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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Randall standen ebenfalls auf, lächelten dünn und verabschiedeten sich.
    Zurück in meinem Büro sah ich, dass ich nicht nur eine, sondern zwei Telefonnachrichten hatte. Beide waren unerwartet.
    Ich erwiderte die Anrufe in der Reihenfolge ihres Kommens. Und hatte es mit noch mehr Wut zu tun.
    »Galimore.« Kurz angebunden.
    »Dr. Brennan hier.«
    »Oh, Entschuldigung. Habe nicht auf die Anruferkennung geschaut.«
    »Überrascht mich, von Ihnen zu hören. Dachte, Sie hätten alle Hände voll mit der Situation auf der Rennstrecke zu tun.«
    »Die haben mich zu einem gottverdammten Verkehrspolizisten degradiert!« Galimore klang fuchsteufelswild. »Die Mistkerle lassen mich nicht einmal in die Nähe des Werkstattbereichs. Wussten Sie, dass es gewisse Zweifel gibt, dass Gambles Tod ein Unfall war?«
    »Ja.«
    »Halleluja. Jeder weiß Bescheid, außer der Sicherheitschef!«
    »Williams und Randall waren hier.«
    »Das verdammte FBI. Das ist in meinem Revier passiert. Und was bekomme ich zu tun? Ich darf hier die gottverdammte Menge im Zaum halten.«
    »Brechen Sie jetzt gleich zusammen?«
    »Was?«
    »Ist ja durchaus männlich und so. Aber ich kann mit Tränen nicht sehr gut umgehen.«
    »Wovon zum Teufel reden Sie denn?«
    »Dass Sie sich auch Ihrer weiblichen Seite stellen sollten.«
    Einen Augenblick lang hörte ich nichts außer Hintergrundgeräusche. Dann kicherte Galimore. »Sie sind ein echter Witzbold, wissen Sie das?«
    »Ja. Warum haben Sie angerufen?«
    »Während meine Leute Schupos spielen, will ich ein bisschen richtige Polizeiarbeit machen. Wollen Sie mit Craig Bogan reden?«
    Das wollte ich.
    Gambles Schädelfragmente würden erst in vierundzwanzig Stunden für die Untersuchung bereit sein. Andere Fälle hatte ich nicht.
    Hawkins würde etwas dagegenhaben. Slidell ebenfalls.
    Hawkins und Slidell konnten mich mal.
    »Ich bin im MCME«, sagte ich. »Wo treffen wir uns?«
    »Direkt vor der Tür. Ich bin in dreißig Minuten da.«
    Ich legte auf und wählte die zweite Nummer.
    Diesmal war die Wut direkt gegen mich gerichtet.
    »Was zum Teufel denken Sie sich eigentlich?«
    »Guten Morgen, Detective. Wird mal wieder ein heißer Tag werden.«
    »Cotton Galimore ist ein Schleim spuckender, amoralischer Bastard von einem Saukerl.«
    Eins musste ich Slidell lassen. Seine Prosa war kreativ.
    »Halten Sie sich nicht zurück«, sagte ich.
    »Was soll das, dass Sie mit diesem Freak ein und dieselbe Luft atmen? Er benutzt Sie, dann wirft er Sie weg wie ein vollgerotztes Tempo.«
    »Vielleicht benutze ich ja ihn.«
    »Galimore ist ein Popel, den Sie nicht einfach wegschnippen können.«
    »Das war gut. Wie Sie diese Metapher ausgebaut haben.«
    »Was?«
    »Warum haben Sie angerufen?«
    »Der drohende Bandenkrieg hat sich als fremdgehender Exmann rausgestellt, der sich an der Liebe seines Lebens gerächt hat. Hat sie und ihren Liebhaber umgebracht und den Bruder der Dame auf die Intensivstation geschickt.«
    Das ist eine der häufigsten Ursachen für Gewalt gegen Frauen. Der Mann droht. Die Frau bittet um Schutz, bekommt vielleicht eine einstweilige Verfügung. Große Hilfe. Die Polizei greift erst ein, wenn der Kerl sie tatsächlich verprügelt oder umbringt. Sooft ich von so einem Fall höre, spüre ich dieselbe Empörung und Resignation.
    »Wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich keiner haben«, sagte ich mit Abscheu in der Stimme.
    »Ja. Edel. Wie auch immer, ich habe jetzt gerade ein bisschen Zeit, deshalb habe ich vor, mir das Auto vorzunehmen, in dem Gamble und Lovette am Abend ihres Verschwindens davonfuhren.«
    »Der fünfundsechziger Mustang, der von Grady Winge beschrieben wurde.«
    »Ja. Ich glaube, allzu viele dürfte es von diesem Typ nicht gegeben haben. Wäre mir nur lieber, wenn ich die Originalakte hätte. Wahrscheinlich erfinde ich das Rad neu.«
    »Werden Fahrzeugzulassungsunterlagen überhaupt so lange aufbewahrt?«
    »Ich lasse es Sie wissen.«
    »Irgendeine Erwähnung des Autos in Eddies Notizen?«
    »Genau dort will ich anfangen.«
    Ich erzählte Slidell von Larabees Autopsieergebnissen. Und von dem Abrin, das man in Wayne Gambles Kaffee gefunden hatte.
    »Was zum Teufel ist Abrin?«
    Ich gab ihm einen schnellen Überblick. Slidell erkannte die Zusammenhänge sofort. »Wie die Scheiße, die den Unbekannten von der Deponie getötet hat.«
    »Wir wissen nicht, ob der Mann an der Rizinvergiftung starb. Er hatte ja auch eine Schädelverletzung.«
    »Schätze, das könnte man von Gamble auch

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