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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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aus­ein­an­der­zu­set­zen ha­be, nicht wahr? Wie soll ich den Leu­ten klar­ma­chen, daß sie sich mit der Ent­de­ckung nicht be­schäf­ti­gen dür­fen?«
    Er zuck­te mit den Schul­tern. Fünf Mi­nu­ten spä­ter gab ich über das GWA-Ge­rät das Ko­de­zei­chen HC-9 durch. Die Be­stä­ti­gung traf we­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter ein.
    Zehn Mi­nu­ten da­nach war die Höl­le los. Funk­sprü­che ras­ten von der Er­de her­auf. Rus­sen, Asia­ten und Afri­ka­ner er­hiel­ten Son­der­be­feh­le. Als Tronss­kij atem­los in mein Ar­beits­zim­mer stürz­te, war Ma­jor Ke­no­ne­we aus Kon­go-Ci­ty be­reits an­we­send. Er ver­trat den Afri­ka­ni­schen Völ­ker­bund.
    »Ver­ste­hen Sie das?« frag­te Ste­pan Tronss­kij er­regt. »Was, zur Höl­le, ist ei­gent­lich mit die­sen Ma­schi­nen los? Sind das ro­he Ei­er oder viel­leicht Film­ge­rä­te mit Spe­zi­al­strei­fen über das Sit­ten­le­ben der Mar­sia­ner? Gun­son, ich möch­te ei­ne Er­klä­rung! Die Män­ner von der asia­ti­schen Raum­gar­de hät­ten mich eben fast er­schos­sen, weil ich et­was zu plötz­lich um ei­ne Ecke kam. Das ist doch ei­ne un­ge­wöhn­li­che Si­tua­ti­on.«
    »So ist es, Bru­der«, pflich­te­te ihm Ke­no­ne­we bei. Sein eben­holz­schwar­zes Ge­sicht ver­zog sich zu ei­nem brei­ten Grin­sen. »Was ist los? Will uns ei­ner an den Kra­gen? Wenn ja, kann ich von Glück sa­gen, daß ich kra­gen­lo­se Klei­dungs­stücke tra­ge.«
    »Sie sind ein Ge­müts­mensch«, stöhn­te ich. »Leu­te, be­ru­higt euch, bringt mich nicht durch­ein­an­der, son­dern küm­mert euch um eu­re Be­feh­le. Wir ha­ben ab­zu­war­ten, bis ei­ne Son­der­kom­mis­si­on von der Er­de ein­trifft. Al­les an­de­re geht uns nichts mehr an.«
    »Sie schwin­deln, Gun­son«, be­haup­te­te der Rus­se em­pört. »Sie ha­ben vor­hin ge­sagt, Sie hät­ten ei­ne War­nung er­hal­ten. Wie sieht die Sach­la­ge nun wirk­lich aus?«
    »Un­fug, das war kei­ne War­nung«, ver­such­te ich mich aus der Klem­me zu win­den. »Der Ku­ri­er hat­te nur auf die­se Ma­schi­ne hin­ge­wie­sen. Ich ha­be mich in der Hit­ze des Ge­fech­tes be­dau­er­li­cher­wei­se – wie ich jetzt fest­stel­len muß – et­was zwei­deu­tig aus­ge­drückt, da ich Ih­re Leu­te schon an den tech­ni­schen Mons­tren han­tie­ren sah. Ich kann nicht sa­gen, was es mit den Ge­bil­den auf sich hat. Schließ­lich bin ich kein Wis­sen­schaft­ler.«
    »Da­mit ge­ben Sie das Stich­wort«, seufz­te der chi­ne­si­sche Ver­bin­dungs­of­fi­zier. »Die Funk­sprü­che und Son­der­be­feh­le ha­ben einen der­ar­ti­gen Staub auf­ge­wir­belt, daß sich die ge­schei­ten Köp­fe nur so vor der Höh­le drän­gen. Was sol­len wir ma­chen!«
    »Bil­den Sie ei­ne fünf­fa­che Pos­ten­ket­te. Ver­sper­ren Sie den Ein­gang mit Pan­zer­wa­gen. Die Luft­schleu­sen blei­ben ge­schlos­sen. Okay, das wä­re al­les. Mehr weiß ich auch nicht. Als Sol­da­ten ha­ben wir uns aber nach den An­wei­sun­gen zu rich­ten.«
    Die Män­ner ver­schwan­den. Er­schöpft lehn­te ich mich im Ses­sel zu­rück.
    »Ei­ne ver­teu­fel­te Si­tua­ti­on, was?« mein­te TS-19 und lä­chel­te.
    Ich be­gann al­ler­lei zu ah­nen. Was moch­te jetzt auf der Er­de los sein? Ob uns wirk­lich ei­ner an den Kra­gen woll­te? Ke­no­ne­we hat­te wahr­schein­lich den Na­gel auf den Kopf ge­trof­fen. Je­den­falls hat­te 4-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling, all­mäch­ti­ger Chef der GWA, wie­der ein­mal äu­ßerst be­frem­dend ge­han­delt.
     
     

2.
     
    Ir­gend et­was stimm­te nicht! Ir­gend et­was war un­heim­lich und un­be­greif­lich. Schon die­ser et­was ei­gen­tüm­li­che Wis­sen­schaft­ler brach­te mei­ne Ge­dan­ken auf Hoch­tou­ren. Da­bei war Pro­fes­sor Da­vid Gold­stein ein völ­lig nor­ma­ler, freund­li­cher und un­auf­fäl­li­ger Mensch. Ich wuß­te aber nicht recht, wie er in den Rah­men der Er­eig­nis­se paß­te.
    Pro­fes­sor Gold­stein wä­re mir ei­gent­lich nie­mals be­son­ders auf­ge­fal­len, wenn ich nicht ei­ni­ge Din­ge über sein Fach­ge­biet ge­wußt hät­te. Vor ei­ni­gen Jah­ren hat­te er mit sei­ner Ar­beit »Über die Ener­gie­kon­stan­te im Fluß der Zeit«

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