Extrem: Die Macht des Willens (German Edition)
eine Kraft, die mich dazu antreibt. Und das ist eben der eigene Antrieb.
Zum Thema Motivation habe ich schon einige Male folgenden Satz gelesen: „Du schaffst alles, was immer Du willst.“ Kennen Sie diesen Satz? Leider reisen immer noch selbsternannte Motivationsgurus durch die Lande, die propagieren, dass man nur mit dem Finger schnipsen muss, um motiviert zu sein. Das ist nicht mein Verständnis von Motivation bzw. von Motivationstraining. Ja, es gibt Methoden, mit denen man sich schnell in eine positive Stimmung versetzen kann. Dazu später mehr. Dies setzt jedoch voraus, dass man Energie und Geduld aufbringt. Nichts geschieht von heute auf morgen, auch nicht bei einem Motivationstraining. Den Satz „Du schaffst alles, was immer Du willst“, halte ich für eine Lüge. Wir können nicht alles im Leben erreichen, wenn wir nur wollen. Das geht nicht. Ich kann nicht morgen die 166 Kilometer um den Mont Blanc erfolgreich laufen, wenn ich bisher nur einen Volkslauf über zehn Kilometer in der Ebene bewältigt habe. Dabei kann ich noch so viel um den Mont Blanc laufen wollen , ohne die entsprechenden Fähigkeiten geht es nicht. Sie erinnern sich doch noch an die Definition von Stärke? Stärke = Talent + Wissen + Können + Wollen. Sie können nach dieser Formel einen noch so großen Willen haben, ohne die drei anderen Faktoren werden Sie nicht erfolgreich. Vergessen Sie also den Satz „Du schaffst alles, was immer Du willst“.
Die Willenskraft sehe ich dennoch als zentralen Bestandteil auf dem Weg zum Erfolg. Sie stellt die Grundlage des viel zitierten inneren Antriebs dar. Doch wir können nur die Dinge im Leben erreichen, für die wir auch die Fähigkeiten und das nötige Know-how mitbringen. Mit dem Willen alleine werden wir keinen Erfolg haben. Es ist wie bei einem Auto, das die beste Ausstattung, den besten Motor und die besten Reifen hat. Wenn es aber keinen Sprit bekommt, hilft Ihnen auch die teuerste Ausstattung nicht weiter und Sie werden nicht vorankommen. Mein Ziel, das ich mir zu Beginn meiner Selbstständigkeit gesetzt habe, ist es, einmal zu den besten Rednern zum Thema Motivation im deutschsprachigen Raum zu gehören. Mein Wille ist nach wie vor sehr groß, dieses Ziel zu erreichen. Nur: Ich kann noch so häufig „Ich will“ sagen, ohne das Aneignen der entsprechenden Fähigkeiten wie Rhetorik, Dramaturgie, Bühnenpräsenz und Performance werde ich mein Ziel nicht erreichen. Ich benötige dazu unbedingt auch das Können und das entsprechende Wissen. Durch das unbedingte Wollen, dieses Ziel zu erreichen, verspüre ich jeden Tag einen inneren Antrieb, der mich meinem Ziel näherbringt. Dadurch nehme ich auch Aufgaben wie stundenlanges Proben auf einen Vortrag in Angriff, die zunächst unangenehm erscheinen.
Woran ich jedoch glaube, ist folgender Satz: „Wenn du willst, kannst du jeden Tag etwas mehr leisten, als du es in Wirklichkeit tust.“ Können Sie sich mit dieser Aussage anfreunden? Ich für meinen Teil schon, da bin ich ganz offen und ehrlich zu Ihnen. Mit diesem Zitat möchte ich Sie nicht zu einem Workaholic trimmen oder die vollkommene Leistungsgesellschaft ausrufen. Okay, ich bin ein leistungsorientierter Mensch, doch von einem Workaholic distanziere ich mich. Wenn Sie eine tolle Leistung vollbringen, trägt dies zu Ihrer Zufriedenheit bei, richtig? Und wenn Sie etwas erreichen, was Sie bisher noch nicht geschafft haben, Ihre persönliche Grenze verschoben haben, dann sind Sie stolz auf sich, richtig? Die Frage ist: Warum machen wir es dann nicht? Warum leisten wir nicht jeden Tag nur ein wenig mehr? Das Problem liegt nicht im Können, das Problem liegt in den meisten Fällen gar nicht in unseren Fähigkeiten, sondern das Problem ist: Die meisten von uns wollen einfach nicht und sind schlichtweg faul. Punkt. Für viele Menschen ist es einfacher und bequemer, daheim auf der Fernsehcouch anderen beim Sport zu zuschauen, als selbst Sport zu treiben. Nicht wenige Menschen lassen sich tagtäglich von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ berieseln, anstatt in ihrem eigenen Leben die guten und die schlechten Zeiten selbst zu erleben. Das ist eine Frage der richtigen Einstellung und des Wollens. Ich komme also wieder zum Erfolgsfaktor „Ich will“ zurück. Mit der Macht des Willens kann ich Unmögliches möglich machen. Nicht nur im Leistungssport, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen. Als Beispiel möchte ich von Andreas Pröve erzählen. Andreas Pröve verunglückte als
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