Sir. Die Suchsignale gehen gerade hinaus. Innerhalb der nächsten dreißig Sekunden werde ich zählen können.« Ishihara machte eine Pause. »Einer der vier Drifter treibt jetzt auf uns zu. Aber ich sehe keine Reaktion der anderen.«
    »Welcher der Drifter ist uns am nächsten?«
    »Da ist einer fünfzehnhundert Meter weit weg, genau Backbord.«
    Winkles Finger bewegten sich wieder. Die Turbinen, die die großen Luftschrauben antrieben, blieben still, aber Wasserdüsen schwangen das Schiff in die angezeigte Richtung. Langsam fuhr die Haifisch auf das treibende Tier zu. Winkle rief über die Schulter einen Befehl.
    »Kran und Taucher einsatzbereit! Die Klappe ist entsichert. Erwarte Kontakt in fünf Minuten.«
    »Kran bereit«, berichtete Dandridge mit tiefer Stimme, während er sein Schachbrett beiseiteschleuderte und auf einen Schalter drückte. Mancini, der ihm am Schachbrett gegenübergesessen hatte, eilte weiter nach hinten ins Laboratorium, das mehr als die Hälfte des bewohnbaren Teils der Haifisch für sich in Anspruch nahm. Er sagte nichts, da an ihn kein Befehl ergangen war, und er rührte keinen Finger, um einen seiner Apparate einzuschalten, solange das Schiff in Bewegung war.
    »Taucher bereit«, sagte Farrell, nachdem er und sein Assistent überprüft hatten, ob Sichtfenster und Luftauslaßventile ihrer Taucheranzüge in Ordnung waren. Sie hatten sich bereits für das arktische Wasser gekleidet. Zu beiden Seiten des rotbemalten Decks nahmen sie ihre Plätze ein, gleich vor dem Laboratorium, das sich hinter der Hauptluke befand. Dandridge blickte auf, überzeugte sich, daß niemand auf der Klappe stand, und öffnete sie durch einen Druck auf einen Schalter seiner Kontrolltafel. Ihre Hälften glitten auseinander und enthüllten die eisgrüne Flüssigkeit, die den Doppelrumpf umspülte. Bei der gegenwärtigen Geschwindigkeit der Haifisch verdrängte das Schiff so viel Wasser, daß es bis etwa vier Meter unterhalb der Klappe reichte. Farrell blickte in das Wasser hinab. Sein jüngerer Assistent bückte sich und sah durch die Öffnung.
    Ishiharas Stimme konnte den Wind, der durch die geöffnete Klappe blies, kaum übertönen. Nur gelegentlich drangen Worte zu den Tauchern.
    »Sechshundert ... Los ... Vier ... Drei ...«
    »Ich sehe ihn«, unterbrach ihn Winkle. »Ich nehme ihn.« Wieder rief er über die Schulter. »Farrell ... Stubbs ... Wir kommen zu einem. In einer Minute werdet ihr ihn sehen. Ich sage euch, wenn ich ihn unter dem Bug habe.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Farrell. »Siehst du ihn schon, Rick?«
    »Noch nicht. Nur Quallen.«
    »Fünfzig Meter«, rief der Captain. »Jetzt dreißig.« Er drosselte die Wasserdüsen noch weiter. »Zwanzig.«
    »Ich sehe ihn!« rief Stubbs.
    »Gut«, erwiderte der Kapitän. »Zehn Meter. Fünf. Er ist direkt unter mir. Ich habe ihn verloren. Taucher!«
    »Etwa fünf Meter, Sir. Jetzt im Totpunkt ... Vier ... Drei ... Zwei ... Okay, er ist direkt unter der Klappe. Magnetgreifer bereit, Gil?«
    Der Magnetkran hing direkt über der Klappe, Dandridge war also bereit. Aber Winkle nicht.
    »Halt! Laßt ihn noch nicht herab. Stubbs, beobachten Sie den Fisch. Treiben wir?«
    »Ein wenig, Sir. Der Fisch treibt ein wenig nach Backbord ... Jetzt haben Sie das Schiff gestoppt – ja, jetzt.«
    »Ziemlicher Wind«, bemerkte der Kapitän, während er seinen Finger vom Kontrollknopf der Wasserdüsen nahm. »Okay, schnappt ihn.«
    »Glaubst du, daß es mit dem Magneten klappt, Marco?« fragte Dandridge. »Dieser Wal sieht mir ziemlich komisch aus.«
    Der Mechaniker trat zu den

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