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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­wal­ti­ges Auf­se­hen er­regt. Sei­ne Theo­ri­en wa­ren an­läß­lich ei­nes phy­si­ka­li­schen Kon­gres­ses zur Spra­che ge­kom­men. Ich hat­te da­mals den Ein­druck ge­won­nen, als wä­re er von sei­nen Kol­le­gen nicht ernst ge­nom­men wor­den.
    Des­halb er­schi­en mir sei­ne An­we­sen­heit et­was ei­gen­tüm­lich. Warum, um al­les in der Welt, hat­te der Chef aus­ge­rech­net die­sen Wis­sen­schaft­ler zum Mond ge­be­ten? Das muß­te doch einen Grund ha­ben!
    Zu­sam­men mit Gold­stein wa­ren noch an­de­re Wis­sen­schaft­ler und Tech­ni­ker von Bord des Raum­schif­fes ge­gan­gen. Ich hat­te sie in mei­ner Ei­gen­schaft als Chef des Zon­ta-Si­cher­heits­diens­tes emp­fan­gen und da­für ge­sorgt, daß sie un­ge­stört ih­rer of­fen­bar sehr wich­ti­gen Ar­beit nach­ge­hen konn­ten.
    In ers­ter Li­nie hat­te ich Spit­zen­kön­ner der GWA er­kannt, au­ßer­dem rus­si­sche, asia­ti­sche, eu­ro­päi­sche und afri­ka­ni­sche Fach­ge­lehr­te. Es sah bei­na­he so aus, als hät­te man die al­te Er­de von sämt­li­chen Ka­pa­zi­tä­ten der ver­schie­de­nen Spe­zi­al­ge­bie­te ent­blö­ßt, um sie auf dem Mond zu sta­tio­nie­ren.
    Selbst un­se­re größ­ten Op­ti­mis­ten muß­ten sich ein­ge­ste­hen, daß dies mehr als ei­gen­tüm­lich war. Den wis­sen­schaft­li­chen Auf­wand hät­ten wir noch ver­kraf­ten kön­nen, wenn nicht die an­de­ren Leu­te ge­we­sen wä­ren.
    Ich hat­te das Ein­tref­fen des Ge­heim­dienst­chefs der großen Staa­ten­bün­de per­sön­lich mit­er­lebt. Nur Ge­ne­ral Re­ling hat­te sich bis­her noch nicht bli­cken las­sen. Es stand aber au­ßer je­dem Zwei­fel, daß er der lei­ten­de Kopf war.
    Da ich mir im­mer ein­ge­bil­det hat­te, ein gut in­for­mier­ter Spe­zi­al­agent der GWA zu sein, fühl­te ich mich nun et­was nie­der­ge­schla­gen und de­pri­miert. Kein Mensch hat­te mir et­was ge­sagt. TS-19, der noch im­mer an mei­ner Sei­te weil­te, schi­en eben­falls ah­nungs­los zu sein.
    Es war ein be­klem­men­des Ge­fühl. Die Leu­te des Gre­mi­ums kro­chen ta­ge­lang in der neu­ent­deck­ten Hal­le her­um, und wir durf­ten nur da­für sor­gen, daß sie un­ge­stört blie­ben. Ich kam mir vor wie ein Mann auf ei­nem Pul­ver­faß.
    Beim ge­rings­ten Ge­räusch, bei der kleins­ten Bo­den­er­schüt­te­rung, fuhr ich zu­sam­men und such­te in­stink­tiv nach ei­nem fes­ten Halt. Mein Un­ter­be­wußt­sein schi­en al­le Au­gen­bli­cke mit ei­nem fürch­ter­li­chen Un­heil zu rech­nen. Wenn die­ser Zu­stand noch ei­ni­ge Zeit an­dau­er­te, so wür­de ich wahr­schein­lich als Ner­ven­bün­del auf der Er­de an­kom­men, vor­aus­ge­setzt, man hielt es für er­for­der­lich, mich über­haupt ab­lö­sen zu las­sen.
    Die Ver­bin­dungs­of­fi­zie­re, dar­un­ter Ka­pi­tän Tronss­kij und Ma­jor Ke­no­ne­we, tru­gen nur noch ver­bis­se­ne Ge­sich­ter zur Schau. Sie knie­ten mir im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes auf der See­le, da sie an­schei­nend die Hoff­nung nicht auf­ga­ben, doch noch et­was er­fah­ren zu kön­nen.
    We­ni­ge Ta­ge nach der An­kunft des Spe­zi­al­teams hat­te ich mich bei Pro­fes­sor Gold­stein an­mel­den las­sen. Sein höf­li­ches Lä­cheln war mir noch eben­so in Er­in­ne­rung wie sei­ne ver­schmitzt blin­zeln­den Au­gen. Na­tür­lich hat­te er so­fort er­kannt, daß ich mit ge­wis­sen Ab­sich­ten ge­kom­men war. Er hat­te aber kein Ster­bens­wört­chen ver­ra­ten. In­ner­lich auf­ge­wühlt war ich wie­der ab­ge­zo­gen.
    An­schlie­ßend hat­te ich un­ser phy­si­ka­li­sches Ge­nie, Pro­fes­sor Dr. Dr. Ema­nu­el Scheu­ning, zu ei­nem Ge­spräch auf­ge­sucht. Er hat­te mich bald mit den Au­gen er­dolcht, als ich ihm auf den Zahn füh­len woll­te.
    TS-19, mein schlan­ker, stets be­herrsch­ter Kol­le­ge, hat­te völ­lig sei­ne sa­gen­haf­te Ru­he ver­lo­ren. Er fluch­te mit Tronss­kij um die Wet­te.
    Die Män­ner konn­ten ih­re Ner­vo­si­tät nicht mehr zü­geln, das war al­les! Ich hat­te vom GWA-Haupt­quar­tier le­dig­lich die An­wei­sung er­hal­ten, still­schwei­gend auf mei­nem Pos­ten aus­zu­har­ren, bis wei­te­re Be­feh­le kämen. Man wä­re

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