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Ezzes

Ezzes

Titel: Ezzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Pittler
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der Zunge über die Lippen, und ihre rechteHand strich Bronstein sanft über die Brust. „Dann komm herein, fremder Mann, wir sind schon bereit.“
    Wie aufs Stichwort erschien nun auch Mitzi auf der Szene. Eine dralle Blondine mit einem eher üppigen Bauch und noch größeren, schweren Brüsten, die ihr beinahe bis zum Bauchnabel hingen. Sie war vollkommen nackt und ließ sich vor seinen Augen auf ein Bett sinken, das keine drei Meter von der Tür entfernt war. Sie kam auf dem Rücken zu liegen und spreizte die Beine, sodass Bronstein ihre intimste Stelle deutlich sehen konnte. „Wir sind schon ganz heiß“, stöhnte sie in gespielter Lust, „Fini wird dir blasen deine Kolben, dann du kannst ficken mich, wohin hinein willst du. Oben, unten, hinten. Gehört alles dir.“ Und noch ehe Bronstein dazu kam, die Sachlage klarzustellen, spürte er schon, wie Fini an seinem Gürtel herumzufingern begann. Dabei drückte sie ihren Schamhügel gegen seine Oberschenkel und mühte sich um ein laszives Schnurren. Für einen Augenblick glitt ihre Hand nach unten und wölbte sich über jene Stelle, an der Bronsteins Gemächt bereits heftig zuckte. Fini bemühte sich um ein anzügliches Grinsen: „Brauchst du nicht Gebläse, kannst du schon.“
    „Meine … Damen …“, stotterte Bronstein, während er vergebens darum bemüht war, nicht länger auf die nackten Körper zu starren, „deswegen … bin … ich … ah … nicht gekommen.“
    „Was willst du dann?“ Der Ton hatte nichts Lockendes mehr an sich. Der abrupte Stimmungswechsel verletzte Bronsteins Gefühle und er beschloss, nun seinerseits keine Rücksicht mehr zu nehmen. Er trat einen Schritt zurück und füllte die Tür formatfüllend aus. Dann zog er seine Marke aus der Tasche und hielt sie in die Höhe.
    „Scheiße!“, entfuhr es Fini, die reflexartig zurückwich. Auch Maria reagierte prompt. Ihre Beine schnellten zusammen, undihre Hände grapschten nach der Bettdecke, die sie sich umgehend über den nackten Körper zog. Bronstein genoss die Szene und hatte das Bedürfnis, sie noch ein wenig auszukosten: „Wo haben wir denn den Deckel?“
    „Was ist das?“, tat Fini ahnungslos, „Deckel?“ Dabei zog sie den Morgenmantel fest zu. Ob des nunmehrigen Fehlens nackter Tatsachen gewann Bronstein seine Souveränität zurück.
    „Deine Registrierung! Weil wenn du die nicht hast, dann war das eben illegale Prostitution. Ein Jahr unbedingt – und dann ab in die Heimat. Haben wir uns verstanden?“
    Aus Finis blassem Teint wich endgültig jede Farbe: „Das ist alles ein … Missverständnis. Ich … wir … sind keine … Positionierten.“
    Bronstein verkniff sich ob dieses Wortes ein Lächeln und blieb ernst: „Und was war das dann eben? Anleitung zu einer römischen Orgie oder was?“
    „Wir dachten“, ergriff Mitzi die Initiative, „du kommst von unserem Freund Ossi. Der hat gesagt, wenn kommt Freund, seid nett zu ihm. Ganz besonders nett. Da freut er sich.“
    Das entsprach wahrscheinlich sogar der Wahrheit, dachte sich Bronstein. Der Guschlbauer hatte nebenbei als Zuhälter der beiden fungiert und ihnen die Freier zugeführt. Das freilich änderte nichts am Fehlverhalten der beiden Frauen. „Das könnt ihr dem Salzamt erzählen. Ihr seid in flagranti ertappt, das Gericht wird da keine Gnade kennen. Bis Sommer kommenden Jahres werdet ihr auf Staatskosten soupieren.“
    Fini verlegte sich aufs Betteln: „Bitte, bitte, Herr Kommissar, haben Sie doch ein Mitleid. Wir haben doch nichts Böses gemacht. … Und wir machen es auch bestimmt nie wieder.“
    Den Widerspruch in ihrer Rede fand Bronstein köstlich. Ihren angstvollen Mienen entnahm er, dass er die beiden genau dort hatte, wo er sie haben wollte. „Der Ossi, wer ist das?“
    „Der Hausherr“, kam es aus beiden Kehlen gleichzeitig.
    „Na und, weiter! Wenn ich euch helfen soll, dann legt ihr jetzt besser nieder. Und zwar alles!“
    Fini und Mitzi wechselten einen schnellen Blick, dann fing Mitzi an zu erzählen. „Wir sind seit drei Jahren in Wien. Aufgewachsen sind wir in Uschgorod in der Karpatho-Ukraine, doch von dort sind wir vertrieben worden. Wir sind dann nach Kaschau gegangen, und von dort nach Preßburg. Ehrlich, Herr Kommissar, meine Schwester und ich, wir haben versucht, ein ehrliches Leben zu führen, aber niemand hat uns gegeben Arbeit und Brot. Da haben wir es hier in Wien versucht, aber wieder ohne Erfolg. Am Ende wir sind betteln gegangen. Mehrmals wären wir beinahe geschnappt und

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