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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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erzählen, damit du ihm vertraust.“
    „Sei nicht so stur. Er war sehr ehrlich, er hat Fehler zugegeben.“
    „Aber …“
    „Laarni.“ Owen trat heran und unterbrach sie, legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Zeiten ändern sich.“
    Einen Moment war es still, dann fuhr seine Nichte zu ihm herum und funkelte ihn an. „Was soll das, Owen?“, fauchte sie. „Warst du nicht früher derjenige, der die Vampire bis aufs Blut gehasst und sie gejagt hat? Warum nimmst du sie nun ständig in Schutz?“
    „Man kann sich ändern, Laarni.“ Seine Stimme blieb ruhig. „Es passiert Seltsames. Vielleicht nicht nur bei uns, vielleicht auch bei ihnen.“ Er schüttelte niedergeschlagen den Kopf. „Darum müssen wir herausfinden, was los ist. Der Streit zwischen Vampiren und Werwölfen ist zweitrangig.“
    Laarni ließ die Schultern hängen. Caitlyn sah , wie sie zu zittern begann und sich auf die Lippen biss. Sie litt. Während ihrer ganzen Freundschaft hatte sie Laarni nicht so verzweifelt gesehen.
    „Was geschieht bei euch?“, mischte sich nun Caitlyn ein.
    Sie sah wie kurze Blicke zwischen den anwesenden Werwölfen ausgetauscht wurden. Laarni sah schnell weg und schien sich aus dem Gespräch heraushalten zu wollen.
    „Unsere … Biologie ist durcheinander .“ Owen sah sie ernst an. „Ein Zustand, der … seit deinem Erscheinen aufgetaucht ist.“
    „Manche unserer Rasse sprechen schon von einer Krankheit, einer Seuche .“ Die Stimme von Matho war hart.
    „Und … bin ich …?“ Caitlyn stockte.
    „Du bist nicht dafür verantwortlich“, fauchte Laarni dazwischen.
    „Wir wissen es nicht sicher“, korrigierte Owen und sah sie ernst an. „Vampire haben es auf dich abgesehen, einige von ihnen scheinen sich anders zu verhalten als früher, wir Werwölfe werden krank.“ Er seufzte.
    „Und seltsame Mörder tauchen auf und lassen ihre Opfer verschwinden“, sprach Caitlyn zu sich selbst.
    „Das hat alles nichts zu bedeuten“, fuhr Laarni auf. Sie wollte offensichtlich immer noch, dass Caitlyn nicht weiter in diese Welt hineingezogen wurde. Doch nun begann Caitlyn zu zweifeln.
    „Darum wollten wir dich holen“, meinte Owen. „Die einzige Chance , mehr zu erfahren, ist eines unserer Orakel zu befragen.“
    ***
    Orakel. Das Wort klang schon irgendwie bizarr. Doch allmählich hörte Caitlyn auf damit, sich über Seltsames Gedanken zu machen. Sie war mit den drei Werwölfen mitgegangen. Im Moment sah sie von ihnen keine Gefahr ausgehen. Vor allem nicht, wenn Laarni bei ihr blieb und diese wich ihr nun nicht mehr von der Seite.
    Sie bemerkte , wie ihre Freundin immer nervöser wurde. Was war nur mit ihr? Laarni reagierte jedoch nicht auf Fragen und Caitlyn gab es irgendwann auf.
    Nun gut, vielleicht sollte sie sich auf dieses Orakel konzentrieren. Doch ihre anderen Begleiter schwiegen sich aus. Entweder waren sie alle von Natur aus sehr still oder Caitlyn schaffte es einfach immer , das falsche Thema anzuschneiden.
    „Warum streiten sich Vampire und Werwölfe überhaupt?“, fragte sie , um irgendein Thema zu finden, bei dem sie Antworten erhielt.
    „Sie sind grausame Blutsauger“, zischte Laarni, schwieg jedoch augenblicklich , als Owen einen Blick in den Rückspiegel warf.
    „Die Entstehung unserer Rassen“, begann ihr Onkel, „hat viel damit zu tun.“
    „Entstehung?“ Caitlyn legte den Kopf schräg.
    Ein Seufzen war zu hören. Owen warf einen erneuten Blick über den Innenspiegel nach hinten.
    „Die Geschichte von Orpheus und Eurydike“, begann er. Hatte sie ein Zögern in seinen Worten gehört? „Orpheus wollte seine Frau aus der Unterwelt holen, nachdem sie an einem Schlangenbiss gestorben war. Er hätte es fast geschafft. Er stieg hinab, schaffte die Prüfungen und fand seine Frau in den Elysischen Gefilden.“ Caitlyn glaubte ein Schlucken wahrzunehmen. Es schien, als würde ihm die Geschichte nahe gehen. „Er versagte bei dem letzten Abschnitt. Er hätte sich nicht umwenden sollen, doch er tat es. Überall waren grausame Schreie zu hören, Geräusche, wie sie sonst nirgends vernommen werden. Daher drehte er sich um, wollte sehen, ob es seiner Frau gut ging. Sie stand vor ihm, vollkommen unversehrt.“ Er hielt kurz inne, schien sich zusammenreißen zu müssen. „Doch sie wurde von der Finsternis verschlungen. Als er ihr helfen wollte, verletzte sie ihn, in einem Aufwallen von Panik.“
    „Oder einfach, weil sie wusste, dass sein Blut sie in die Welt der Lebenden zurückbringen konnte“,

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