Fähigkeiten unbekannt
mir.«
Das war alles. Irgendwie war ich etwas enttäuscht. Dann fiel mir wieder ein, was der Deneber nicht wissen konnte.
Wie hätte er auch auf die absurde Vermutung kommen sollen, daß es auf dieser Welt zwei völlig unbeeinflußbare Normalmenschen gab! Von unseren Gehirnoperationen ahnte er nichts. Geniale Chirurgen hatten bei Hannibal und mir einen winzigen Nervenstrang durchtrennt. Wir konnten nicht mehr hypnotisiert oder suggestiv beeinflußt werden. Selbst Ralowgaltin versagte bei uns vollkommen.
Manzo war ebenfalls unempfindlich, aber er besaß ja auch kein normales Gehirn.
Der Rothaarige verstand mein Lächeln falsch. Seine Blicke waren derart spöttisch, daß ich nur mühevoll meine Beherrschung wahren konnte.
Tundry blieb in der Maschine zurück.
Wir schritten auf das Herrenhaus zu. Als der Deneber in der Gestalt des Dr. Amalfi auf der breiten Freitreppe erschien, wußte ich, daß uns nun kein Fehler unterlaufen durfte. Der Moment war da; sinnlos erschien mir jedes gewollte Hinauszögern.
Der Umformer mußte in dem mächtigen Würfelbau stehen, daran gab es für mich keinen Zweifel. Wäre es nicht so gewesen, hätte der Deneber nicht vor uns auftauchen können.
Von da an schaltete ich die planenden Überlegungen ab. Jetzt galt nur noch der Augenblick!
11.
Wir hatten vor dem großen Kamin Platz genommen. Nur der Mutant stand in einer Ecke des Zimmers. Manzo spielte mit Erfolg das stumpfsinnige Lebewesen.
Unsere Maschinenwaffen hatten wir auf den Tisch gelegt. Es hatte den Deneber offenbar beruhigt. Außerdem befanden sich noch zwei seiner Leute in dem großen Raum. Sie trugen Pistolen in offenen Gürtelhalftern. Wir ebenfalls, aber ich war fest davon überzeugt, daß wir ihnen in der Handhabung der Armeepistolen überlegen waren.
Man sah den Henderleys nicht an, daß sie in den Spezialwerkstätten der GWA entwickelt worden waren. Praktisch stimmte nur die äußere Form und das Kaliber. Wir hatten je vierundzwanzig Schuß in den Magazinen.
Der Deneber schien unbewaffnet zu sein. Da wußte ich, daß er von unseren besonderen Fähigkeiten noch immer keine Ahnung hatte. Ich wollte nur noch eine einzige, ungemein wichtige Frage klären, nämlich die, ob außer ihm noch jemand fähig war, den Umformer zu bedienen.
Mein Verstand lehnte es zwar als unmöglich ab, aber man konnte nie wissen!
Das Gespräch war kaum aufgenommen worden, als ich einwarf:
»Es sieht so aus, Doktor, als könnten wir uns einigen. Ein chinesischer Verbindungsmann von mir hat in Tibet ein Nachschublager eingerichtet. Ich kann mit meiner Maschine augenblicklich nicht zurück, da ich erst einmal den Standort wechseln möchte. Können Sie jemand mit Ihrem Gerät nach oben schicken? Ich gebe Ihrem Mann Vollmacht mit. Sie müßten an der wertvollen Sendung ebenfalls interessiert sein. Natürlich muß ich verlangen, daß Sie hier bei mir bleiben. Ich möchte nicht, daß die unersetzlichen Ausrüstungsgüter verschwinden. Was meinen Sie?«
Er lächelte nur noch. Bisher hatte er kaum ein Wort gesprochen. Dann sagte er ironisch:
»Glauben Sie ernsthaft, ich hätte jemand in die Bedienung eingeweiht?«
»Ihr Kollege hat es auch getan«, entgegnete ich heftig.
»Er muß schon sehr krank gewesen sein.«
Die Worte hatten hohl und verloren geklungen. Schlagartig bemerkte ich die bodenlos werdenden Augen. Ich fühlte auch das geringfügige Ziehen im Hinterkopf und Nacken. Der Deneber saß wie erstarrt, in völliger Konzentration versunken.
Manzo brauchte nicht mehr sein warnendes Keuchen auszustoßen. Ich wußte, daß der Fremde mit dem Angriff begonnen hatte. Seine beiden Leute sahen angespannt
Weitere Kostenlose Bücher