Fähigkeiten unbekannt
hatte keine Schwierigkeiten bei der Verbindungsaufnahme mit Moskau.
Die hermetisch abgeschlossenen Kuppelstädte auf der Oberfläche eines wüsten Himmelskörpers ohne Lufthülle und mit extremen Temperaturunterschieden waren uns vertraut.
Neu war lediglich das, was direkt unter unseren Füßen lag. Deshalb hatte auch jener logistische Mathematiker gesagt, der Wille zum Wollen wäre gleichbedeutend mit Sein oder Nichtsein.
»Zonta«, die unterlunare Großstadt der längst ausgestorbenen Mars-Intelligenzen, gab uns Rätsel über Rätsel auf. Mit den dort entdeckten Maschinen wußten unsere fähigsten Leute nichts anzufangen. Sie versuchten zur Zeit, mit Hilfe der modernsten Elektronengehirne die mathematischen Symbole des Roten Planeten zu entziffern. Wenn das einwandfrei gelang, war es vielleicht möglich, die technisch-wissenschaftlichen Geheimnisse zu entschleiern.
Was wir in den Monaten seit der Entdeckung dieser überwältigenden Stadt geleistet hatten, ließ sich kaum mit Worten schildern.
Die geistige Elite aller irdischen Völker war fieberhaft an der Arbeit. Die gemeinsame Bewältigung dieser Aufgabe bedeutete einen ernormen Fortschritt. Hätte jeder für sich herumgetüftelt, wäre überhaupt kein Erfolg möglich gewesen. Der Mars hatte uns Menschen ein gewaltiges Erbe hinterlassen, das nun erforscht und erfaßt werden mußte. Doch mit dem Begreifen fingen die Schwierigkeiten schon an.
Ein kleines Beispiel.
Wenn Sie als Laie nach langem Suchen entdeckt haben, daß ein atomares Raketentriebwerk nach dem Druck auf einen blauen Knopf zu arbeiten beginnt, so wissen Sie noch lange nicht, wie und warum es funktioniert. Wenn es nach einiger Zeit aber nicht mehr läuft, dann sagt Ihnen Ihr Verstand, daß es irgendwo eine Fehlerquelle geben muß. Unter der Voraussetzung, daß Sie von den mechanischen und physikalischen Funktionen nicht die geringste Ahnung haben, stehen Sie nun vor einem unlösbaren Problem. Den Gedanken an eine Reparatur können Sie daher von vornherein aufgeben.
So ähnlich erging es unseren besten Leuten, bei denen es sich um die genialsten Fachwissenschaftler der Erde handelte.
Russen, Amerikaner, Europäer, Asiaten und Afrikaner hatten im Laufe ihrer ungeheuer schwierigen Arbeiten ein Mienenspiel entwickelt, zu dem wir »Tränenpresse« sagten. Das war beißender Spott, aber er zeugte von unserer völligen Hilflosigkeit. Es stand einwandfrei fest, daß uns die Intelligenz vom Roten Planeten in wissenschaftlicher und technologischer Hinsicht um mindestens fünftausend fruchtbare Entwicklungsjahre voraus gewesen sein mußten.
Zum Glück hatte ich mit diesen Dingen nichts zu tun. Ich wäre auch gar nicht fähig gewesen, das Mars-Erbe zu verstehen, von dem unsere Wissenschaftler bisher nur einen Bruchteil gelöst hatten. Das zwölfjährige Spezialstudium auf der GWA-Akademie genügte zur Analyse dieser Geheimnisse keinesfalls. Hier hatten die Spezialisten das Wort, die ausgesprochenen Fachwissenschaftler.
Meine Aufgabe war es nun, diese Frauen und Männer möglichst unauffällig zu überwachen und dafür zu sorgen, daß die Forschungsarbeiten ohne Störungen durchgeführt werden konnten. Wir waren alle nur Menschen, hatten unsere Fehler und Schwächen.
Unter uns, in den titanischen Höhlungen und Wölbungen der Stadt »Zonta« ruhten Waffen von verheerender Wirkungskraft, großartige Maschinen und phänomenale Entwicklungen auf allen denkbaren Gebieten von Wissenschaft und Technik.
Ich war seit Tagen unruhig, hätte auf Befragen jedoch
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