Faenger des Gluecks
ruhig.
»Jemals daran gedacht, Anweisungen zu befolgen?«, gab sie zurück.
Er spürte die Spritzer des Salzwassers, die auf seiner Haut trockneten. »Zu schade, dass du nie ein Teamspieler warst, Brooke.«
»Dies hier ist kein Ballspiel.« Sie wurde immer wütender. »Wir müssen alle unsere Jobs tun. Deiner besteht darin, genau das zu machen, was ich dir sage.«
Seine zornfunkelnden Augen passten zu ihrer Stimmung. Sie wollte den Kampf, wollte eine gewaltige Schreierei, mit der sich die Spannung der letzten Tage endlich wieder abbaute. Sie stemmte die Füße auf den Boden, bereitete sich auf Angriff und Verteidigung vor.
»Nein«, entgegnete er mit einer ungewöhnlichen Ruhe. »Mein Job ist es, meinen Vertrag zu erfüllen.«
»Mehr verlange ich nicht von dir.« Sie zwang sich ebenfalls zur Ruhe, obwohl sie zu gern geschrieen hätte. »Wenn du unbedingt Primadonna spielen willst, dann mach es hinterher und beschwere dich bei deinem Agenten.«
Blitzschnell packte er ihren Arm, bevor sie zurückgehen konnte. »Ich spreche mit meiner Frau.«
Obwohl ihr das Herz in der Kehle zu hämmern schien, warf sie einen eisigen Blick auf seine Hand. »Mit deiner Regisseurin«, verbesserte sie und sah ihn fest an. »Meinen Leuten wird heiß, Parks. Ich möchte fertig werden, bevor einer mit Hitzschlag in Ohnmacht fällt.«
»Das Thema ist noch nicht vom Tisch«, ließ Parks sie wissen und gab ihren Arm frei. »Und dann kommst du nicht weg, ohne dir einmal genau die Regeln anzusehen.« Er schwang sich aufs Pferd und ritt los, bevor Brooke eine geeignete Bemerkung einfiel.
Kopfschüttelnd blickte sie ihm nach, dann stapfte sie zurück zum Kran. »Aufnahme zwei!«
Er konnte keine stichhaltige Erklärung für seine Wut geben. Parks wusste nur, er kochte. Und er hatte nur eins im Sinn, als er den Korridor zu Brookes Büro hinuntermarschierte – es mit ihr aus der Welt schaffen. Er war sich nicht sicher, was es war. Aber er hätte es schon mit Brooke am Drehort aus der Welt geschafft, wenn sie nicht vorher gegangen wäre. Obwohl er nicht begeistert darüber war, die Auseinandersetzung in ihrem Büro zu führen, so hatte er doch genügend Erfahrung, einer Herausforderung auf dem Terrain des Gegners zu begegnen. Wichtig dabei war nur, die Offensive zu eröffnen.
Parks stürmte an Brookes Sekretärin vorbei und riss die Tür auf.
Das Büro war leer.
»Tut mir leid, Mister Jones.« Die Sekretärin eilte ihm nach, gewarnt von seinen gefährlich blitzenden Augen. »Ihre Frau ist nicht da.«
»Wo?«, fragte Parks knapp.
»Ich … Vielleicht in Miss Thortons Büro. Ich könnte nachfragen, wenn …« Doch er stürmte schon entschlossen hinaus.
Minuten später lief Parks an den Zwillingen vorbei und betrat Claires Büro, ohne anzuklopfen.
»Wo ist Brooke?«, fragte er, ohne sich die Mühe zu machen, Claire oder seinen Agenten zu grüßen.
»Guten Tag, Parks. Tee?« Claire goss Lee eine Tasse ein, als hätte sie von dem wilden Mann keine Kenntnis genommen.
»Ich suche Brooke.«
»Ich fürchte, du hast sie verpasst.« Claire nippte an ihrem Tee, dann bot sie Lee einen Teller mit Makronen an. »Sie war vor einer halben Stunde hier. Möchtest du ein Plätzchen, Parks?«
»Nein.« Er zwang sich, nicht ganz seine Manieren zu vergessen. »Vielen Dank. Wohin ist sie gefahren?«
Claire biss in eine Makrone. »Hat sie nicht gesagt, sie wolle nach Hause, Lee?«
»Ja. Und ihre Stimmung war nicht viel besser als die von Parks.« Er warf seinem Schützling ein freundliches Lächeln zu, ehe er ein Plätzchen verputzte.
»Nein, das war sie wirklich nicht.« Claire faltete die Hände im Schoß. »Habt ihr zwei etwa eine Meinungsverschiedenheit?«
»Nein«, stieß Parks aus, nicht ganz sicher, was sie überhaupt hatten. Erst da bemerkte er, wie vertraut sein Agent und seine Produzentin nebeneinander auf dem zweisitzigen Sofa saßen. »Und was habt ihr?«, fragte er unverblümt.
»Tee.« Claire lächelte ihr trockenes Lächeln.
»Warum setzt du dich nicht und kühlst dich ab?«, lud Lee ihn ein. »Du siehst aus, als hättest du ein Spiel mit Verlängerung hinter dir.«
»Wir haben am Strand gedreht.«
»Lief es gut?«
»Offensichtlich war Brooke zufrieden.«
»Offensichtlich«, wiederholte Claire. »Wann wollt ihr beide euch eigentlich endlich entspannen und Spaß aneinander haben?«
Parks sah sie ziemlich verständnislos an. »Was meinst du damit?«
»Ich meine, ich habe noch nie zwei Menschen erlebt, die so viel Zeit damit
Weitere Kostenlose Bücher