Facetten der Lust
zurückzukommen. Feine Wassertropfen berührten ihr Gesicht.
Merkwürdig
, dachte sie. Sie stand an einen Balken gekettet. Wie konnte ihr etwas ins Gesicht tropfen?
Die Gestalt vor ihr kam näher. Sie drehte den Kopf zur Seit, wollte das Monster nicht sehen. doch er ließ ihr keine Wahl. Mit seiner riesigen, mit Krallen versehenen Pranke umfasste er ihr Kinn.
»Sieh mich an, kleine Sara.«
Seine Stimme war ein kratzendes, unangenehmes Geräusch. Es sandte angstvolle Schauer ihre Wirbelsäule hinab. Sie vermied es, dem Ding ins Gesicht zu sehen. In seinen Augen stand Feindseligkeit, doch das war angenehmer als die entstellte Fratze.
»Gefalle ich dir nicht?«, fragte er säuselnd, und die verzerrten Lippen sollten wohl ein Lächeln darstellen.
Dann verschwamm er vor ihr. Es mussten ihre Tränen sein, die ihn unscharf erscheinen ließen.
»Oder ist es so besser?«
Sein Gesicht hatte sich verändert. Nathan schaute auf sie herab, Wut stieg in ihr hoch.
»Wage es ja nicht, dich mit ihm zu vergleichen, du Monster.«
»Monster? Nein, meine süße, kleine Sara. Nath und ich sind gleich. Er ist mein Bruder.«
»Das ist nicht wahr!«, schrie sie.
»Du weißt, dass ich die Wahrheit sage. Du hättest deinem Gefühl trauen sollen, als sie dir zur Flucht rieten. Jetzt gehörst du mir, und er kann dich nicht retten.«
Das Ding trat einen Schritt zurück. Verzweiflung griff nach ihr. Vor Entsetzen wimmerte sie. Was immer er war, er hatte einen Penis, den er wollüstig umfasste und rieb. Sara wusste, dass sie es nicht überleben würde, wenn er sie nahm. Panisch zerrte sie an der Kette, die ihre Arme umschlang. Das Ding lachte. Sie warf ihm einen hasserfüllten Blick zu.
»Nathan wird nicht dulden, dass du mir etwas antust.«
»Und was soll er tun?«, schrie er. »In seiner Menschengestalt zu dir eilen und dich befreien?« Unaufhörlich rannen Tränen über Saras Gesicht.
»Hör auf mit der Flennerei. Ich verliere allmählich die Geduld. Mein Schwanz will ficken. Hast du noch eine letzte Bitte, Sara?« Ein höhnisches Lachen begleitete seine Worte.
Sie war nicht in der Lage, auch nur einen Ton herauszubringen.
Es kam auf sie zu, kniete sich vor sie und leckte die blutigen Striemen an ihrem Bauch. Übelkeit stieg in ihr auf. Er packte ihre Schenkel und zwang sie auseinander.
Gequält schrie sie, als das Ding über ihre Scham schlabberte. Eine lange, schlängelnde Zunge drang in sie ein. Sie spuckte bittere Galle.
Dann stand die Höllengestalt vor ihr. Sie spürte den harten Schwanz an ihrem Unterleib.
»Deine Seele wird besonders köstlich sein, angefüllt mit der Liebe zu einem Dämon.«
Sein Lachen jagte durch ihren ganzen Körper. Er ging etwas in die Knie, seinen Penis an der Wurzel umfassend.
Sara schluchzte, wehrte sich, doch seine Stärke war unmenschlich. Selbst mit einer Pranke hielt er ihre Schenkel gespreizt. Und noch immer sah sie Nathans Gesicht vor sich. Das stellte die größte Pein dar. Die Liebe ihres Lebens sah in der Stunde ihres Todes auf sie herab.
Sara erschlaffte. Sie hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren. Um nicht zu sehen, was auf sie zukam, schloss sie die Augen.
»Ich habe dich geliebt, Nathaniel«, flüsterte sie leise und wartete auf den Schmerz, der sie zerriss.
Er kam nicht.
Ein wütender Schrei begleitete sie in die Realität zurück. Sie lag auf dem Boden, ihr Kopf etwas erhöht, und unaufhörlich trafen Wassertropfen ihr Gesicht. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Zögerlich versuchte sie, ihre Hand zu bewegen. Es klappte, ihre Finger zuckten leicht.
»Sag meinen Namen, Sara«, hörte sie über sich eine verzweifelte Stimme.
Diese unendliche Traurigkeit gehörte zu Nathan. War alles wahr, was sie geträumt hatte? War er ein Dämon?
Sie wollte sich schon dumme Kuh schimpfen, als ihr das Brennen auf ihrem Bauch bewusst wurde. Wenn Nathan sie nicht geschlagen hatte, während sie schlief, hatte sie nicht einfach nur geträumt.
»Sag meinen Namen.« Er schien kaum noch die Kraft zu haben, diese Worte zu sprechen. Wieder traf ein Wassertropfen ihre Nase. Jetzt begriff sie, dass es seine Tränen waren.
»Nathaniel.« Sara war sich nicht sicher, ob er sie hörte. Zu dünn und brüchig war ihre Stimme. Ihre Kehle fühlte sich wund an.
»Bitte mach die Augen auf, damit ich weiß, dass ich mich nicht verhört habe.«
»Ich kann nicht.«
Nathan lachte erleichtert. »Warum kannst du nicht?«
»Weil deine Tränen meine Augenhöhlen füllen.«
Er schlang sie so schnell in
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