Fähigkeiten unbekannt
weiß Bescheid.«
Die Augen waren ausdruckslos. Mir schien, als hätten sie jeden Glanz verloren.
»Ach so! Das dürfte Ihnen aber nicht viel nützen, Dr. Raiser. Mein Mitarbeiter kann ersetzt werden, ebenso die Waffen. Bleiben Sie bitte auf Ihrer bisherigen Flugroute. Wenn Sie abdrehen, werde ich die Rakete abfeuern. Sie wissen, daß es kein Entkommen gibt. Mit einer derart schwerfälligen Maschine schon gar nicht. Ich möchte noch einige Auskünfte.«
»Sie unterschätzen mich. Professor Goldstein ist in unserer Maschine, desgleichen einige äußerst wertvolle Gegenstände, nach denen der Angehörige Ihres Volkes während seiner letzten Augenblicke dringend verlangte. Ich hatte aber keine Veranlassung, ihm noch behilflich zu sein. Wir beherrschen den Zeitumformer auch ohne den Deneber.«
Der Fremde fuhr hoch. Die eben noch so stumpfen Augen schienen plötzlich zu flimmern. Er war zutiefst erregt. Nicht einmal die relativ große Entfernung konnte das verschleiern.
»Wovon sprechen Sie?« zischte es aus dem Gerät. »Sie haben es gewagt, einen ›Großen‹ zu ermorden? Sie …!«
»Sie sollten nicht zu überheblich sein, mein Freund«, unterbrach ich ihn gelassen. »Das Gehirn im Körper einer Frau ist tot. Vorher habe ich aber von ihm erfahren, wie unerhört lebenswichtig ein gewisses Zellaktivierungs-Plasma ist. Halten Sie uns doch nicht für Narren! Oder bilden Sie sich ernsthaft ein, ich wäre mit einem plumpen Flugschrauber in den Bereich Ihrer Raketen gekommen, wenn ich nicht ein unbedingt sicheres Mittel zu unserem Schutz besäße! Machen wir es kurz, Deneber! Ich habe den Lagerraum in Zonta gefunden. Das von Ihnen benötigte Plasma ist in meinem Besitz.«
»Sie lügen«, lautete seine brüchig klingende Antwort.
»Meinen Sie? Es handelt sich um armlange, rote Zylinder. Genau in der Mitte eines jeden Behälters ist eine winzige Klimaanlage befestigt. Soll ich Ihnen noch mehr Beweise liefern? Wenn Sie das verlangen, weiß ich, daß Sie schon nicht mehr klar denken können. Ihr Kollege konnte nicht weiterleben, da sein Zellgewebe langsam abstarb. Sind Sie auch schon so weit?«
Ich lachte höhnisch. Dahinter verbarg ich meine Furcht. Sogar das Vibrieren meiner Stimme konnte ich überspielen. Hier half nur noch der große Bluff, das stand fest.
Der Deneber schien angestrengt zu überlegen.
Tundry flog nach wie vor seine weiten Schleifen. Endlich hörten wir die Antwort. Der Deneber konnte doch noch logisch denken. Ich hatte damit gerechnet.
»Angenommen, Sie hätten diesen Stoff – was haben Sie damit vor?«
»Verkaufen, was dachten Sie! Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor. Natürlich befindet sich das Plasma nicht an Bord meiner Maschine. Ich bin in diese Gegend gekommen, da wir Dr. Fehrmann hier erwischt haben. Es war anzunehmen, daß Sie uns bemerken würden. Es geht nicht an, daß es im gleichen Zeitraum zwei verschiedene Interessengruppen gibt. Oder sind Sie an einem gefährlichen Konkurrenten interessiert? Auch wir haben moderne Atomwaffen. Mein Plan ist sorgfältig vorbereitet.«
»Was schlagen Sie vor, Dr. Raiser?«
»Eine Koalition. Ich kann mir vorstellen, was Sie mit Ihren Maßnahmen bezwecken. Ich will ebenfalls Macht. Entweder wir gehen zusammen, oder Sie werden erhebliche Schwierigkeiten bekommen. Ohne das Plasma werden Sie hilflos sterben. Ich habe sogar die stärkere Position! Allerdings haben Sie schon großartige Vorbereitungen getroffen. Die möchte ich ebenfalls verwenden. Fehrmann spricht von einem Zusammentreffen mit Napoleon im Laufe der nächsten Tage.«
Der Deneber hatte sich wieder beruhigt, doch konnte er den Rest seiner begreiflichen
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