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Fächertraum

Fächertraum

Titel: Fächertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Kantine und mit drei belegten Brötchen zu Wellmann und Sternberg ins Büro zurückgekehrt war.
Jan schüttelte den Kopf. »Bisher sitzt sie still im Verhörzimmer und wartet.«
    »Dort wird sie auch noch eine Weile bleiben. Schaut ab und zu rein, bringt ihr ’nen Kaffee und vertröstet sie. Ludwig versucht gerade, die Handynummer zu orten. In Deutschland wars nichts.«
    »Also Ausland.«
    »Oder ausgeschaltet«, überlegte Paul Wellmann.
    Lindt verteilte die Brötchen. »Beides ist möglich, aber vielleicht haben wir ja Glück. Diesen Informationsvorsprung möchte ich schon nutzen, bevor wir die Petri in die Mangel nehmen.«
    Die Bürotür ging auf, und der KTU -Chef stürmte in den Raum: »Da kann ich ja lange nach Pfeifentabak schnuppern, wenns hier stattdessen nach Salami riecht. Fast hätte ich euch gar nicht gefunden.«
»Mach keine Sprüche, Ludwig. Hast du wenigstens das Handy entdeckt?«
    »Klar doch. Frankreich – Volltreffer.« Er legte einen Landkartenausdruck auf den Tisch und zeigte mit seinem Edelstahlkuli auf verschiedene Punkte. »Hier Bordeaux und dort Arcachon. Kennt ihr die Côte d’Argent?«
    »Atlantik«, sagte Lindt. »Da waren wir mit den Mädchen öfter mal im Urlaub. Leider schon ein paar Jahre her.«
    »Ist das die Funkzelle?«, wollte Jan Sternberg wissen und deutete auf einen farbigen Kreis.
»Genau richtig, im Radius dieses Sendemasts befindet sich das Handy.«
    »Hoffentlich auch Jordan und nicht nur das Telefon«, sagte Lindt. »Ich wette, der hat sich in einem der vielen Ferienhäuser einquartiert. Jetzt im Winter stehen die meisten doch leer.«
    »Unsere französischen Kollegen sind schon unterwegs, ihn zu suchen. Die Fahndung hab ich auch noch mal mitgeschickt.«
»Brav, Ludwig«, meinte der Kommissar und warf ihm sein Brötchen zu. »Fangprämie!«
    »Aus der Funkzelle in die Gefängniszelle«, flachste Sternberg.
     
    Am späten Nachmittag kam die erlösende Nachricht aus dem Nachbarland. Genau, wie Oskar Lindt vermutete, hatte sich Klaus-Dieter Jordan hinter den Atlantikdünen verkrochen. Im Umkreis des Funkmasts, in den sich sein Handy eingebucht hatte, gab es zwar ungefähr 200 Ferienhäuschen, aber als einer der wenigen Wintertouristen war er den geschulten Augen zweier Gendarmen schon vor Tagen aufgefallen. Vor dem kleinen Supermarkt des Ferienortes lief er nun der Streife geradewegs in die Arme und war so überrascht, dass er sich völlig widerstandslos festnehmen ließ.
    »Allerdings werden ihn die Franzosen nicht ausliefern«, berichtete Lindt bei der Besprechung, die er kurzfristig einberufen hatte. »Vermutlich wird er zuerst einmal wegen des totgefahrenen Radlers in Colmar angeklagt werden.«
    »Den Weg dahin kennen Sie ja schon«, sagte Staatsanwalt Conradi. »Dann werden wir ihn eben dort verhören. Sie nehmen mich doch sicherlich mit?«
    »Morgen früh um acht gehts los«, antwortete Lindt. »Ich bin sicher, dass er uns auch einiges über Heid und Gabriel zu erzählen hat. Ab sofort wieder überwachen. Nicht dass die doch noch das Weite suchen.«
    Paul Wellmann übernahm die Aufgabe, die erneute Observierung zu organisieren. »Beim nächsten Mal holen wir aber das SEK , um sie festzunehmen.«
»Kannst du gleich vorwarnen.«
    »Was ist mit der Petri?«, wollte Jan Sternberg wissen. »Zwei Kaffee hab ich ihr schon gebracht. So langsam wird sie ungeduldig.«
»Gewahrsam«, sagte der Staatsanwalt. »Vor allem keine Kommunikation.«
    Sternberg hob ein Handy in die Höhe: »Das haben wir ihr gleich abgenommen.«
     
    Hauptkommissar Oskar Lindt war erfüllt von einer Mischung aus Erleichterung und gleichzeitiger Anspannung, als er am Abend gemeinsam mit seiner Frau zu Hause am Herd stand. Einerseits war er zwar fest davon überzeugt, am kommenden Tag der Auflösung des Falles sehr nahe zu kommen. Auf der anderen Seite spürte er eine große Unsicherheit in sich.
    »Meine Theorien sind eigentlich ganz plausibel. Bisher konnte ich sie nur noch nicht hundertprozentig beweisen.«
»Aber?«, fragte Carla. »Was meinst du mit ›eigentlich‹?«
    »Na ja, stell dir vor, dieser Jordan packt morgen nicht aus. Vielleicht schweigt er, so wie wir es vor ein paar Tagen mit Heid und Gabriel erlebt haben.«
»Kommt drauf an, was ihm sein Anwalt rät.«
    Lindt ließ den Kochlöffel sinken. »Mensch, wenn der …«, dann lief er zum Telefon.
    Zuerst wählte er die Privatnummer von Tilmann Conradi, anschließend die der Einsatzzentrale, um weiteres Personal anzufordern.
    »Du hast mich

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