Fähigkeiten unbekannt
eifrigst bemüht, etwas für meine angegriffenen Nerven zu tun.
Außer den bevollmächtigten Wissenschaftlern war ich der einzige Mann, der die neue Höhle mit den geheimnisvollen Raumschiffen betreten durfte.
Viel hatte ich aber nicht entdecken können. Die Konstruktionen waren würfelförmig und bestanden aus marsianischem MA-Metall, dem man nur mit atomaren Schneidbrennern etwas anhaben konnte. Unseren anderen Werkzeugen, so hervorragend sie auch sein mochten, widerstand das Material.
Ich hatte mir die Maschinen in einem der Flugkörper angesehen. Zweifellos enthielt er sehr starke Kraftstationen und außerdem ein Antriebssystem, von dem Professor Scheuning meinte, es eignete sich »bestenfalls« für interplanetarische Reisen, da man damit »höchstens« die einfache Lichtgeschwindigkeit erreichen könnte!
Man stelle sich das vor! Dieser Wissenschaftler redete von der »einfachen« Lichtgeschwindigkeit. Dabei flogen unsere modernsten Plasmaschiffe erst mit knapp zehntausend Kilometer pro Sekunde durch den Raum. Scheuning schien sich längst auf das Erbe der Marsianer eingestellt zu haben. Er hatte geistig umgeschaltet.
Okay, die Würfelraumschiffe konnten also »nur« einfache Lichtgeschwindigkeit erreichen. Das war aber auch alles, was ich so nebenbei erfuhr.
Zur Zeit wartete ich darauf, unter den Begleitgeräuschen einer atomaren Explosion in die Luft zu fliegen, oder sonstige, höchst unangenehme Überraschungen zu erleben.
Bis jetzt war alles noch gut gegangen, obwohl Scheuning bereits bemüht war, den reichlich rätselhaften Atomreaktor des intakten Raumschiffes in Gang zu bringen.
Ein Spötter unter den Soldaten der Wachtruppen hatte vor einigen Stunden gesagt:
»Wissen Sie, Sir, wenn die Maschinen noch funktionieren, die Gehirne unserer Wissenschaftler aber nur schlecht funktionieren, dann funktioniert alles so gut, daß wir garantiert funktionsuntauglich werden.«
Die Männer besaßen einen Galgenhumor, der sogar mir erheblich zusetzte.
Das war die Sachlage, als ich von TS-19 in mein Arbeitszimmer gerufen wurde. Als sich die innere Schleusentür vor mir öffnete, sah ich direkt in die Mündung einer ‚222er Taruff-Vollautomatik.
Äußerlich glich sie dem normalen Polizeimodell. Da ich jedoch wußte, daß mein Kollege die Spezial-Raketengeschosse der GWA geladen hatte, wurde mir etwas warm unter der leichten Druckkombination.
»Wie eindrucksvoll die elegante Haltung Ihrer Hand ist!« äußerte ich eisig. »Haben Sie die Waffe etwa entsichert?«
TS-19 erlaubte sich ein flüchtiges Lächeln und steckte die Taruff in das Halfter zurück.
»Nur eine Vorsichtsmaßnahme, Sir!« beteuerte er scheinheilig. »Ich habe Ihren SUK-Sender bereits auf den Schreibtisch gestellt. Anruf aus dem Hauptquartier. Direktsendung sogar! Relais-Satellit ›Michigan‹ besorgt die Übertragung. Wenn Sie sich beeilen, schaffen Sie es noch, ehe er hinter der Mondkrümmung verschwindet.«
Natürlich, die Sup-Ultra-Welle hatte die Eigenart, sich nur geradlinig fortzupflanzen. Ich ging wortlos zu meinem Arbeitstisch, und TS-19 stellte sich vor der Tür auf.
Der Empfänger lief. Auch die kleine Bildfläche war schon in Aktion. Ich griff nach dem Mikrophon und meldete mich. Da ich immerhin runde 390.000 Kilometer von HQ entfernt war, hatte ich einige Sekunden auf Antwort zu warten. Dann kam die Verbindung klar und einwandfrei, sogar das Bild war gut.
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich Relings markantes Gesicht auf dem Schirm erblickte. Er geruhte also persönlich seine Anweisungen zu erteilen.
»Reling
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