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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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langen Polizistenleben viele
Arten von Tätowierungen gesehen; vom einfachen Arschgeweih, wie es Teenager
gerne tragen, bis zum Spitzentattoo. Aber dieses gab ihm Rätsel auf. Das Foto
zeigte einen Adler mit ausgestreckten Flügeln, über dem linken Flügel stand die
römische Zahl 3 und über dem rechten Flügel die Großbuchstaben KSF. In den
Krallen hielt der Adler ein Rad oder Lenkrad. Winkler zuckte mit den Achseln
und ließ das Foto herumgehen. Die Kollegen sahen es sich an und reichten es
kopfschüttelnd weiter.
    »Erik,
du suchst nach der Tätowierung, versuche herauszubekommen, woher die stammt
oder wann er sich die gestochen hat. Seine Leiche ist übrigens freigegeben.
Petra, rufst du die Witwe an? Sie kann ihren Mann endlich beerdigen lassen.«
    Sie
nickte. »Das mögliche Tatwerkzeug haben wir ebenfalls. Nicht schlecht, nach
einer knappen Woche«, betonte sie, »ich gehe schon jetzt davon aus, dass
Schuster mit diesem Messer erstochen wurde. Es ist bereits bei der KTU. Ich
habe von dem Messer Fotos gemacht.«
    Erik
warf einen Blick auf die Fotos, die Petra ihm reichte, und sagte: »Jetzt müssen
wir nur noch den Besitzer finden.«
    »Der
Besitzer des Messers muss nicht unbedingt der Mörder sein«, gab de Boer zu
bedenken und blickte auf das Foto mit dem Messer. Bisher hatte er sich mit
Beiträgen zurückgehalten, die Arbeit an einem echten Mordfall war nun mal etwas
völlig anderes als die Schauspielerei auf der Akademie.
    Winkler
las weiter aus dem Obduktionsbericht vor. »Als Tatzeit hat der Rechtsmediziner
anhand des Blutverlustes und der Körpertemperatur der Leiche den Montagabend
zwischen 22 Uhr und 23 Uhr festgelegt. Also können wir bei der Überprüfung der
Alibis von diesen Zeiten ausgehen. Petra, was hat das Gespräch mit Frau Lorenz
ergeben?« Winkler schloss die Postmappe und legte sie auf den Tisch, mit der
restlichen Post wollte er sich nach der Besprechung beschäftigen.
    Sie
schaltete ihr Smartphone an und suchte in ihren Notizseiten. »Gisela Lorenz ist
39 Jahre alt, verheiratet und betreibt hier in Meppen einen Frisörsalon. Sie
machte bei Schuster den Führerschein erst mit 35 Jahren und war nach eigener
Aussage ein ›schwerer Fall‹. Gerd Schuster ›kümmerte‹ sich um sie.« Sie betonte
die Worte schwerer Fall und kümmerte extra und gab ihnen eine besondere
Bedeutung. Sie sah von ihrem Handy auf und blickte in die Runde. Aus dem
Kopfnicken ihrer Kollegen leitete sie ab, dass sie wussten, wovon sie redete.
    »Er
hat also auch bei ihr nicht die Pfoten ruhig halten können«, stellte Winkler
fest, »erzähl weiter!«
    »Vor
etwa vier Jahren hat sie dann im fünften Anlauf bestanden. Ihr Verhältnis mit
Schuster begann aber erst nach der Fahrschulzeit. Er hatte ihr gesagt, während
der Ausbildung sei das verboten.«
    »So,
so, hat er das gesagt. Wer es glaubt, wird selig.« Eckelhoff, der mittlerweile
von Petra wusste, dass Schuster kein Freund von Traurigkeit war, schüttelte den
Kopf. »Steck einen ausgehungerten Fuchs in den Hühnerstall und sage ihm, er
soll aus dem Napf fressen, in dem die Körner der Hühner liegen.« Er lachte, die
anderen ebenfalls.
    »Weiter«,
forderte Winkler seine Kollegin auf, »was hast du noch aus der Frau
herausbekommen? Was hat sie an dem Montag gemacht? Wann hat sie Schuster zum
letzten Mal gesehen? Was ist mit ihrem Mann? Petra, lass dir doch nicht alles
aus der Nase ziehen.«
    Sie
rollte mit den Augen, das sollte wohl heißen: immer mit der Ruhe. »Frau Lorenz
war an dem besagten Abend mit einer Freundin beim Italiener zum Essen
verabredet. Anschließend sollen die beiden noch in der Meppener Altstadt unterwegs
gewesen sein. Das Alibi ist noch nicht überprüft, mach ich gleich. Sie hat
Schuster am Sonntagabend getroffen und war mit ihm bis 22 Uhr in der
Jagdhütte.«
    Die
Kollegen blickten sich an und zogen gleichzeitig ihre Augenbrauen hoch.
    »Zum
gemeinsamen Sex, oder? Bestimmt nicht zum Kartenspielen«, bemerkte de Boer
grinsend für die Männer in der Runde.
    »Ja,
sie hat es mir nach langem Nachbohren gestanden. Sie trafen sich zweimal im
Monat, immer sonntags in der Hütte. Sie hat sogar einen eigenen Schlüssel für
die Tür.«
    »Wie
war denn ihr Verhältnis zu Schuster? Spielte Liebe da eine Rolle oder ging es
nur um das eine?«, wollte Erik wissen.
    »Tja,
schlecht zu sagen. Die Nachricht von seinem Tod hat sie schwer getroffen. Ich
denke, es war auch Liebe im Spiel, zumindest bei ihr. Ihr Mann soll angeblich
bisher noch nichts von

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