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Exzession

Exzession

Titel: Exzession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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noch ganz schön im dunkeln
tappen; wir sind noch gar nicht sicher, daß es wirklich eine
Verschwörung gibt, die über das Maß eines normalen
Ausschmierens hinausgeht, über diesen Unsinn, den wir alle von
Zeit zu Zeit in irgendeiner Clique betreiben. Welchem Zweck
würde eine formelle Erweiterung des Ausdehnungsfelds unserer
Zuständigkeit zum jetzigen Zeitpunkt dienen? Unser Spürhund
benimmt sich immer noch so, als ob er einer von uns wäre, aber
er weiß nichts von unseren Bedenken; wir gewinnen nichts
dadurch, wenn wir ihn zum gegenwärtigen Zeitpunkt an Bord
nehmen. Ist er echt, dann wird er sich von selbst in unseren Dienst
stellen, und wird er entlarvt, dann wird der Schatten seiner Schuld
nicht auf uns fallen. Falls es sich um eine Prüfung handelt,
dann könnte er – sie – beschließen, uns mit
weiteren Informationen von echtem Interesse zu ködern, die uns
kostenlos zu unseren Gunsten geliefert werden. Sind wir einer
Meinung? Habe ich dich überzeugt? Wie auch immer, genug davon;
haben wir schon einen Plan? Welche Ergebnisse haben deine
Untersuchungen zu Tage gefördert?
    00
    Frustrierend unbestimmte. Eine erschöpfende Suche hat eine
entfernte Möglichkeit aufgezeigt… aber es bleibt eine
Unwahrscheinlichkeit, auf Unsicherheit basierend.
    00
    Ich bitte dich, sag an.
    00
    Nun… ich möchte dir eine Frage stellen: Was wird deiner Meinung nach dabei herauskommen, wenn wir mit unserem
gemeinsamen Freund kommunizieren?
    00
    Na ja, daß es uns gestattet sein wird, an seiner
unnachahmlichen Objektivität teilzuhaben. Was sonst?
    00
    Genau das befürchte ich. Mehr will ich dazu nicht
sagen.
    00
    Wie bitte? Mach dich nicht lächerlich. Führe das
näher aus.
    00
    Nein. Du weißt, was du zu unserem unwissenden
verdächtigen Freund gesagt hast, als du ihm die Empfehlung
gabst, bestimmte Wege der Untersuchung zu vermeiden, die peinliche
Folgen haben könnten…
    00
    Das ist gemein! Nach allem, was ich mit dir geteilt
habe!
    00
    Ja, einschließlich der aufregenden Gelegenheit,
überhaupt in diese Sache verwickelt zu werden. Vielen
Dank.
    00
    Willst du mir das schon wieder vorwerfen? Ich habe doch gesagt,
daß es mir leid tut. Ich wünschte jetzt, ich hätte
niemals etwas davon erwähnt.
    00
    Ja, aber Die Vorfreude Auf Die Ankunft Eines Neuen Geliebten wird herausfinden, wer die Information weitergeleitet hat, die
überhaupt erst dazu führte, daß man die Wundersame
Wege Des Schicksals gesucht hat…
    00
    Ich weiß, ich weiß. Sieh mal, ich tue alles, was
ich kann. Ich habe ein verständnisvolles Schiff gebeten, einen
Umweg zu machen und sich nach Armseligkeit zu begeben, für alle
Fälle. Das ist der Ort, wo sich meiner Vorahnung nach ein
mögliches zukünftiges Mißgeschick abspielen
wird.
    00
    Tod und Teufel! Wenn es so weit kommen sollte…

 
III
     
     
    Der zwitschernde Fledermausball hüpfte von der Mitte der mit
vielen Kerben versehenen Wand ab und flog direkt auf Genar-Hofoen zu.
Die winzigen gestutzten Flügel des Geschöpfes paddelten
heftig in der Atmosphäre, als es versuchte, sich zu fangen und
davonzufliegen. Einer seiner stummeligen Flügel war ausgefranst,
vielleicht sogar gebrochen. Als es sich dem Menschen näherte,
drehte es ab. Dieser holte mit seiner Keule weit nach hinten aus und
schlug damit auf das kleine Geschöpf ein, wodurch es schreiend
und rotierend weggeschleudert wurde. Er hatte die Absicht gehabt,
damit auf die reichgekerbte Wand zu zielen, aber der Schlag war ein
wenig aus der Zielrichtung geraten, was das Rotieren des Dings zur
Folge hatte und seinen Kurs in die Ecke zwischen der Wand und der
Ablenkplatte rechts davon steuerte. Scheiße, dachte er; der
Fledermausball zappelte in der Atmosphäre und kurvte weiter in
Richtung Ablenkplatte.
    Fivetide schoß vor und schlug mit einem Schwung der Keule,
die an eine seiner vorderen Gliedmaßen angeschnallt war –
sowie einem schallenden ›Ha!‹ – den Fledermausball
wieder zurück in die Mitte der gekerbten Wand. Das Geschöpf
rumste gegen das Rondell und prallte in einem so ungünstigen
Winkel davon ab, daß Genar-Hofoen wußte, er würde es
nicht auffangen können. Trotzdem machte er einen Satz darauf zu,
doch das Ding segelte schlaff an ihm vorbei, einen halben Meter von
seiner ausgestreckten Keule entfernt. Er fiel zu Boden und rollte
sich zusammen, wobei er spürte, wie sich der Gallertfeld-Anzug
straffte und zusammenzog, um die Wucht des Aufpralls zu mindern. Er
setzte sich auf und blickte sich um. Er atmete mühsam, und

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