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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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weiterziehen. »Dann bis später.«

Kapitel 28
    Eine halbe Stunde dauerte die Vorbereitung des Gespräches mit
Anwalt Peters. Von den Kollegen in Hannover hatte Petra die wichtigsten
Regelungen des Geldwäschegesetzes bekommen und damit fühlte sie sich
ausreichend informiert. Zumindest würde sie wissen, wovon und worüber sie reden
würden.
    Währenddessen
saß Winkler im Büro des Oberrates Lutz Merger und bereitete ihn schonend darauf
vor, dass mindestens zwei bekannte Meppener Bürger in Kürze in die Schlagzeilen
der Meppener Tagespost geraten würden. Merger, gerngesehener Gast in der
Meppener Gesellschaft, hatte öfters Umgang mit Richtern oder Anwälten. Einmal
im Monat traf er sich mit ihnen zum Juristenstammtisch.
    »Geldwäsche
ist kein Kavaliersdelikt, schon gar nicht für Steuerberater und Anwälte«,
stellte Merger klar, nachdem Winkler ihm mitgeteilt hatte, dass gegen Sperber
und Peters ermittelt wird, »auch wenn sie vor zwei Jahren die hunderttausend
Euro von Schuster gewaschen haben. Gerade jetzt, wo in den Medien wegen des
geplatzten Abkommens mit der Schweiz die Wellen hochschlagen, sind die Leute
sauer.« Er zeigte wenig Verständnis für die beiden, obwohl er sie gut kannte
und das eine oder andere Bierchen mit ihnen getrunken hatte.
    »Noch
ist nicht klar, woher das Geld stammte«, erwiderte Winkler und legte die Beine
übereinander. »Schuster hatte es in bar übergeben und Peters, das werden wir
gleich aus ihm herauskitzeln, hat den Herkunftsnachweis erbracht. Ich schätze,
der sitzt auf sehr heißen Kohlen und kann es kaum erwarten, uns davon zu
überzeugen, dass alles mit rechten Dingen abgelaufen ist.«
    »Das
wird ihm schwerfallen. Lass dich nicht wegen meiner guten Bekanntschaft mit ihm
auf irgendwelche Kompromisse ein«, ermahnte Merger mit erhobenem Zeigefinger.
Er drohte fast mit seiner Geste.
    »Darauf
kannst du dich verlassen«, erwiderte er und drehte sich im Weggehen noch einmal
zu ihm um. »Wir werden ihm auf den Zahn fühlen.«
    Rainer
Olfens, schwer angetan und gerührt von seiner inszenierten Beerdigung, hatte es
sich nicht nehmen lassen, noch einige Worte an die Trauergemeinde zu richten.
Er lobte seinen Chef in den höchsten Tönen, und er stellte Schusters Verdienste
besonders heraus.
    Nirgendwo
wird häufiger gelogen als auf Beerdigungen, dachte Petra Vogt, als sie mit
Winkler und Rechtsanwalt Peters in einem Nebenraum der Gaststätte Platz
genommen hatten und aus der offenstehenden Tür zum Saal die Lobesworte von
Olfens zu ihnen drangen. Sie erhob sich, ging zur Tür und verschloss sie.
    »Herr
Peters, ich habe meinen Chef vorhin darüber in Kenntnis gesetzt, dass gegen Sie
und Herrn Sperber ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das
Geldwäschegesetz eingeleitet wird. Nach unserem Gespräch hier nehme ich
Verbindung mit der Staatsanwaltschaft auf«, stellte er gleich zu Beginn des
Gespräches klar, um ihm von vornherein reinen Tisch zu machen.
    Peters
saß zusammengesunken wie ein Haufen Elend ihm gegenüber. Er hüstelte und nippte
anschließend an seiner Tasse Kaffee. Mit zittrigen Händen stellte er sie anschließend
auf die Untertasse zurück. »Ich habe damit gerechnet«, erwiderte er trocken.
    »Sie
können die Staatsanwaltschaft, das muss ich Ihnen eigentlich nicht erzählen,
auf Ihre Seite ziehen, wenn Sie bei der Aufklärung des Mordfalles Schuster
unsere Ermittlungen unterstützen«, machte Petra ein Angebot, das er nicht
ausschlagen konnte.
    Peters
wusste, welches Strafmaß üblich war, und er musste nebenbei um seine Zulassung
als Anwalt bangen, daher zeigte er sich kooperativ. Eigentlich war ihm schon zu
Beginn des Gespräches bewusst geworden, dass er sich einen neuen Job suchen
konnte. »Wie kann ich Ihnen bei der Aufklärung helfen?«, fragte Peters
unterwürfig und versuchte den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Petra
ekelte der Mann an. Solche Typen wie er, die Millionen scheffelten und notfalls
dafür über Leichen gehen würden, waren ihr zutiefst zuwider. Sie dachte an den
Landwirt, den sie übers Ohr gehauen und um eine Menge Geld betrogen hatten, als
sie antwortete: »Wir möchten wissen, woher das Geld stammt, mit dem Schuster
die Grundstücke bezahlt hat. Die Herkunft des Geldes ist für uns deshalb sehr
wichtig, weil wir hoffen, dadurch eine Spur zum Täter zu finden.«
    Winkler,
der den Anwalt die ganze Zeit beobachtet hatte, hoffte auf seine Mitarbeit,
wurde aber enttäuscht.
    »Es
tut mir sehr leid, aber ich weiß es wirklich

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