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Fächertraum

Fächertraum

Titel: Fächertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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»Nur das eine, Ludwig«, sagte er schließlich.

10
    »Zwei Tote, und wir wissen fast nichts«, fasste Lindt zusammen, als er nach der Aktion im Hans-Dickmann-Kolleg neben Paul Wellmann im Citroën saß und Richtung Präsidium zurückfuhr.
»Immerhin kennen wir jetzt den Weg der Jin Lings.«
    »In der Ukraine gemacht, von Ameisen nach Polen gebracht, dort in Matratzen gesteckt, im Karlsruher ›Traumland‹ ausgepackt, im Hardtwald versteckt und schließlich an der Uni verkauft. Das wissen wir, aber was hilft es uns?«
    »Zeig mir mal deine Tabakdose, Oskar.«
    »Wieso?«
    »Jetzt mach schon. Wirst du gleich sehen.«
    Lindt kramte in seiner Jackentasche und hielt Wellmann die Dose hin.
    »Lesen kannst du ja selbst, Oskar. Da stehts doch drauf: Rauchen kann tödlich sein!«
    »Blöder Witz«, schmollte Lindt.
»Wieso, stimmt doch genau. Zweimal Schuss, zweimal Kopf. Schrot – tot, Kugel – tot!«
    »Der Spruch könnte auch von Jan sein. Und, bringt er uns weiter? Nein! Wir wissen jetzt nur mit Sicherheit, wer wen nicht erschossen hat.«
»Ist doch schon mal was. Den Rest werden wir auch noch rausfinden.«
    »Ich möchte nur wissen, wo du deinen Optimismus hernimmst. Wenn ich an die Eiserne Lea denke, wirds mir schon wieder ganz übel.«
    »Warten wir halt auf die Technik oder den Zufall.«
    »Soll ich ihr das so sagen?«
    »Versuchs doch mal, dann explodiert sie noch schneller«, flachste Wellmann.
    »Nicht mal der alte Kopp konnte mir einen Tipp geben.«
    »Deswegen musste ich dich am Hauptfriedhof abholen.«
    »›Ab in die Küche, Oskar‹, hat er immer zu mir gesagt. Würde ich sogar machen, aber wir haben ja gar keinen zum Weichkochen.«
»Ach, jetzt verstehe ich, worauf du hinauswillst. Kochen geht nicht, also essen!«
    »So habe ich das ehrlich nicht gemeint«, seufzte Lindt. »Aber wenn der Vorschlag schon ausnahmsweise mal von dir kommt, meinetwegen. Wohin?«
»Ist doch klar: Mafia – Italia.«
    Lindt drückte die Kurzwahl für Jan Sternbergs Handy: »Lagebesprechung mit Mafiatorte.«
    »Okay, Chef, Pizza ist gut. Wann?«
    »Jetzt. Wir sind gleich da.«
     
    »Gorgonzola«, bestellte Lindt.
    »Wie immer?«
    »Mit reichlich …«, freute sich der Kommissar.
    »Wie Carla das nur aushält«, schüttelte Wellmann den Kopf. »Schimmelkäse – Pizza mit einer Knoblauchmenge, dass man eine ganze Armee Vampire verscheuchen könnte.«
»Einmal in der Woche toleriert sie es.«
    »Ich werd sie fragen«, meinte Wellmann. »Wahrscheinlich schickt sie dich zur Nacht aufs Sofa.«
    »Vielleicht vertreibts ja die Eiserne Lea«, lenkte Lindt ab.
    »Okay, für mich dasselbe«, bestellte Paul. »Damit es sicher wirkt.«
    »Machen Sie gleich drei. Einer kommt noch.«
    »Damit der Gestank morgen die Scheiben in unserem Büro rausdrückt?«
    »Und die Lea gleich mit!«
     
    Zeitgleich mit der Pizza traf auch Jan Sternberg ein. »Uuh«, verzog er das Gesicht. »Schön, dass ihr schon an mich gedacht habt, aber …«
»Oskar will die Oberstaatsanwältin verscheuchen.«
    »Also gut, Chef, Ihnen zuliebe. Ach, wie war das noch, wer bestellt, der zahlt?«
    »Wo hat er das nur gelernt?«, brummte der Kommissar. »Na gut, ausnahmsweise, und den Roten gibts auch noch dazu. Eine Flasche zu dritt können wir wohl verkraften.« Er füllte auch Sternbergs Glas: »Zum Wohl! Wir wissen, dass wir nichts wissen!«
    »Das ist aber nicht besonders viel«, ertönte eine kräftige Frauenstimme hinter Lindts Rücken. »Darf ich?« Ohne die Antwort abzuwarten, nahm Inka Valentin Platz.
    »Ich komme mal wieder ungelegen?«
    »Wie immer«, gab Lindt resigniert zurück.
    »Nur dem Geruch nach«, deutete sie auf die Pizzas. »Müssen deine Mitarbeiter auch was für die Gesundheit tun?«
»Putzt die Adern«, grinste Jan Sternberg. »Für bessere Hirndurchblutung.«
    »Gegen aufdringliche Schreiberlinge wirkt es anscheinend nicht«, stellte der Kommissar fest.
    »Nö, gar nicht. Ich nehm auch eine.« Inka hob die Hand und winkte dem Kellner.
»Wenn ihr noch mehr werdet, muss ich erst Knoblauch nachbestellen.«
    »Jetzt sind wir sicher komplett«, antwortete Lindt. »Oder riecht es schon bis raus auf die Straße?«
    »Irgendwas hat mich jedenfalls hier reingezogen«, sagte Inka.
    »Rein zufällig, oder hast du uns gesehen?«
    »Ein alter Citroën, der unmöglich parkt, das hat mir gereicht.«
    »Sollten wir diesen Spürsinn nicht in unsere Ermittlungen integrieren, Oskar?«, meinte Paul Wellmann.
»Mir genügt schon, wenn sie ab und zu positiv über unsere

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