Faenger des Gluecks
Fernseher an oder das Radio, oder war sie in einer ihrer Stimmungen, in denen sie nichts sehen und hören wollte? Nach einem entnervenden Drehtag duschte sie häufig und legte sich eine Stunde hin. Wiederaufladen, so hatte er es immer im Spaß genannt. Jetzt entsetzte ihn die Vorstellung.
Als er höher kam, war der Brand deutlich zu riechen. Die letzten fünfzehn Meilen nahm er nur noch nebelhaft als Raserei und Angst wahr.
Parks stürmte ins Haus. Sie muss schlafen, dachte er, sie weiß nichts von der sie einschließenden Feuersbrunst. Doch auch ohne Radio musste der beißende Rauch und der Brandgeruch sie warnen. Parks rief Brookes Namen.
Im Haus war alles totenstill. Parks raste die Treppe hoch und nahm zwei Stufen auf einmal. Und die Angst wuchs, als er das leere Bett sah. Er jagte durch den zweiten Stock, rief Brookes Namen, als er plötzlich eine Bewegung draußen vor dem Fenster wahrnahm.
Regen, dachte er. Nein, Wasser, aber kein Regen. Vom Fenster aus sah er sie. Seine Erleichterung wurde augenblicklich überlagert von Irritation und die Irritation von Wut. Was, zum Teufel, stand sie mit dem Gartenschlauch da, wo doch der Rauch schon so dick war, dass man die Bäume im Osten nicht mehr sehen konnte?
Mit einem schnellen Ruck riss er das Fenster auf und schrie: »Brooke, was machst du?«
Sie zuckte zusammen, dann blickte sie auf. »Oh, Parks, dem Himmel sei Dank! Komm, hilf mir, es bleibt nicht mehr viel Zeit! Und schließ das Fenster, sonst fliegen noch Funken hinein! Beeil dich!«
Er beeilte sich, in der Absicht, sie gehörig durchzuschütteln und dann zum Wagen zu schleppen. »Was, zum Teufel, machst du hier?«, fragte er wieder, als er bei ihr war. Doch statt sie zu schütteln, drückte er sie ganz fest an sich. Wenn er es nicht im Radio gehört hätte, wenn sie geschlafen hätte …
Wenn. Tausend »Wenn« wirbelten ihm durch den Kopf, während er beglückt seinen Mund auf ihre Lippen presste.
Es war das plötzliche Aufheulen des Windes, das ihn in die Wirklichkeit zurückriss. Nacktes Entsetzen erfasste Parks. Der Wind würde das Feuer anfachen und den Flammen neue Nahrung bieten. Buschfeuer würde zum Feuersturm.
»Wir müssen raus hier.«
Er hatte sie fast zwei Meter mitgeschleppt, bevor ihm bewusst wurde, dass sie gegen ihn kämpfte. »Nein!« Mit einer Riesenkraftanstrengung riss sich Brooke los und griff nach dem Schlauch, den sie fallen gelassen hatte.
»Verdammt, Brooke, wir haben wahrscheinlich nicht mehr als fünfzehn Minuten.«
Wieder packte er ihren Arm, und wieder riss sie sich los. »Ich weiß, wie viel Zeit noch bleibt.« Sie richtete den Wasserstrahl erneut aufs Haus, um das Holz zu durchtränken. Das Prasseln übertönte noch das zunehmende Heulen des Windes.
Erst da bemerkte Parks, dass Brooke nass war und schmutzig und nur einen Bademantel trug. Sie musste beim Duschen die Warnung im Radio gehört haben und sofort hinausgestürmt sein. Schmutz- und Grasflecken überzogen ihren Seidenmantel. Und nun begriff er auch, was ihre Absicht war. Sie hatte den Boden ums Haus freigelegt, mit ihren Händen. Er sah Kratzer und getrocknetes Blut daran, auch an ihren Beinen und Knöcheln. Und während das Hündchen wild bellend um sie sprang, durchnässte sie zum Schutz das Haus.
»Bist du verrückt geworden?«, herrschte er sie an. Wieder packte Parks ihren Arm, zerriss die Schulternaht ihres Mantels. »Weißt du, was ein Feuersturm ist?«
»Ich weiß, was es ist.« Ihr Ellbogen stieß in seine Rippen, als sie sich freikämpfte. »Wenn du nicht hilfst, dann bleib mir aus dem Weg! Das Haus muss nass gehalten werden.«
»Du kommst jetzt weg von hier.« Parks riss ihr den Schlauch aus der Hand und zerrte sie mit sich. »Und wenn ich dich bewusstlos schlagen muss.«
Brooke schockierte sie beide, indem sie ihm einen Kinnhaken verpasste. Der Schlag reichte, um sie zu befreien. Sie stolperte, verlor die Balance und landete auf ihren vier Buchstaben.
»Ich sagte, bleib mir aus dem Weg!«, zischte sie, dann würgte sie, als der Rauch in ihre Lungen drang.
Parks riss sie auf die Beine. Seine Augen blitzten ebenso wie ihre vor Angst und Wut. »Bist du verrückt geworden, einen Feuersturm mit einem Gartenschlauch zu bekämpfen? Es ist Holz und Glas.« Er schüttelte sie. »Nur Holz und Glas.« Hustend zeigte er zum Haus. »Ist es wert, dafür zu sterben?«
»Es ist wert, dafür zu kämpfen!«, schrie sie gegen den Rauch und den Wind an, während die Tränen zu fließen begannen. »Ich werde es
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