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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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hat­te kei­ne Schwie­rig­kei­ten bei der Ver­bin­dungs­auf­nah­me mit Mos­kau.
    Die her­me­tisch ab­ge­schlos­se­nen Kup­pel­städ­te auf der Ober­flä­che ei­nes wüs­ten Him­mels­kör­pers oh­ne Luft­hül­le und mit ex­tre­men Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­den wa­ren uns ver­traut.
    Neu war le­dig­lich das, was di­rekt un­ter un­se­ren Fü­ßen lag. Des­halb hat­te auch je­ner lo­gis­ti­sche Ma­the­ma­ti­ker ge­sagt, der Wil­le zum Wol­len wä­re gleich­be­deu­tend mit Sein oder Nicht­sein.
    »Zon­ta«, die un­ter­lu­na­re Groß­stadt der längst aus­ge­stor­be­nen Mars-In­tel­li­gen­zen, gab uns Rät­sel über Rät­sel auf. Mit den dort ent­deck­ten Ma­schi­nen wuß­ten un­se­re fä­higs­ten Leu­te nichts an­zu­fan­gen. Sie ver­such­ten zur Zeit, mit Hil­fe der mo­d­erns­ten Elek­tro­nen­ge­hir­ne die ma­the­ma­ti­schen Sym­bo­le des Ro­ten Pla­ne­ten zu ent­zif­fern. Wenn das ein­wand­frei ge­lang, war es viel­leicht mög­lich, die tech­nisch-wis­sen­schaft­li­chen Ge­heim­nis­se zu ent­schlei­ern.
    Was wir in den Mo­na­ten seit der Ent­de­ckung die­ser über­wäl­ti­gen­den Stadt ge­leis­tet hat­ten, ließ sich kaum mit Wor­ten schil­dern.
    Die geis­ti­ge Eli­te al­ler ir­di­schen Völ­ker war fie­ber­haft an der Ar­beit. Die ge­mein­sa­me Be­wäl­ti­gung die­ser Auf­ga­be be­deu­te­te einen er­nor­men Fort­schritt. Hät­te je­der für sich her­um­ge­tüf­telt, wä­re über­haupt kein Er­folg mög­lich ge­we­sen. Der Mars hat­te uns Men­schen ein ge­wal­ti­ges Er­be hin­ter­las­sen, das nun er­forscht und er­faßt wer­den muß­te. Doch mit dem Be­grei­fen fin­gen die Schwie­rig­kei­ten schon an.
    Ein klei­nes Bei­spiel.
    Wenn Sie als Laie nach lan­gem Su­chen ent­deckt ha­ben, daß ein ato­ma­res Ra­ke­ten­trieb­werk nach dem Druck auf einen blau­en Knopf zu ar­bei­ten be­ginnt, so wis­sen Sie noch lan­ge nicht, wie und warum es funk­tio­niert. Wenn es nach ei­ni­ger Zeit aber nicht mehr läuft, dann sagt Ih­nen Ihr Ver­stand, daß es ir­gend­wo ei­ne Feh­ler­quel­le ge­ben muß. Un­ter der Vor­aus­set­zung, daß Sie von den me­cha­ni­schen und phy­si­ka­li­schen Funk­tio­nen nicht die ge­rings­te Ah­nung ha­ben, ste­hen Sie nun vor ei­nem un­lös­ba­ren Pro­blem. Den Ge­dan­ken an ei­ne Re­pa­ra­tur kön­nen Sie da­her von vorn­her­ein auf­ge­ben.
    So ähn­lich er­ging es un­se­ren bes­ten Leu­ten, bei de­nen es sich um die ge­ni­als­ten Fach­wis­sen­schaft­ler der Er­de han­del­te.
    Rus­sen, Ame­ri­ka­ner, Eu­ro­pä­er, Asia­ten und Afri­ka­ner hat­ten im Lau­fe ih­rer un­ge­heu­er schwie­ri­gen Ar­bei­ten ein Mie­nen­spiel ent­wi­ckelt, zu dem wir »Trä­nen­pres­se« sag­ten. Das war bei­ßen­der Spott, aber er zeug­te von un­se­rer völ­li­gen Hilf­lo­sig­keit. Es stand ein­wand­frei fest, daß uns die In­tel­li­genz vom Ro­ten Pla­ne­ten in wis­sen­schaft­li­cher und tech­no­lo­gi­scher Hin­sicht um min­des­tens fünf­tau­send frucht­ba­re Ent­wick­lungs­jah­re vor­aus ge­we­sen sein muß­ten.
    Zum Glück hat­te ich mit die­sen Din­gen nichts zu tun. Ich wä­re auch gar nicht fä­hig ge­we­sen, das Mars-Er­be zu ver­ste­hen, von dem un­se­re Wis­sen­schaft­ler bis­her nur einen Bruch­teil ge­löst hat­ten. Das zwölf­jäh­ri­ge Spe­zi­al­stu­di­um auf der GWA-Aka­de­mie ge­nüg­te zur Ana­ly­se die­ser Ge­heim­nis­se kei­nes­falls. Hier hat­ten die Spe­zia­lis­ten das Wort, die aus­ge­spro­che­nen Fach­wis­sen­schaft­ler.
    Mei­ne Auf­ga­be war es nun, die­se Frau­en und Män­ner mög­lichst un­auf­fäl­lig zu über­wa­chen und da­für zu sor­gen, daß die For­schungs­ar­bei­ten oh­ne Stö­run­gen durch­ge­führt wer­den konn­ten. Wir wa­ren al­le nur Men­schen, hat­ten un­se­re Feh­ler und Schwä­chen.
    Un­ter uns, in den ti­ta­ni­schen Höh­lun­gen und Wöl­bun­gen der Stadt »Zon­ta« ruh­ten Waf­fen von ver­hee­ren­der Wir­kungs­kraft, groß­ar­ti­ge Ma­schi­nen und phä­no­me­na­le Ent­wick­lun­gen auf al­len denk­ba­ren Ge­bie­ten von Wis­sen­schaft und Tech­nik.
    Ich war seit Ta­gen un­ru­hig, hät­te auf Be­fra­gen je­doch

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