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Facetten der Lust

Facetten der Lust

Titel: Facetten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marcuse
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Greg im Darkroom vergnügt. Eine schöne und entspannende Erfahrung, die er jedoch nicht wiederholen wollte.
    Greg drängte seinen Unterleib an Seans Hintern. Seine Erektion war unverkennbar.
    »Ich habe mich nach dir verzehrt«, flüsterte er in sein Ohr.
    In Seans Nacken bildete sich Gänsehaut. Gregs warme Lippen waren angenehm und verheißungsvoll.
    »Du weißt, dass ich nie zweimal mit dem gleichen Kerl schlafe.«
    Sean verabscheute diese Kälte in sich, die sich nach der Trennung von John immer mehr in ihm ausbreitete. Greg war wunderbar, einfühlsam und erfinderisch. Er sah unglaublich gut aus und wäre durchaus nach Seans Geschmack. Was hinderte ihn daran, dem Drängen nachzugeben?
    Seans Herzschlag beschleunigte sich, als er unter den Tanzenden einen dunklen Haarschopf sah. Er konnte weder dessen Statur noch sein Gesicht sehen, doch etwas an diesem Mann zog ihn magisch an.
    »Sei nicht so«, begann Greg in seinem Nacken zu betteln. »Ich weiß, dass dir gefallen hat, was ich mit dir getan habe.«
    Sean drehte sich energisch um und brachte Greg sanft, aber bestimmend auf Abstand.
    »Ja, es war geil mit dir. Dennoch werden wir das nicht wiederholen. Das hast du vorher gewusst. Genieß einfach den Abend. Ich bin sicher, dass Mr. Right irgendwo da unten ist.«
    »Mein Mr. Right steht genau vor mir. Gib uns eine Chance.«
    Sean legte Greg die flache Hand auf die Brust. Es war keine Geste des Einlenkens, vielmehr drängte er ihn zurück.
    »Du beginnst, deine Selbstachtung zu verlieren. Das macht dich nicht unbedingt begehrenswerter.«
    Mit diesen Worten ließ er ihn stehen, und hasste sich dafür.
    Über das Walkie-Talkie hörte er Ginas Stimme.
    »Sean, ich brauche Hilfe an Theke vier. Carmen kommt erst in einer Stunde und die rennen mir die Bude ein.«
    »Ich bin unterwegs.«
    Eine Runde Cocktails mixen würde ihn vielleicht entspannen.
    Ein dröhnendes Lachen setzte sich in Seans Nacken fest und brachte sein Herz zum Zittern. Fast wäre ihm der Shaker runtergefallen.
    Das Gelächter kam von dem Mann, der linker Hand mit dem Rücken zur Theke stand. Es war derselbe, den Sean bereits vom Balkon aus gesehen hatte. Er trug ein schlichtes schwarzes Langarmshirt, das seine muskulösen Oberarme und Schultern umschmeichelte. Das dunkle, gewellte Haar reichte ihm bis in den Nacken. Mehr konnte er nicht sehen, doch es genügte, um seine Unruhe zu verstärken und seinen Herzschlag zu erhöhen.
    »Eine große Hilfe bist du nicht gerade. Was ist denn mit dir los?«
    Gina sah ihn fragend an, während sie ihm den Shaker aus der Hand nahm und den Cocktail in ein Glas goss.
    »Was soll los sein? Alles bestens. Ich saß an der Buchhaltung, als du mich angepiepst hast.«
    Gina grinste. »Männer und Papierkram. Ich habe dir mehrfach gesagt, dass meine Schwester im Steuerbüro arbeitet.«
    »Diesmal werde ich das Angebot annehmen. Gib mir ihre Telefonnummer, ich ruf sie an.«
    Sie lachte und stellte den Drink auf die Theke.
    Als Sean seine Aufmerksamkeit dem ominösen Mann widmen wollte, war er verschwunden.
    Stattdessen traf er den scheuen Blick leuchtend blauer Augen.
    »Hi!«
    »John! Was willst du trinken?«
    Es war das erste Mal, dass sein Anblick ihm keinen Stich ins Herz jagte. Mehr als eine dumpfe Leere spürte er nicht. Er schien es wirklich hinter sich zu haben, und diese Erkenntnis entlockte ihm ein freundliches Lächeln.
    »Zwei Old Fashioned«, sagte John und beugte sich über den Tresen. »Du siehst gut aus. Es freut mich, dass es dir wieder besser geht.«
    Sean rang sich ein zustimmendes Brummen ab und widmete seine Aufmerksamkeit dem Drink.
    »Ich wollte dir nie wehtun, Sean.«
    »Dann hättest du mit mir reden sollen, statt mich zu betrügen«, platze es aus ihm heraus. Mist! Die Wut über diese Demütigung hatte er doch noch nicht überwunden. Als er aufblickte, sah John ihn betreten an.
    »Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte.« Ein paar Meter hinter ihm stand Adam, sein neuer Freund. Er war schlank, blond, ein Milchbubi und somit das genaue Gegenteil von Sean.
    »Hast du mich je geliebt?«, fragte er und stellte die beiden Drinks vor Johns Nase.
    »Ich glaubte es, aber es war anders als jetzt.«
    Sean nickte. Er hatte befürchtet, dass es ihn härter treffen würde, doch das tat es nicht.
    »Wenigstens bist du ehrlich. Damit kann ich leben. Ich wünsche euch einen schönen Abend. Die Drinks gehen aufs Haus.«
    Hatte er John geliebt? Immerhin hatte er mit ihm leben wollen. John war der erste Mann, bei

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