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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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verwendet, vorwiegend in Indien und Indonesien. Ich glaube, in unserem Land sind diese Produkte illegal. Wie auch immer, es hat Fälle gegeben, bei denen aufgebrochene Samen den Schmuckträger vergiftet haben.«
    »Also würde es aller Wahrscheinlichkeit nach eine bewusste Handlung erfordern, um Abrin zu erhalten, entweder aus Paternostererbsen oder einer anderen Quelle, und damit jemanden zu vergiften?«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach. Aber jetzt würde ich gern wissen –«
    »Falls geschluckt, wie viel ist nötig, um einen Menschen zu töten?«
    »Sehr wenig.«
    Williams bewegte die Finger, um Larabee zum Weiterreden aufzufordern.
    »Ein Samenkorn würde wahrscheinlich reichen.« Larabee klopfte auf das Papier auf seiner Schreibunterlage. »Jetzt bin aber ich dran. Wie wurde diese Probe sichergestellt?«
    Williams antwortete mit sorgfältig gewählten Formulierungen. »Heute am frühen Morgen stiegen Special Agent Randall und ich in ein unverschlossenes, auf Wayne Gamble zugelassenes Fahrzeug ein und stellten einen Kaffeebecher sicher, der durch ein offenes Fenster deutlich sichtbar war.«
    »Ihr Labor hat eine erstaunlich kurze Bearbeitungszeit.« Ich konnte nicht anders.
    »Dieser Fall hat oberste Priorität.«
    »Warum?«
    »Das FBI hat Informationen erhalten, die« – Willams feilte noch einmal an seiner Formulierung – »unsere Anfrage nach ganz vorn geschoben haben.«
    »Ist das Ihre Interpretation normaler professioneller Kommunikation?« Verachtung ließ mich eisig klingen.
    Larabee hatte jetzt genug. Bevor Williams etwas erwidern konnte, ging er dazwischen. »Wenn Sie die Arbeit meines Büros behindern, werden Sie sich wünschen, Sie würden in einer Kohlemine in der Guizhou-Provinz arbeiten.«
    Williams und Randall wechselten nun wieder einer ihrer Men-in-Black -Blicke. Dann ließ sich Williams zu einem Informationskrümel herab.
    »Ted Raines arbeitet beim CDC, stockt aber sein Einkommen mit einer Teilzeitanstellung an der Emory University auf. Das Projekt, bei dem er Labortechniker ist, wird vom U. S. Army Zumwalt Program finanziert, das sich mit Gegenmaßnahmen zu biologischer und chemischer Kriegsführung beschäftigt. Die Forschung des Projekts konzentriert sich auf den Verbleib und die Mobilität von in die Umwelt eingebrachten Phytotoxinen.«
    »Wie Rizin und Abrin«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Raines hat also Zugang zu diesen Substanzen.«
    »Theoretisch ja.«
    Eine Minute lang ließen wir das auf uns wirken. Durch den Gang hörte ich das Telefon in meinem Büro läuten.
    Ich brach das Schweigen. »Der Unbekannte von der Deponie zeigt Anzeichen von Rizinvergiftung. Wayne Gamble zeigt Anzeichen von Abrinvergiftung. Cindi Gamble und Cale Lovette verschwanden 1998. Ted Raines ist jetzt verschwunden. Glauben Sie, dass diese Fakten alle miteinander zu tun haben?«
    »Das ist korrekt.«
    »Inwiefern?«
    »Das würde das FBI sehr gerne wissen.«
    »Warum gab das FBI den Befehl, meinen Unbekannten zu verbrennen?« Larabee spuckte die drei Buchstaben aus, als wären sie ein schlechter Geschmack auf seiner Zunge.
    »Das ist wohl kaum eine faire Einschätzung.«
    »Warum wurde die Lovette-Gamble-Akte konfisziert?«, fragte ich.
    »Die Beteiligung meines Büros kann ich nicht bestätigen.«
    »Das ist doch alles auf Ihrem Mist gewachsen.« Mit jeder von Williams’ ausweichenden Antworten regte Larabee sich mehr auf. »Dann sagen Sie mir, was wird das FBI tun, um dieses ganze Schlamassel aufzuklären?«
    »Das Bureau arbeitet mit den örtlichen Strafverfolgungsbehörden zusammen, um Mr Raines’ Verbleib zu ermitteln.«
    »Wahrscheinlich unter der Erde, wie Gamble und Lovette und der arme Kerl von der Deponie.«
    Williams ignorierte Larabees Ausbruch.
    »Mit Zustimmung von Mr Raines’ Frau durchsuchen Experten die Festplatte seines Homecomputers. Unglücklicherweise hat er seinen Laptop immer dabei, wenn er auf Reisen geht. Mr Raines’ Handydaten werden ebenfalls untersucht.«
    »Unglücklicherweise hat er sein Handy immer dabei, wenn er auf Reisen geht.« Larabees Sarkasmus hatte das Atomgewicht von Blei.
    »Wir haben herausgefunden, dass Raines’ Handy seit Montag letzter Woche nicht mehr benutzt wurde. Von Charlotte aus wurde ein Anruf zum Festnetz der Raines getätigt. Wir schauen uns auch das GPS für Raines’ Zweitfahrzeug an.«
    »Das unglücklicherweise in seiner Auffahrt stand, als der arme Trottel vom Planeten fiel.« Larabee stand auf, konnte seine Wut kaum mehr zügeln.
    Williams und

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