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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wir den Ab­schuß ei­nes großen Flug­schrau­bers. Je­mand hat­te da­mit flie­hen wol­len und zu spät dar­an ge­dacht, daß man so et­was in Ge­gen­wart von zwei schwer­be­waff­ne­ten Raum­jä­gern un­ter­las­sen soll. Die Ma­schi­ne ver­ging in ei­nem lo­hen­den Glut­ball.
    »An die Jä­ger­pi­lo­ten«, rief ich in mein Funk­sprech­ge­rät. »HC-9 spricht. Wir ha­ben den Hof ge­räumt, der De­ne­ber ist bei uns. Kei­ne Ver­lus­te. Grei­fen Sie mit Ener­gie­waf­fen den großen Bau an. Der Um­for­mer be­fin­det sich dar­in. En­de.«
    »Ver­stan­den, Sir«, gab Co­lo­nel Lobral zu­rück. »Ge­hen Sie in vol­le De­ckung. Es wird heiß.«
    Die Wir­kung der mar­sia­ni­schen Strahl­waf­fen war der­art ver­hee­rend, daß man gar nicht weit ge­nug ent­fernt sein konn­te. Wir rann­ten und war­fen uns keu­chend hin­ter die stei­len Ufer ei­nes Ba­ches.
    Wie­der heul­te es aus dem Nach­mit­tags­him­mel. Wir sa­hen die vio­let­ten Strahl­bah­nen gleich­ge­rich­te­ter, ato­ma­rer Ener­gie. Das mäch­ti­ge Ge­bäu­de flamm­te auf und fiel in sich zu­sam­men. Dann erst kam das In­fer­no des Schalls; un­mit­tel­bar dar­auf die glüh­hei­ße Druck­wel­le.
    Der zwei­te Jä­ger griff an. Der sicht­bar ge­wor­de­ne Zeit­um­for­mer glüh­te auf und be­gann zu zer­schmel­zen. Schwe­re Ex­plo­sio­nen dröhn­ten über das wei­te Land.
    Weit hin­ten sa­hen wir den Luft­trans­por­ter lan­den. Un­se­re Leu­te schwärm­ten mit den Ein­mann-Flug­ge­rä­ten aus. Wie Hor­nis­sen brumm­ten sie über das Ge­län­de. Die zahl­rei­chen klei­nen Hub­schrau­ber ver­ur­sach­ten einen oh­ren­be­täu­ben­den Lärm.
    Die Jä­ger stell­ten die An­grif­fe ein. Wir blie­ben er­schöpft in un­se­rer De­ckung lie­gen und war­te­ten auf den Arzt.
    Kurz dar­auf er­schi­en Oberst Som­mers. Er hat­te den Ein­satz der Luft­lan­de­trup­pen ge­lei­tet. Sei­ne Leu­te kämm­ten noch das ge­sam­te Ge­biet ab.
    Der Hof brann­te bis auf die Grund­mau­ern nie­der. Der Um­for­mer war zer­stört. Der größ­te Teil des Ma­te­ri­als war ver­dampft.
    »Auf­hö­ren, Som­mers«, sag­te ich, nach Luft rin­gend. »Wir müs­sen hier ver­schwin­den. Brin­gen Sie noch zwei ato­ma­re Ver­zö­ge­rungs­la­dun­gen auf den Schutt­hau­fen, da­mit nichts da­von üb­rig­bleibt. Ver­damp­fen Sie die Res­te des Zeit­ge­rä­tes. Dann in die Ma­schi­nen und fort. Mensch – wir sind im Jahr 1811! Das kann sich zu ei­ner Ka­ta­stro­phe aus­wir­ken.«
    »Der ist ja tot!« sag­te der Arzt plötz­lich.
    Ich fuhr her­um. Mein Blick fiel auf den De­ne­ber.
    »Tot?« wie­der­hol­te ich dumpf. »Wie, er hat doch kei­ne Schuß­ver­let­zun­gen er­lit­ten.«
    »Wie lang ha­ben Sie mit dem Schall­wer­fer ge­ar­bei­tet? Sei­ne Ge­hirn­zel­len wa­ren in­fol­ge des feh­len­den Zel­lak­ti­vie­rungs-Plas­mas schon so ge­schwächt, daß er es wahr­schein­lich nicht mehr er­tra­gen konn­te. Das Ge­hirn ist tot! Es gibt kei­nen Zwei­fel.«
    Ich nick­te nur. Dann gab ich den end­gül­ti­gen Be­fehl zum Rück­zug.
    In Bres­lau muß­te man die De­to­na­tio­nen und den Brand be­merkt ha­ben. Die Rau­ch­ent­wick­lung war so stark, daß ich die Hoff­nung heg­te, un­se­re Flug­zeu­ge könn­ten über­se­hen wor­den sein. Das Heu­len der Jä­ger­trieb­wer­ke muß­te eben in Kauf ge­nom­men wer­den.
    Wir ver­schwan­den so spur­los, wie wir ge­kom­men wa­ren.
    Noch in der fol­gen­den Nacht ho­ben wir das zwei­te Nest der Zeit­ver­bre­cher aus. In Ber­lin hat­ten sich acht Mann auf­ge­hal­ten. Für die Men­schen die­ser Epo­che wa­ren sie un­auf­fäl­lig ge­we­sen. Wir hat­ten sie so­fort er­kannt. In die­ser Hin­sicht er­wie­sen sich Dr. Fehr­manns Aus­sa­gen als nütz­lich.
    Ich blieb mit Han­ni­bal noch vier­zehn Ta­ge in Ber­lin. Un­ser Stütz­punkt auf der nor­we­gi­schen Küs­ten­in­sel blieb einst­wei­len be­ste­hen.
    Wir re­gis­trier­ten die ge­heim­ge­hal­te­ne An­kunft Na­po­le­ons. Er hielt sich vier­und­zwan­zig Stun­den in der preu­ßi­schen Haupt­stadt auf. Dann reis­te er wie­der ab. Nur sei­ne engs­te Um­ge­bung wuß­te von die­sem Be­such.
    Nach die­sen zwei Wo­chen er­hielt ich den Be­fehl zur

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