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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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auch um den Haushalt kümmern, da kommt was zusammen«,
erzählte er zerknirscht, bückte sich und streichelte Josef, der nun wieder um
seine Beine kroch. Sein Fell glänzte. Lag wohl am Öl.
    »So
ist es gut, Herr Eppelmann. Ich bin Keno de Boer, das ist mein Kollege Erik
Eckelhoff.«
    »Ich
kenne Sie«, führte Erik das Gespräch weiter, »ich habe Sie im Krankenhaus
gesehen, als Sie Ihre Frau besuchen wollten. Deswegen weiß ich auch, dass Sie
dort liegt. Aber deswegen sind wir nicht hier. Wir ermitteln im Mordfall Gerd
Schuster. Haben Sie davon gehört, dass er umgebracht worden ist?« Eckelhoff und
de Boer waren gespannt auf seine Reaktion und beobachteten ihn genau.
    Der
Landwirt drückte sein Kreuz durch, verzog seine freundliche Miene zur Fratze
und starrte Eckelhoff an, als wäre er das achte Weltwunder. Das rechte Auge des
Landwirtes begann zu zucken. Erst ganz langsam, dann heftiger. Die Zornesröte
in seinem Gesicht hatte in der gleichen Geschwindigkeit zugenommen.
    »Da
ist mir jemand zuvorgekommen«, platzte es aus ihm heraus, »sonst hätte ich ihm
irgendwann den Hals umgedreht. Darauf können Sie einen lassen!«
    »Warum?
Was hatten Sie gegen Schuster?«
    »Rattengift«,
antwortete Eppelmann prompt.
    »Herr
Eppelmann, beruhigen Sie sich wieder. Können wir reingehen? Es ist kalt und in
der guten Stube lässt es sich besser reden«, sagte de Boer, an dessen Bein sich
Josef das Fell scheuerte. Er klopfte ihm sein zotteliges, öliges Fell. Der Hund
hatte wohl lange nicht mehr gebadet, dachte der lange Friese. Das gehörte
sicherlich zu Elsbeths Aufgaben.
    »Dann
immer mir nach«, forderte der Landwirt sie auf und bewegte sich mit
schlurfenden Schritten zum Wohnhaus, die Polizisten und Josef folgten ihm.
    »Kann
ich Ihnen einen Schnaps anbieten?«, wollte Eppelmann wissen, als sie in das
Haus eingetreten waren. »Kaffee ist keiner fertig, müsste ich erst kochen.«
    Eckelhoff
blickte sich genauer in der Wohnküche um und entschied sich für den Schnaps.
Das Zimmer starrte vor Dreck, allerlei Geschirr, leere Flaschen und Gerümpel
lagen herum. Also, lieber kein Kaffee!
    »Gut,
einen Schnaps dürfen wir bei dem Wetter. Aber nur einen kleinen«, gab Erik
zurück und setzte sich auf einen klapprigen Stuhl. Dabei vermied er es, sich
anzulehnen. Eine völlig mit Öl verschmierte Jacke hing über der Lehne. Die
hatte er sicher beim Ölwechsel an seinem Trecker getragen, mutmaßte Eckelhoff.
Kollege de Boer schüttelte den Kopf und lehnte sich an die Tür.
    »Für
mich nicht, danke. Ich muss noch fahren.«
    Schlurfenden
Schrittes bewegte sich Eppelmann zum Kühlschrank, öffnete ihn und griff
zielsicher die Wacholderflasche in der Tür. Mit den dreckigen Händen schnappte
er sich zwei Schnapsgläschen, die er aus dem Spülbecken fischte, und reichte
eins dem staunenden Erik. Der zog ein Taschentuch aus der Hose und putzte das
Glas demonstrativ sauber.
    »Der
Schnaps reinigt«, gab Eppelmann von sich und kippte die Gläser übervoll. »Na
denn, prost! Und nicht durchbeißen!« Das sollte heißen: »Auf Ex!«
    »Prost!«,
erwiderte Erik und trank in einem Zuge. Das Teufelszeug – bestimmt kein Wacholder – reinigte nicht nur das Glas und die
übergelaufenen Tropfen auch die Tischplatte, sondern gleich die Speiseröhre
mit. Echt praktisch.
    »Selbstgebrannter?«,
keuchte Eckelhoff und stellte mit zugekniffenen Augen das Glas auf den Tisch.
    »Ja.
Von meinem Bruder aus Bayern. Nicht von schlechten Eltern, oder?«, grinste der
Landwirt.
    Der
Ostfriese, der noch fahren musste, hatte so etwas kommen sehen und grinste
ebenfalls. »Wie war das mit Schuster? Weshalb wollten Sie ihm an den Kragen?«,
wechselte de Boer das Thema, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte
sich am Türrahmen an.
    »Das
Arschloch und seine Kumpanen in den schicken Anzügen haben mich schwer übers
Ohr gehauen. Sie haben mir meine Wiese abgeschwatzt und meine finanzielle Not
ausgenutzt. Ich kam erst viel später dahinter, dass die Wiese Bauland werden
sollte. Das wussten die Schweine aber, bestimmt haben sie ihr Insiderwissen
genutzt, denn sie saßen vor ein paar Jahren im Stadtrat und haben das Ding
eingefädelt.« Er goss sein Glas voll und kippte den Selbstgebrannten auf Ex.
»Auch noch einen?« Seine Frage ging an Eckelhoff, dessen Speiseröhre immer noch
wie Feuer brannte.
    »Nee,
einer reicht«, krächzte er und wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke über die
ebenfalls brennenden Lippen. »Sie haben die drei Hektar für

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