Fähigkeiten unbekannt
zu uns herüber. Sie waren zweifellos eingeweiht.
Der Druck im Kopf blieb erträglich. Sonst fühlten wir überhaupt nichts. Ich schloß langsam die Augen. Der brennende Blick war unangenehm; außerdem brauchte Manzo das Signal.
Niemand beachtete seine unauffällige Handbewegung. Etwas lief heulend an. Die tieferen Töne steigerten sich schnell zu einem schrillen Pfeifen. Danach war nichts mehr zu hören.
Der Deneber fuhr plötzlich aus seiner Starre auf. Der Mund öffnete sich; sofort darauf begann das ›Ding‹ zu schreien. Die beiden Wächter hatten ein ausgezeichnetes Reaktionsvermögen, handelten aber längst nicht rasch genug für zwei GWA-Schatten.
Ich bemerkte Hannibals schemenhafte Handbewegung. Er schoß bereits, ehe sie die Waffen aus den Halftern gezogen hatten.
Dann war die Hölle los.
Hannibal rannte zu dem Tisch und riß die Maschinenwaffe an sich. Manzo stand mit dem Ultraschall-Projektor dicht vor dem Deneber, dessen hochempfindliche Gehirnzellen mehr und mehr zu schwingen begannen. Er krümmte sich auf dem Boden, unfähig, auch nur eine klare Handlung zu vollbringen.
Der Kleine stieß die Tür auf, alles, ohne ein Wort zu verlieren.
Ich sprang an die hohen Fenster, zertrümmerte mit dem Lauf das Glas und zog sofort durch. Wir hatten auf Thermonital-Ladungen geschaltet.
Ehe die draußen herumlungernden Posten die Sachlage richtig begriffen, erreichten sie die zehntausend Grad heißen Glutbälle der explodierenden Thermal-Projektile.
Hannibal hatte in den Flur geschossen. Ich spürte die Hitzewelle und bemerkte auch, daß das gesamte Treppenhaus in hellen Flammen stand.
»Manzo, das Signal!« schrie ich dem Mutanten zu. Er hatte aber bereits das Funksprechgerät vor den Lippen.
Ich wechselte gerade das leergeschossene Magazin, als wir schweres Feuer von links erhielten. Dort standen einige Männer in der Deckung der langgestreckten Scheune und beschossen uns mit hochbrisanten Explosivgeschossen, Fensterrahmen und Mauerstücke flogen uns um die Ohren.
Hannibal ging neben mir in Deckung. Er keuchte und konnte kaum den krampfhaften Hustenreiz unterdrücken.
»Wir müssen ’raus«, brüllte er. »Die Bude brennt schon lichterloh. Es bleiben nur die Fenster.«
Ich riskierte einen kurzen, ungezielten Feuerstoß nach drüben. Als meine Rak-Ladungen detonierten und eine glutende Feuerwand entstehen ließen, sprang der Kleine hoch.
Die Nebenzimmer standen schon in hellen Flammen, als wir die letzten Scherben aus den Fassungen schlugen.
»Manzo, los raus! Ich decke.«
Er kam mit dem Deneber angerannt. Seltsam schlaff hing er in den mächtigen Armen des Mutanten.
Hannibal und Manzo verschwanden. Ich deckte sie mit ununterbrochenen Feuerstößen. Dann sprang ich ebenfalls.
Ich raste über den Hof. Neben, hinter und vor mir brach der Boden auf. Scharfe Steinsplitter trafen meinen Körper. Als ich hinter der massiven Brunneneinfassung in Deckung ging, heulte es plötzlich von oben herab.
Ich riß den Kopf herum und starrte aus schmerzenden Augen in den Himmel.
Die beiden Raumjäger rasten im Sturzflug auf das einsame Gehöft zu. Das Hämmern der Bordwaffen drang kaum durch den Düsenlärm. Dafür war die Wirkung um so deutlicher zu beobachten.
Diesmal erreichte ich ungefährdet die Mauer. Im Hof zerbarst unser Flugschrauber unter dem zweiten Feuerschlag der Jäger. Einer hatte mit seinen Raketenkanonen etwas zu kurz geschossen. Tundry befand sich jedoch längst in Sicherheit.
Zusammen mit ihm rannten wir auf den nahen Wald zu. Manzo hatte den schlaffen Trägerkörper des denebischen Gehirns über den Schultern liegen.
Als wir die ersten Bäume erreichten, erlebten
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