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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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konnte mit den Gefühlen spielen. Sie verstärken, sie abschwächen. Ein kleiner Eingriff in die Gedanken und plötzlich taten die Opfer alles, was man von ihnen wollte. Man musste es nur unauffällig und vorsichtig anstellen und der Beeinflusste würde sich langsam in die gewünschte Richtung entwickeln. Wenn dieser jemand dazu ohnehin in einer Krise steckte, beispielsweise einer Wandlung, dann war es noch einfacher.
    Kayne war gefallen. Die Vampire hatten ihn verjagt, hatten nach einem neuen Regenten geschrien – nach ihm!
    Jetzt stand er vor ihm. Der einstige Anführer, der nun in seine Dienste treten wollte. Seine Schande würde sich vergrößern, während Alexanders Ansehen nur weiter steigen konnte.
    „Ich gebe dir die Stelle .“ Er streckte seinem neuen Angestellten die Hand entgegen. „Es freut mich, dass du endlich für mich arbeitest.“
    Kayne wusste augenscheinlich, warum er diesen Ton und diese Worte wählte. Doch er ließ sich nicht provozieren. Mit einem Schnauben drehte er sich um und ging.
    „Sie ist mein Job“, sagte er noch im Hinausgehen. „Du bezahlst mich nur.“ Mit diesen Worten verschwand er.
    Alex wanderte zurück zu seinem Schreibtisch und zog ein Buch aus einer Schublade. Es verlief alles nach Plan. Er blätterte ein wenig. Text, handgeschrieben und uralt. Dann begannen Zeichnungen die Seiten zu füllen. Skizzen von einem Mann. Mit jeder weiteren nahmen sie mehr Details an. Skizzen einer Frau, eines Zirkus und einiger Mitglieder. Sie waren belangloser als erwartet.
    Ein Klopfen ertönte und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Delilah trat herein. Ein langes, fließendes Kleid umschmeichelte ihren Körper. Ihre Locken wogten mit jeder Bewegung und glichen einem schwarzen Meer.
    „Ich kann mich nicht erinnern, dich hereingebeten zu haben .“ Alex sah sie missbilligend an.
    „Es … tut mir leid“ , flüsterte sie.
    „Hast du erledigt, was ich von dir verlangt habe?“ Er ging auf sie zu, blieb neben ihr stehen, sah sie nicht einmal an.
    „Natürlich“, presste sie hervor. „Aber … es gab …“
    „Was?“, zischte er sie an, als sie abbrach. „Schon wieder irgendwelche Fehlschläge?“
    „Nein, das nicht .“ Sie schluckte.
    Er merkte ihr die Angst an und er liebte es. Dieses Gefühl , Macht über andere zu haben, sie nach seinem Willen beeinflussen zu können.
    „Nun?“, erklang seine Stimme erneut und ließ sie zusammenzucken.
    „Wir haben einige Verluste erlitten“, sagte Delilah leise und zog den Kopf zwischen die Schultern. „Der Kampf war so hart, dass wir mehr als die Hälfte der Männer verloren haben.“
    „Und?“ Alex blieb kalt. „Was kümmert mich das? Ihr habt ihn weggebracht, oder nicht?“
    „Das haben wir“, antwortete sie.
    „Er ist gesichert?“, hakte er weiter nach.
    „Ja, das ist er .“ Sie nickte.
    „Der Rest kümmert mich nicht .“ Er trat nun vor sie und hielt ihr Kinn fest. Sein Blick bohrte sich in den ihren. „Nach all der Zeit, die du an mir geklebt hast wie eine Klette, solltest du dir über solche Details im Klaren sein.“
    Ihre Augen wurden groß. Sie nickte und versuchte , irgendwo anders hinzusehen. Alex grinste und stieß sie weg. Er verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Irgendwann musste er sich einen Weg einfallen lassen, wie er sie wieder verschwinden ließ. Ihre Aufgaben hatte sie erfüllt.
    Er ging weiter, folgte dem Gang zum Aufzug und fuhr mit diesem in den Keller. Er stieg aus, drehte einen Schlüssel neben dem Aufzugknopf und wartete. Die Kabine fuhr nach oben. Das Summen verklang. Dann erschien der Aufzug. Dieses Mal ein anderer. Er kam von unten. Die Türen glitten auf, Alex betrat die neue Kabine und sie begann ihren Weg zurück in die Tiefen. Mit einem Ruck kam sie zum Stehen und entließ ihren Gast.
    Ein dunkler Gang. Alex betätigte einen Schalter. Mit einem summenden Laut ging ein schummriges Licht an. Er folgte dem Gang zu einer Stahltüre. Er ignorierte sie, wandte sich nach links und ließ die Wand zur Seite gleiten.
    Ja, es hatte Vorteile, ein übernatürliches Wesen zu sein.
    Mit langsamen Schritten folgte er dem neuen Weg; einem Gewölbegang. Einige Nischen befanden sich links und rechts. Hin und wieder erschienen ein paar Treppenstufen. Und am Rande verliefen Verlängerungskabel und Rohre. Dann gelangte er zu seinem Ziel. Eine schmale Tür tat sich vor ihm auf und er trat hindurch.
    Ein schwaches Glühen erfüllte den Raum. Alles roch nach Blut, Schweiß und etwas drittem, das nicht so recht

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