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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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dreihunderttausend
Euro verkauft?«
    »Ja,
das war vor zwei Jahren. Heute ist die Wiese achthundertausend Euro wert und
sie wollen über vierzig Grundstücke daraus machen. Sauerei!«, fluchte er und
goss sich nochmals das Glas voll.
    Erik
war wieder aufgestanden und ging einige Schritte im Raum herum. Am versifften
Spülbecken stoppte er, zog sich eine relativ saubere Tasse aus dem aufgehäuften
Geschirr, ließ sie mit Wasser volllaufen und trank sie gierig leer.
    Der
belustigte Landwirt beobachtete ihn dabei und lachte. »Mit dem zweiten Schnaps
wird es besser«, kommentierte er Eckelhoffs Löschversuche.
    »Wo
waren Sie am Montagabend vor einer Woche? Am vierten März, so gegen
zweiundzwanzig Uhr?«, fragte Eckelhoff, während er einen Blick durch das
Fenster warf, und wischte sich den Mund mit dem Handrücken trocken. Die
gespülte Tasse stellte er zurück zu den anderen.
    »Hier,
bei mir auf dem Hof. Ich habe hier gesessen und aus dem Fenster gestarrt, genau
so wie Sie jetzt. An dem Tag ist der Unfall mit Elsbeth passiert«, sagte
Eppelmann und leerte sein Glas, dann stellte er die Flasche geräuschvoll in den
Kühlschrank zurück.
    »Kann
das jemand bezeugen?« De Boer kniete sich hinunter und kraulte Josefs Fell. Der
Hund streckte sich lang hin und genoss es, er knurrte leise.
    »Nein,
kann keiner. Ich war hier alleine«, erwiderte Eppelmann. »Elsbeth lag im
Krankenhaus und Josef kann nicht reden.« Er fand den langen Polizisten nett.
Der strahlte etwas aus, das Vertrauen aufbaute. Dass er mit seinem Hund
klarkam, beeindruckte ihn besonders, denn Josef hatte schon so manchem
Briefträger das Fürchten gelehrt.
    »Was
ist denn überhaupt mit Ihrer Frau passiert?«
    »Ich
habe sie angefahren, als ich den Hänger ankuppeln wollte«, gab er mit
Schulterzucken von sich und beteuerte damit gleich seine Unschuld an dem
Vorfall. »Sie stand zwischen Schlepper und Hänger, da ist es passiert.«
    Erik
nickte und zog ebenfalls die Schultern hoch. Lag wohl eher am Schnaps,
vermutete er und stellte sich gedanklich das Fahrmanöver mit dem Trecker vor.
Dann führte er das Gespräch weiter.
    »Herr
Eppelmann. Haben Sie etwas gegen eine DNA-Probe einzuwenden? Sie dient zu Ihrer
eigenen Entlastung. Und zeigen Sie mir mal Ihre Hände.« Eppelmann schüttelte
den Kopf und hielt ihm seine Pranken hin, dreckig ölige Handflächen nach oben.
    »Von
mir aus«, sagte er und grübelte darüber nach, was eine DNA-Probe sein könnte.
Wollen die mir jetzt Blut abnehmen oder soll ich in ein Röhrchen pusten?,
grübelte er mit vernebeltem Hirn.
    »Umdrehen«,
sagte de Boer und der Bauer drehte sich zu ihm hin.
    »Die
Hände!« Der ist wirklich nicht der Hellste, stellte Eckelhoff mit einem Grinsen
fest.
    »Bitte!
Sonst noch was?« Seine Pranken waren unverletzt, keine frischen Kratzspuren
oder Wunden zu erkennen.
    »Mund
aufmachen!«
    Erik
nahm mit dem Wattestäbchen, das er aus der Jackentasche gezogen hatte, einen
Abstrich des selbst gebrannten Schnapses aus Bayern und steckte es wieder in
das Röhrchen zurück.
    »Eppelmann
hatte zwar ein Motiv, Schuster umzubringen, aber er war es nicht. Er hat ihn
nicht erstochen. Er ist ein bisschen blöd und säuft wie ein Kesselflicker, aber
ansonsten ist er eine ehrliche Haut«, sagte de Boer und startete den Wagen.

Kapitel 30
    Vor der Emslandhalle in Lingen herrschte bereits eine Stunde
vor Beginn des Events ein großes Gedränge. Menschenmassen aus dem Emsland und
der Umgebung drängten zu den Türen der Halle, Familie Winkler und Michel wurden
von der Menge mitgezogen. Marianne wollte der Familie etwas Gutes tun und hatte
für den Abend fünf Karten für ›Magic of the Dance‹ besorgt. Die Veranstaltung
war bereits vor Wochen ausverkauft, trotzdem konnte sie die Karten organisieren
und Winkler staunte nicht schlecht, als sie diese am Nachmittag auf den Tisch
legte und fröhlich in die Runde strahlte.
    »Die
Karten habe ich von einer Freundin, sie hat ihre Beziehungen spielen lassen und
sie mir besorgt. Ich wollte schon immer gerne die Gruppe aus Irland sehen.
Dreimal waren die schon hier und jedes Mal war die Veranstaltung ausverkauft«,
hatte Marianne erzählt.
    In
einer knappen Stunde erwartete sie ein Feuerwerk der irischen Tanz- und
Feuerwerkskunst. Sie waren mit dem Auto an der Baustelle der neuen Emslandarena
vorbeigefahren und parkten in der Nähe der Kopframpe der Bundesbahn. Früher,
als Lingen sich noch als Garnisonsstadt bezeichnen durfte, weil die Bundeswehr
in der

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