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Faeden des Schicksals

Faeden des Schicksals

Titel: Faeden des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassy Fox
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irgendwelche Drogen nehmen?“
    Es kam keine Antwort.
    „Jacob?“ Sie beugte sich zu ihm. Keine Regung war in seinem Gesicht, er schien nicht einmal zu atmen. „Was ist los?“ Ihr Blick fiel auf seine Brille. Sie sah ihr eigenes Spiegelbild, sah die Reflexionen des Lichtes und –
    „Es ist deine Schuld!“
    Caitlyn fuhr herum. Hinter ihr stand plötzlich der Mörder, dem sie schon mehrmals begegnet war. Der Oberkörper frei, ein Schal, der sein Gesicht zur Hälfte verdeckte. Genau wie damals, genau wie ihre erste Begegnung. Die Augen funkelten. Ebenso das Messer in seiner Hand.
    „Ver–“ Caitlyn keuchte auf. Sie fiel zur Seite und versuchte rückwärts vor ihm wegzukriechen.
    „Es … ist … deine … Schuld!“, wiederholte er und betonte jedes Wort. Sein Körper spannte sich. Sie hatte das Gefühl , das Spiel der Muskeln zu sehen, die sich am ganzen Körper bewegten und ihn mit unglaublicher Schnelligkeit nach vorne katapultierten.
    Direkt auf sie zu!
    Caitlyn riss die Arme hoch, versuchte sich zu schützen und schrie auf.
    „Caitlyn?“
    Jemand fing sie auf. Jemand griff nach ihrem Handgelenk. Sie schlug die Augen auf.
    „Laarni?“ Ihre Freundin kniete vor ihr, hielt sie fest.
    „Was ist …?“ Sie drehte sich um. Sah Jacob, der hinter ihr saß und sie aufgefangen hatte.
    „Du bist plötzlich in die Knie gebrochen und hast nur ins Leere gestarrt“, begann Laarni. „Und auf einmal hast du dich umgedreht, fingst an zu schreien und hast versucht , wegzukommen.“
    „Ich …“ Caitlyn stockte. Jacob ließ sie los und sie sackte auf dem Boden zusammen.
    „Was hast du gesehen?“, fragte er sie.
    „Den … Mörder.“

15.
    „Und beeil dich!“ Ein Knacken ertönte. Der Anrufer hatte aufgelegt.
    Delilah fluchte innerlich. Schon wieder hatte Alex sie grundlos zurechtgewiesen. Sie war auf seine Anweisung zum Zirkus gegangen. Sie hatte sich mit Laarni angelegt; dieser kleinen miesen Werwölfin, die Caitlyn nicht von der Seite wich.
    Beinahe wäre sie in diesem verdammten Zirkus vernichtet worden. Ihr brummte jetzt noch der Schädel. Zum Glück hatte sie sich rechtzeitig zurückziehen können. Als der erste ihrer Leute in die Knie gegangen war, hatte sie sofort reagiert. Kurz darauf waren die Werwölfe zusammengebrochen. Delilah hatte gespürt , wie etwas an ihr gezerrt hatte. Etwas, das versucht hatte, ihr das Fleisch von den Knochen zu reißen und das Blut durch die Poren drängte.
    Sie hatte es geschafft. Keuchend war sie an einer Ecke zusammengebrochen und hatte sich übergeben. Der Zirkus hatte hinter ihr gelegen. Alles hatte aus dieser Entfernung still gewirkt.
    Was, um alles in der Welt, war das nur gewesen? Diese Macht, die plötzlich auf sie eingeprügelt hatte. So etwas hatte sie bisher nie erlebt.
    Delilah war weiter in die Nacht geflohen, hatte sich nicht um ihre Begleiter gekümmert. Es war nicht ihr Problem. Warum sollte es auch? Keiner von ihnen bedeutete ihr sonderlich viel. Bei manchen kannte sie nicht einmal den Namen.
    So hatte sie sich alleine durchgekämpft. Zum Glück hatte ein alter Penner ihren Weg gekreuzt. Betrunken, nicht zurechnungsfähig und kurz darauf hatte er zuckend am Boden gelegen.
    Kaum hatte sich Delilah gestärkt, war der Anruf gekommen. Alex hatte sich gemeldet und sie zuerst mit wüsten Beschimpfungen überschüttet. Sie hatte es sich angehört, einfach geschwiegen und angehört.
    Sie sollte zu einem Hochhaus kommen, mitten in der Stadt. Warum sollte sie plötzlich dorthin? Es hatte keine Antwort gegeben. Wie immer. Kaum hatte sie das Haus erreicht, war ein weiterer Anruf eingegangen.
    „Jemand fällt vom Haus,“ hatte sie die Stimme von Alex vernommen. „Rette ihn, egal wie!“ Und es wurde aufgelegt.
    Was?, war es ihr durch den Kopf geschossen. Im gleichen Augenblick hatte sie nach oben gesehen. Sie hatte einen Schemen wahrnehmen können, der auf die Straße stürzte.
    Delilah hatte sofort gehandelt. Der Befehl war eindeutig gewesen und wenn sie ihr eigenes Leben nicht verlieren wollte, musste sie reagieren.
    Zum Glück waren keine Passanten unterwegs gewesen. Sie lief zur Feuerleiter und war abgesprungen, hatte die untere Ebene erreicht und sich nach oben gezogen. Der nächste Sprung, dem Fallenden immer näher entgegen. Eine letzte Distanz überwunden, hatte sie nach ihm gegriffen. Sein erschrockenes Gesicht, diese Augen, die sie aufgerissen angestarrt hatten.
    Mit der Kraft ihres Sprungs hatte sie beide mit einem Ruck zur gegenüberliegenden

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