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Fabelheim: Roman (German Edition)

Fabelheim: Roman (German Edition)

Titel: Fabelheim: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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weitere Spezies. Dann begann er, einzelne Feen zu zeigen. Einige von ihnen fand Kendra abstoßend. Eine hatte dornige Flügel und einen Schwanz. Eine andere sah aus wie ein Reptil und war am ganzen Körper mit Schuppen bedeckt. Sie konnte sich wie ein Chamäleon an verschiedene Hintergründe anpassen.
    »Und jetzt zu meinem großen Fund«, sagte er schließlich und rieb sich die Hände. »Diese kleine Dame habe ich in einer Oase tief in der Wüste Gobi gefangen. Ich habe bisher nur eine einzige weitere Vertreterin ihrer Art zu Gesicht bekommen. Könnten wir das Licht etwas dämpfen?«
    Dale sprang auf und machte das Licht aus.
    »Zu welcher Art gehört sie?«, fragte Opa.
    Als Antwort öffnete Maddox die letzte Schachtel. Heraus kam eine atemberaubende Fee mit Flügeln wie schimmernde Schleier aus Gold. Drei glänzende Federn flatterten unter ihrem Körper, elegante Bänder aus Licht. Umgeben von einer königlichen Aura schwebte sie in der Mitte des Raums.
    »Eine Dschinnharfe?«, fragte Opa erstaunt.
    »Ich bitte dich, unterhalte uns mit einem Lied«, sagte Maddox. Er wiederholte den Wunsch in einer anderen Sprache.
    Die Fee leuchtete noch heller und sprühte Funken. Die Musik, die folgte, war hypnotisierend. Die Stimme beschwor in Kendra das Bild vibrierender Kristalle herauf. Das wortlose Lied hatte die Wucht einer Opernarie, gemischt mit der Süße eines Wiegenlieds. Es war sehnsüchtig, verlockend, hoffnungsvoll und herzzerreißend.
    Alle lauschten sie wie gebannt, bis das Lied zu Ende war. Als die Fee schließlich verstummte, hätte Kendra gern applaudiert, aber der Augenblick wirkte zu heilig.
    »Du bist ein wahres Wunder, meine Kleine«, sagte Maddox und wiederholte das Kompliment in einer fremden Sprache. Chinesisch? Er klopfte auf ihre Schachtel, und mit einer schwungvollen Verneigung verschwand die Fee.
    Nachdem sie fort war, kam Kendra der Raum dunkel und trostlos vor. Sie versuchte, die funkelnden Nachbilder der Erscheinung wegzublinzeln.
    »Wie hast du diesen Fang gemacht?«, fragte Opa staunend.
    »In der Nähe der mongolischen Grenze habe ich ein paar regionale Legenden aufgeschnappt. Es hat mich fast zwei Monate unter brutalsten Lebensbedingungen gekostet, sie aufzuspüren.«
    »Die einzige weitere bekannte Dschinnharfe hat ihren eigenen Schrein in einem tibetischen Heiligtum«, erklärte Opa. »Man hat sie bisher für einzigartig gehalten. Feenkenner kommen aus allen Winkeln der Erde angereist, um sie zu sehen.«
    »Ich kann gut nachvollziehen, warum«, erwiderte Kendra.
    »Was für ein atemberaubendes Erlebnis, Maddox! Danke, dass du sie hierhergebracht hast.«
    »Ich zeige sie überall, bevor ich Angebote entgegennehme«, sagte Maddox.
    »Ich will nicht so tun, als könnte ich sie mir leisten, aber lass es mich wissen, wenn sie zum Verkauf steht.« Opa stand auf, blickte auf die Uhr und klatschte in die Hände. »Sieht so aus, als wäre es für alle Anwesenden unter dreißig an der Zeit, ins Bett zu gehen.«
    »Aber es ist doch noch früh!«, protestierte Seth.
    »Kein Genörgel. Ich habe heute Nacht mit Maddox zu verhandeln. Da können wir keine jungen Leute gebrauchen. Ihr werdet in eurem Zimmer bleiben, ganz gleich, welchen Radau ihr auch von unten hört. Unsere, ähm, Verhandlungen könnten ein wenig lebhaft werden. Verstanden?«
    »Ja«, sagte Kendra.
    »Ich will auch verhandeln«, sagte Seth.
    Opa schüttelte den Kopf. »Es ist eine langweilige Angelegenheit. Ihr solltet euch besser ordentlich ausschlafen.«
    »Ganz gleich, was ihr vielleicht zu hören glaubt«, sagte Maddox, als Kendra und Seth das Arbeitszimmer verließen, »es geht ums Geschäft, nicht ums Vergnügen.«

KAPITEL 7
Gefangene in einem Glas
    D ie Bodendielen knarrten leise, als Kendra und Seth sich auf Zehenspitzen die Treppe hinunterschlichen. Frühmorgendliches Licht drang durch die geschlossenen Fensterläden und die zugezogenen Vorhänge. Im Haus herrschte vollkommene Stille. Ganz im Gegensatz zur vergangenen Nacht.
    Unter ihren Decken auf dem dunklen Dachboden war es Kendra und Seth in der Nacht unmöglich gewesen, zu schlafen, während von unten heulendes Gelächter, Geräusche von splitterndem Glas, zwitschernden Flöten, zuschlagenden Türen und das ständige Getöse geschriener Gespräche an ihr Ohr drangen. Wenn sie die Tür öffneten, um zu spionieren, saß Lena am Fuß der Dachbodentreppe und las ein Buch.
    »Geht wieder ins Bett«, sagte sie jedes Mal, wenn sie eine Erkundungsmission starten wollten. »Euer

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