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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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sich und nahm ein Brötchen aus dem Korb. Er biss herzhaft
hinein und blickte genüsslich kauend zum Kommissar im Morgenmantel mit dem
zerzausten Haar und den unrasierten Backen. »Isse schön hier bei euch«, gab er
schmatzend von sich und strahlte die beiden an.
    Winkler
zog die Stirn wieder glatt, dafür die Augenbrauen hoch. Der hat gut lachen,
dachte er und aß sein Ei. »Wasse gehte heute so?«, äffte er Michel nach und
erntete prompt böse Blicke von Svenja.
    »Papa,
lass das!«, empörte sie sich. »Wir wollen nach Osnabrück, zur Uni. Dann die
Wohnung etwas einrichten und eventuell umräumen. Wir kommen morgen
wahrscheinlich zurück.«
    »Aha,
ihr wollt da also übernachten?«
    »Logo«,
sagte seine ›Kleine‹ und verzog beim Lächeln ihren Mund, dass ein Grübchen sichtbar
wurde.
    Er
sah sie an und wusste, woran sie dachte. An die gemeinsamen Stunden, die sie
mit Michel im Bett verbringen könnte. Winkler schalt sich wegen seiner
Gedanken; das Kind war erwachsen und konnte tun und lassen, was es wollte.
Hauptsache sie war glücklich, das war ihm wichtig.
    »Könntest
du mich etwas unterstützen? Ich meine finanziell?«, himmelte sie ihn an und
strich mit ihrer Hand zuerst über des Vaters ungekämmtes Haupt, dann über sein
unrasiertes Kinn. Dabei legte sie ihr ›ich-habe-dich-lieb-Papa-Lächeln‹ auf.
    Winkler,
der immer noch auf eine passende Gelegenheit wartete, den beiden es mal richtig
zu zeigen, schmolz dahin. Er hatte schon lange auf diese Frage gewartet und
grübelte kurz nach, ob er sie zur Mutter schicken sollte. Seiner Ansicht nach
könnte sich seine Ex mit dem Lehrergehalt auch einmal beteiligen. Nur langsam
löste er sich von der streichelnden Tochter-Hand, erhob sich und nahm das
Portemonnaie vom Küchenschrank. Er kannte seine Tochter und war vorbereitet,
hatte vorsorglich Geld aus dem Automaten gezogen.
    »Hier,
Svenja, nimm! Und kauf dem Jungen ein paar anständige Schuhe. Er kann bei dem
Wetter nicht in Badelatschen herumlaufen«, lächelnd steckte er ihr zwei
Hunderter zu.
    Svenja
nahm ihren Vater in den Arm. »Danke, Papa. Das sind keine Badelatschen, es sind
Sandalen«, antwortete sie und zog ihn zu sich.
    »Ich
geh mich dann mal duschen und rasieren. Morgen kommt deine Schwester, du
weißt?«
    »Ja,
ich habe mit Katrin gesimst, wir freuen uns auf einen netten Familienabend.
Mama kommt und wir sind auch wieder zurück.«
    »Ich
freue mich«, er küsste ihr die Stirn und verschwand in Richtung Badezimmer.

Kapitel 19
    Im Meppener Polizeikommissariat traf sich der KED am
Donnerstagmorgen gegen neun Uhr zum üblichen Austausch der Ermittlungsergebnisse.
Sie nannten es ›Morgengespräch‹. Winkler hatte sich nur kurz bei Frau Blum
aufgehalten und mit ihr über den Fall Schuster gesprochen. Mit der Postmappe in
der Hand betrat er sein Büro, als Petra sich mit der Kaffeemaschine
beschäftigte. Sie unterhielt sich dabei mit Erik und dem langen Kerl aus
Ostfriesland.
    »Moin!
Worüber sprecht ihr gerade?«
    »Hallo
Dennis! Ich habe den Kollegen gerade von unserem gestrigen Besuch und den
Eindrücken bei der Fahrschule Schuster erzählt«, erwiderte Petra Vogt. »Erik
meinte, wir sollten Waldemar Stein einen Besuch abstatten und ihn mal nach
seinem Alibi befragen.«
    »Das
sehe ich auch so«, bestätigte er und setzte sich. Dann blätterte er in der
Postmappe.
    »Außerdem
habe ich nach dem Handy von Schuster gesucht«, sagte Erik, »ich habe seine
Nummer angerufen, nichts. Auch eine Ortung schlug fehl. Das Handy muss doch
irgendwo zu finden sein. Die Suche bei der Jagdhütte brachte auch nichts.
Vielleicht hilft uns hier der Kollege Zufall.«
    »Hm,
vielleicht. Das hilft uns momentan nicht weiter, bleib dran und rufe hin und
wieder Schusters Nummer an, vielleicht wird es wieder eingeschaltet.« Winkler
schlug ein weiteres Blatt in der Postmappe um. »Der Obduktionsbericht liegt
vor, es gibt keine neuen Erkenntnisse. Das, was hier steht, ist uns bekannt.«
Er blätterte eine Seite weiter.
    »Ach
nee, hier steht was Interessantes. Unter den Fingernägeln seiner rechten Hand
wurden Hautreste entdeckt. Es muss also doch ein Kampf stattgefunden haben,
vielleicht führt die DNA uns zum Täter. Er war also nicht oder nur kurz
bewusstlos.«
    »Was
schreiben sie weiter?«, fragte de Boer.
    »Er
hat auf dem rechten Oberarm eine kleine Tätowierung, sieht irgendwie
militärisch aus«, erwiderte Winkler und drehte das Foto mit der Tätowierung
mehrmals um seine eigene Achse. Er hatte in seinem

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