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Expedition zur Sonne

Expedition zur Sonne

Titel: Expedition zur Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hal Clement
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pleite. Außerdem entschieden die Gerichte schon vor einiger Zeit, daß einer Verletzung oder Zerstörung eines Stücks von Pseudoleben nur ein wiedergutzumachender Schaden sei, wenn es ein Originalmodell betrifft. Dieser Fisch ist ein Abkömmling von einem zehn Jahre alten Modell. Er wurde im Meer geboren. Wir haben ihn nicht gemacht und können auch keine Entschädigung verlangen.«
    Er wandte sich der Tür des Laboratoriums zu und sagte noch über die Schulter: »Meine Annahme, daß diese Pest ein DE-Flüchtling ist, kann natürlich auch falsch sein. Man hat ein Virus entwickelt, ein paar Monate, nachdem die Kultur sich selbständig machte, und ich habe schon seit vier Jahren nichts mehr von einer Eiseninfektion gehört. Das kann natürlich eine Mutation einer solchen Infektion sein, aber genauso gut kann es sich um etwas völlig Neues handeln.«
    Er ging ins Laboratorium, setzte sich auf einen Stuhl und begann das Material, das sich in der Flasche befand, in Dutzende von kleinen Behältern zu verteilen, die in die Analysatoren gefüttert werden sollten.
     
    Stubbs hatte die Leiter verlassen und entfernte Schleim von den Greifern der Magneten. Das Zeug war nicht sehr dickflüssig, und die magnetischen Körner milderten das Ekelgefühl des Jungen ein wenig ab, das er normalerweise glitschigen Substanzen entgegenbrachte ... Er konnte seine Aufgabe also rasch genug erledigen, um Dandridge zufriedenzustellen. Auf Ricks Ruf hin wurden die Greifer zurückgezogen. Ein paar Minuten senkte sich der Kranarm wieder herab, mit ein paar Schlingen daran.
    Stubbs war noch immer im Wasser, und Farrell war halb die Leiter herabgestiegen. Der Cheftaucher reichte das Kabel seinem jungen Assistenten, der es um den torpedoförmigen Körper des Wals legte.
    Es war eine ziemlich schwierige Arbeit. Der Körper des Wals war noch immer schlüpfrig, da die Magneten nur einen geringen Teil des fremdartigen Wachstums von der Haut des Tieres entfernt hatten. Als der Junge die Riemen der Schlingen festziehen wollte, glitten sie ihm davon. Er bat um mehr Leine, wollte den Wal an einen Rumpf das Schiffes drücken, aber auch das gelang ihm nicht. Er war zu eigensinnig, um Hilfe zu erbitten, noch dazu, wo Farrell aus vollem Hals lachte.
    »Reit ihn, Junge!« rief der Cheftaucher, als es Stubbs endlich gelungen war, die schlüpfrige Masse zwischen den Beinen einzuzwängen. »Jetzt hast du ihn besiegt!«
    Die Arbeit war noch nicht vollendet, aber anscheinend war es Stubbs gelungen, eine Schlinge fest und sicher um das Vorderteil des Fisches zu legen.
    »Anziehen!« rief er, ohne auf Farrells Bemerkung einzugehen.
    Dandridge, der durch die Klappe hinabgeblickt hatte, begriff, was erforderlich war. Er griff zur Kontrolltafel, und das Kabel straffte sich.
    »Das genügt!« rief Stubbs, als die Nase des Wals sich ein wenig aus dem Wasser zu heben begann. »Festhalten, bis ich ein anderes Seil befestigt habe, oder dieses hier rutscht wieder ab.«
    Gehorsam hörte der Kran zu surren auf. Da die Beweglichkeit des Wals nun etwas eingeengt war, konnte Stubbs die zweite Schlinge um den Schwanzteil des Fisches schneller festmachen. Endlich rief der junge Taucher ein wenig atemlos: »Hochziehen!« Langsam paddelte er zur Leiter zurück. Farrell reichte ihm eine Hand, und sie waren beinahe so schnell an Deck wie ihre Beute.
    Dandridge schloß die Klappe, ohne auf entsprechende Befehle zu warten. Die Leiter hatte er unten gelassen. In den nächsten Minuten würde man noch mehr Wale aus dem Meer ziehen. Der Wind blies kalt. Stubbs achtete nicht darauf. Er hörte kaum das leise »achthundert Meter, sieben Strich Steuerbord«, als er zur Tür von Mancinis Laboratorium ging. Der Job des Mechanikers faszinierte ihn viel mehr als der Job des Steuermanns.
    Es fiel ihm natürlich nicht ein, einen Mann, der mit einer schwierigen Arbeit beschäftigt war, mit Fragen zu unterbrechen. Aber das war auch gar nicht nötig. Wie die meisten anderen Männer – nicht nur auf der Haifisch , sondern auch an Bord des Mutterschiffs – mochte Mancini das jüngste Mannschaftsmitglied gern und respektierte Ricks Pflichteifer und Fähigkeiten. Und wie jeder andere Professionelle war auch Mancini bestrebt, einen intelligenten Arbeitsrekruten für seinen Beruf zu begeistern, bevor er von einem anderen in Bann gezogen wurde. Und deshalb begann der Mechaniker sofort zu sprechen, als er die Anwesenheit des Jungen bemerkte. »Weißt du etwas über physikalische oder chemische Analysen,

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