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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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spricht«, er­klär­te er über­flüs­si­ger­wei­se.
    War er et­wa ner­vös? In sei­nem Ge­sicht zuck­te kein Mus­kel, nur er­schi­en es mir noch erns­ter als sonst.
    »Ma­jor, Sie keh­ren so­fort zur Er­de zu­rück. Ei­ne Ab­lö­sung wird Ih­re Auf­ga­ben auf dem Mond über­neh­men. Sie neh­men den Ku­rier­kreu­zer. Ihr Er­satz­mann kommt in ge­nau drei­zehn Stun­den. Sie set­zen sich so­fort mit Pro­fes­sor Da­vid Gold­stein in Ver­bin­dung. Der Phy­si­ker wird ge­sprä­chi­ger sein, wenn Sie ihm das Stich­wort ›Öl­boh­rung‹ ge­ben. Sor­gen Sie da­für, daß Sie di­rekt nach der Un­ter­re­dung mit Gold­stein in al­ler Öf­fent­lich­keit einen klei­nen Ner­ven­zu­sam­men­bruch ha­ben. Las­sen Sie durch­bli­cken, daß Sie schon vor Wo­chen ein Ge­such zwecks Ab­lö­sung an das Space-De­part­ment ge­rich­tet hät­ten. Be­ge­ben Sie sich an­schlie­ßend in ärzt­li­che Be­hand­lung. Ehe der neue Kom­man­dant ein­trifft, wird er von mir durch Funk­spruch an­ge­mel­det. Sie kom­men an­schlie­ßend ins Haupt­quar­tier. Das wä­re al­les. Noch Fra­gen?«
    In mir ju­bel­te al­les. Nein, ich hat­te im Au­gen­blick kei­ne Fra­gen mehr.
    Das war wie­der ein­mal ty­pisch für den Al­ten. Aus hei­te­rem Him­mel gab er Be­feh­le, de­nen man al­les und nichts ent­neh­men konn­te.
    »Kei­ne Fra­gen, Sir«, gab ich zu­rück. »Ich bin froh, end­lich wie­der an die fri­sche Luft zu kom­men. Was ge­schieht mit TS-19?«
    Ich war­te­te die we­ni­gen Au­gen­bli­cke. Die Ant­wort konn­te erst in et­wa drei Se­kun­den ein­tref­fen.
    »Mil­ler er­hält vom neu­en Si­cher­heits­chef den Be­fehl, mit Ih­nen zur Er­de zu flie­gen. Ich schi­cke an­de­re Agen­ten nach Zon­ta. Küm­mern Sie sich nicht dar­um, und ar­bei­ten Sie sau­ber. Sie müs­sen un­auf­fäl­lig ver­schwin­den. Ver­ab­schie­den Sie sich von den an­de­ren Män­nern. Ich er­war­te Sie al­so. En­de.«
    Das Fern­bild ver­blaß­te. Der Chef hat­te ab­ge­schal­tet.
    Als ich auf­blick­te, sah ich TS-19 mit stei­fen Schrit­ten durch den Raum ge­hen. Sei­ne Au­gen wirk­ten aus­drucks­los. Sie ver­rie­ten nichts von sei­nen Ge­füh­len.
    Ich schloß den Sen­der fort und sah auf die Uhr. In drei­zehn Stan­den al­so wür­de die Ab­lö­sung an­kom­men. In Ord­nung, mir konn­te es nur recht sein.
    »Stel­len Sie bit­te fest, wo Pro­fes­sor Gold­stein zu fin­den ist.«
    Der Leut­nant trat wort­los an die in­ter­nen Bild­sprech­ge­rä­te der al­ten Mar­s­stadt. Er rief ei­ni­ge Ab­tei­lun­gen an. End­lich fand er den Wis­sen­schaft­ler im so­ge­nann­ten Ar­beit­strakt. Wir hat­ten un­ten, di­rekt bei der neu­en Höh­le, ei­ni­ge Ar­beits­zim­mer für die Wis­sen­schaft­ler ein­ge­rich­tet.
    Als ich Gold­steins Ge­sicht auf dem Bild­schirm ent­deck­te, ver­stärk­ten sich mei­ne Ah­nun­gen. Was wuß­te die­ser fä­hi­ge Wis­sen­schaft­ler? Was hat­te er mir zu, sa­gen?
    »Pro­fes­sor, selbst wenn ich Sie in Ih­rer Ar­beit stö­ren soll­te, muß ich auf ei­ner bal­di­gen Un­ter­re­dung be­ste­hen. Paßt es Ih­nen gleich?«
    Ich sah die Glä­ser der schwe­ren Horn­bril­le auf­blit­zen. Er hat­te ruck­ar­tig den Kopf er­ho­ben.
    »So ei­lig?« ent­geg­ne­te er ge­dehnt. »Schön, Mr. Gun­son, ich wer­de mich für ei­ni­ge Mi­nu­ten frei­ma­chen. Kom­men Sie nur.«
    »Ob die Zeit aus­reicht?«
    Er lä­chel­te ge­küns­telt und nick­te.
    »Ich glau­be schon. Bis gleich.«
    Ich schal­te­te ab. TS-19 trat schwei­gend nä­her und häng­te mei­nen Druck­helm in die Schar­nie­re.
    »Kann ich Sie be­glei­ten, Sir?«
    »Nein. Der Al­te hat nichts da­von ge­sagt. War­ten Sie hier.«
    Er blieb be­un­ru­higt zu­rück.
    Auch ich war ner­vös. Der Elek­tro­wa­gen fuhr mir nicht schnell ge­nug. An der großen Luft­schleu­se zur zwei­ten Ebe­ne brüll­te ich die Pos­ten an, da sie wie­der vor­ei­lig zu den Ma­schi­nen­waf­fen grif­fen.
    Ein Ser­geant des afri­ka­ni­schen Spe­zi­al­trupps grins­te mich et­was hilf­los an. In die­sem Mo­ment er­in­ner­te ich mich wie­der dar­an, daß ich mich auf­fal­lend zu be­neh­men hat­te. Flu­chend fuhr ich wei­ter. Am nächs­ten Tor be­an­stan­de­te ich die Auf­stel­lung der

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