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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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eif­rigst be­müht, et­was für mei­ne an­ge­grif­fe­nen Ner­ven zu tun.
    Au­ßer den be­voll­mäch­tig­ten Wis­sen­schaft­lern war ich der ein­zi­ge Mann, der die neue Höh­le mit den ge­heim­nis­vol­len Raum­schif­fen be­tre­ten durf­te.
    Viel hat­te ich aber nicht ent­de­cken kön­nen. Die Kon­struk­tio­nen wa­ren wür­fel­för­mig und be­stan­den aus mar­sia­ni­schem MA-Me­tall, dem man nur mit ato­ma­ren Schneid­bren­nern et­was an­ha­ben konn­te. Un­se­ren an­de­ren Werk­zeu­gen, so her­vor­ra­gend sie auch sein moch­ten, wi­der­stand das Ma­te­ri­al.
    Ich hat­te mir die Ma­schi­nen in ei­nem der Flug­kör­per an­ge­se­hen. Zwei­fel­los ent­hielt er sehr star­ke Kraft­sta­tio­nen und au­ßer­dem ein An­triebs­sys­tem, von dem Pro­fes­sor Scheu­ning mein­te, es eig­ne­te sich »bes­ten­falls« für in­ter­pla­ne­ta­ri­sche Rei­sen, da man da­mit »höchs­tens« die ein­fa­che Licht­ge­schwin­dig­keit er­rei­chen könn­te!
    Man stel­le sich das vor! Die­ser Wis­sen­schaft­ler re­de­te von der »ein­fa­chen« Licht­ge­schwin­dig­keit. Da­bei flo­gen un­se­re mo­d­erns­ten Plas­ma­schif­fe erst mit knapp zehn­tau­send Ki­lo­me­ter pro Se­kun­de durch den Raum. Scheu­ning schi­en sich längst auf das Er­be der Mar­sia­ner ein­ge­stellt zu ha­ben. Er hat­te geis­tig um­ge­schal­tet.
    Okay, die Wür­fel­raum­schif­fe konn­ten al­so »nur« ein­fa­che Licht­ge­schwin­dig­keit er­rei­chen. Das war aber auch al­les, was ich so ne­ben­bei er­fuhr.
    Zur Zeit war­te­te ich dar­auf, un­ter den Be­gleit­ge­räuschen ei­ner ato­ma­ren Ex­plo­si­on in die Luft zu flie­gen, oder sons­ti­ge, höchst un­an­ge­neh­me Über­ra­schun­gen zu er­le­ben.
    Bis jetzt war al­les noch gut ge­gan­gen, ob­wohl Scheu­ning be­reits be­müht war, den reich­lich rät­sel­haf­ten Atom­re­ak­tor des in­tak­ten Raum­schif­fes in Gang zu brin­gen.
    Ein Spöt­ter un­ter den Sol­da­ten der Wach­trup­pen hat­te vor ei­ni­gen Stun­den ge­sagt:
    »Wis­sen Sie, Sir, wenn die Ma­schi­nen noch funk­tio­nie­ren, die Ge­hir­ne un­se­rer Wis­sen­schaft­ler aber nur schlecht funk­tio­nie­ren, dann funk­tio­niert al­les so gut, daß wir ga­ran­tiert funk­ti­ons­un­taug­lich wer­den.«
    Die Män­ner be­sa­ßen einen Gal­gen­hu­mor, der so­gar mir er­heb­lich zu­setz­te.
    Das war die Sach­la­ge, als ich von TS-19 in mein Ar­beits­zim­mer ge­ru­fen wur­de. Als sich die in­ne­re Schleu­sen­tür vor mir öff­ne­te, sah ich di­rekt in die Mün­dung ei­ner ‚222er Ta­ruff-Voll­au­to­ma­tik.
    Äu­ßer­lich glich sie dem nor­ma­len Po­li­zei­mo­dell. Da ich je­doch wuß­te, daß mein Kol­le­ge die Spe­zi­al-Ra­ke­ten­ge­schos­se der GWA ge­la­den hat­te, wur­de mir et­was warm un­ter der leich­ten Druck­kom­bi­na­ti­on.
    »Wie ein­drucks­voll die ele­gan­te Hal­tung Ih­rer Hand ist!« äu­ßer­te ich ei­sig. »Ha­ben Sie die Waf­fe et­wa ent­si­chert?«
    TS-19 er­laub­te sich ein flüch­ti­ges Lä­cheln und steck­te die Ta­ruff in das Half­ter zu­rück.
    »Nur ei­ne Vor­sichts­maß­nah­me, Sir!« be­teu­er­te er schein­hei­lig. »Ich ha­be Ih­ren SUK-Sen­der be­reits auf den Schreib­tisch ge­stellt. An­ruf aus dem Haupt­quar­tier. Di­rekt­sen­dung so­gar! Re­lais-Sa­tel­lit ›Mi­chi­gan‹ be­sorgt die Über­tra­gung. Wenn Sie sich be­ei­len, schaf­fen Sie es noch, ehe er hin­ter der Mond­krüm­mung ver­schwin­det.«
    Na­tür­lich, die Sup-Ul­tra-Wel­le hat­te die Ei­gen­art, sich nur ge­rad­li­nig fort­zu­pflan­zen. Ich ging wort­los zu mei­nem Ar­beit­s­tisch, und TS-19 stell­te sich vor der Tür auf.
    Der Emp­fän­ger lief. Auch die klei­ne Bild­flä­che war schon in Ak­ti­on. Ich griff nach dem Mi­kro­phon und mel­de­te mich. Da ich im­mer­hin run­de 390.000 Ki­lo­me­ter von HQ ent­fernt war, hat­te ich ei­ni­ge Se­kun­den auf Ant­wort zu war­ten. Dann kam die Ver­bin­dung klar und ein­wand­frei, so­gar das Bild war gut.
    Ich konn­te mir ein Lä­cheln nicht ver­knei­fen, als ich Re­lings mar­kan­tes Ge­sicht auf dem Schirm er­blick­te. Er ge­ruh­te al­so per­sön­lich sei­ne An­wei­sun­gen zu er­tei­len.
    »Re­ling

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