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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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Traube um Bahumat. Der Dämon schlug eine mit einem seiner Schwänze aus der Luft und fegte eine andere mit einem unglaublich schnellen Klauenhieb beiseite. Viele Feen fielen. Während die meisten weiter angriffen, legten andere Feen die Hände auf die Verletzten und heilten im Nu die meisten von ihnen.
    Muriel stand in theatralischer Pose da und murmelte gespenstische Worte. Zwei Feen in ihrer Nähe verwandelten sich in Glas und zersprangen. Sie streckte eine verkrümmte Hand aus, und eine weitere Fee zerstob in einer grauen Wolke zu Asche.
    Lange Bänder ebenholzschwarzen Stoffes umflatterten die gespenstische Frau, breiteten sich aus und umschlangen die Feen, die ihr am nächsten waren. Das Licht der eingefangenen Feen erlosch, und sie welkten dahin. Doch dann erschien die silberne Fee und durchtrennte die Bänder mit ihrer Feueraxt. Andere Feen schlossen sich ihr an und zerfetzten den schwarzen Stoff mit ihren glänzenden Schwertern.
    Die Feen, die um Bahumat kreisten, hielten jetzt Seile in Händen. Sie sahen aus wie die Seile, die vor die Nische gespannt gewesen waren, nur dass sie golden schimmerten. Bahumat brüllte unvermindert weiter und schlug mit Schwänzen und Klauen um sich. Doch langsam verhedderte er sich dabei immer mehr in den Seilen, in denen die ersten Knoten erschienen. Die Bewegungen des Dämons wurden zusehends langsamer. Seine gewaltigen Kiefer schnappten zu und rissen dabei einer wie ein Marienkäfer gezeichneten Fee die zarten Flügel ab.
    Die gespenstische Frau wandte sich um und schwebte davon; die Bewegungen ihrer ätherischen Kleider waren
jetzt nicht mehr so fließend. Die Feen kümmerten sich nicht weiter um sie. Stattdessen ergriffen sie Muriel und warfen sie auf Bahumat. Schon bald war die Hexe mit goldenen Seilen an den Dämon gefesselt. Sie kreischte, als ihr Leib ihrem wahren Alter gemäß zusammenschrumpelte und ihr stolzes Gewand sich in Lumpen auflöste.
    Drei Feen landeten auf dem Kopf des Dämons. Eine jede von ihnen packte ein Horn und riss es heraus. Das Untier heulte laut auf. Dutzende von Feen ergriffen die Seile, die den Dämon fesselten, und schleuderten Bahumat zurück in die Nische. Sofort begannen die Feen emsig, verknotete Seile über den Eingang zu spannen.
    Kendra drehte sich um. Die blaue, pelzige Fee deutete auf den Orang-Utan, und die Fesseln, die ihn an die Wand ketteten, lösten sich. Eine weitere Geste, und eine Woge von Licht verwandelte den Orang-Utan in Opa Sørensen.
    Die Albinofee zog den zuckenden Katzenfisch aus dem Aquarium und verwandelte ihn in Lena zurück. »Wo ist meine Oma?«, rief Kendra.
    Die rothaarige Fee, die Seth befreit hatte, trat an das Aquarium heran. Sie zog eine kleine, schleimige Schnecke heraus, die sich über dem Wasser an das Glas geklammert hatte, und verwandelte sie in Oma zurück.
    Oma Sørensen rieb sich die Schläfen. »Und ich dachte, mein Geist wäre als Huhn schon trüb gewesen«, murmelte sie. Opa eilte zu ihr und umarmte sie.
    »Braucht ihr Milch?«, fragte Kendra und hielt ihrem Großvater die Flasche hin.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir haben nicht geschlafen, deshalb hat sich der Schleier noch nicht über unsere Augen gelegt.«
    Eine Gruppe von Feen versammelte sich in der Nähe der Nische und streckte mit den Handflächen nach unten die Arme aus. Erde, Ton und Stein begannen zusammenzufließen, bis Hugo in voller Größe vor ihnen stand. Der Golem streckte sich und stieß ein Stöhnen aus, das dem Brüllen des verbannten Dämons Konkurrenz machte.
    Die Feen heilten einander emsig, reparierten Flügel und schlossen Wunden. Einige bildeten einen Kreis und breiteten die Arme aus. Glassplitter rutschten zusammen, nahmen die Gestalt zweier Feen an und erwachten wieder zum Leben. Mehrere andere Feen fassten sich an den Händen und begannen zu summen. Aschenpartikel kreiselten lose in ihrer Mitte, wollten aber nicht verschmelzen. Die Feen ließen einander los, und die Asche verflog. Manche der Gefallenen waren, so schien es, nicht mehr zu retten.
    Mehrere Feen ergriffen Hugo und trugen ihn aus dem Keller. Andere machten das Gleiche mit Opa, Oma, Lena, Seth und Kendra. Aus der Luft konnte Kendra die zerstörte Kirche sehen. Die Trümmer waren mehrere hundert Meter weit über die Lichtung verteilt. Die Vergessene Kapelle war nicht einfach eingestürzt – sie war vollkommen zertrümmert worden.
    Die Feen setzten sie ein gutes Stück von den Trümmern und dem Keller entfernt ab. Alle bis auf Lena, die von zwei Feen

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